Metro Trains Melbourne
Metro Trains Melbourne betreibt den elektrischen Vorort- und Schnellbahnverkehr von Melbourne, der Hauptstadt des australischen Bundesstaats Victoria. Das Unternehmen ist ein Joint Venture von MTR Corporation (60 % Anteil), John Holland Group (20 % Anteil) und UGL Rail (20 % Anteil). Das Netz besteht aus vier eingleisigen Schleifen (City Loop) und einer zweigleisigen Strecke im Zentrum und verzweigt sich radial zu 15 Endpunkten in den Vororten. Die Spurweite beträgt 1600 mm Breitspur. Die Strecken sind mit 1500 V Gleichspannung und Oberleitung elektrifiziert. Die Streckenhöchstgeschwindigkeit liegt je nach Linie bei maximal 115 km/h. NetzDie Linien sind nach ihrem äußeren Endpunkt benannt. Von dort führen sie zum teilweise unterirdisch liegenden City Loop in die Innenstadt. Der City Loop ist viergleisig und wird als vier separate Schleifen betrieben, in die jeweils ein Linienbündel einmünden. Die Schleifen des Loop werden in der Hauptverkehrszeit teilweise in entgegengesetzte Richtung befahren als zu anderen Uhrzeiten. An den beiden Hauptbahnhöfen Melbournes, Southern Cross und Flinders Street, kann zum Fern- und Regionalverkehr umgestiegen werden. Dort sind zudem ausreichend Bahnsteige vorhanden, um Züge enden beziehungsweise die Linie wechseln zu lassen. Der Abschnitt zwischen den beiden Halten liegt auf einem sechsgleisigen Viadukt, von dem vier Gleise den Vorortzügen vorbehalten sind. Die beiden anderen Gleise werden von den Zügen der Cross-City Group (Frankston-, Werribee- und Williamstown-Linie) und der Sandringham-Linie, sowie vom Regional-, Fern- und Güterverkehr genutzt. Die nicht elektrifizierte Stony-Point-Linie bedient als einzige Linie nicht den City Loop und die Hauptbahnhöfe. Sie verkehrt im Anschluss an die elektrische Frankston-Linie.[2] Eine zweite Tunnelstrecke, der Metro Tunnel, befindet sich in Bau und soll den Loop entlasten. Das etwa elf Milliarden australische Dollar teure Projekt umfasst den Bau von fünf unterirdischen Stationen auf neun Kilometern Länge. Die Strecke wird mit CBTC und Bahnsteigtüren ausgestattet. Nach der Inbetriebnahme 2025 soll die Sunbury-Linie über den Bahnhof Footscray über den Tunnel zum Bahnhof Caulfield und weiter über Dandenong nach Pakenham und Cranbourne im Südosten durchgebunden werden. Dadurch wird Kapazität auf der Innenstadtschleife der Northern Group für die Craigieburn- und Upfield-Linien frei. Die Züge der Sandringham-Linie können über Southern Cross auf die Werribee und Williamstown-Linien durchgebunden werden, da die Frankston-Linie zukünftig die Schleife der Linien aus Dandenong nutzt. Eine Zweigstrecke zum Flughafen[3] und eine Halbringlinie durch die Vororte (Suburban Rail Loop) sind in Bau. Die Halbringlinie soll um 2035 als vollautomatische U-Bahn-Linie eröffnet werden. Übersicht
Werribee- und Williamstown-LinieDie Strecke der Werribee-Linie wurden als Teil der Eisenbahnstrecke von Melbourne nach Geelong eröffnet. Neben den Vorortzügen nutzten auch die Regionalzüge von V/Line die Strecke. Erst mit dem Bau einer neuen zweigleisigen Bahnstrecke, dem Regional Rail Link über Sunshine und Wyndham Vale, konnte der Regionalverkehr 2015 verlagert werden.[5] Die Werribee- und die Williamstown-Linie werden als Teil der Cross-City Group betrieben. Die Züge nutzen zwischen Flinders Street und Southern Cross die Through-Suburban-Doppelspur, die 1978 beim sechsgleisigen Ausbau des Viadukts entstand. Von dort führen die Gleise parallel zur Sunbury-Linie und dem Regional Rail Link über North Melbourne und South Kensington nach Footscray, wo die eigentliche Werribee-Linie abzweigt. In Newport, 12,5 Kilometer entfernt von Flinders Street, verzweigen sich die Werribee- und die Williamstown-Linie höhengleich. Die Williamstown-Linie führt 3,5 Kilometer weiter zum gleichnamigen Ort nach Südosten. Die Station North Williamstown wurde 2021 in Troglage neu errichtet, um den dort befindlichen Bahnübergang entfernen zu können. In Tagesrandlagen wird die Williamstown-Linie als Shuttle zwischen Newport und Williamstown betrieben.[6] Die Werribee-Line führt zusammen mit Gütergleisen nach Westen, wo sie sich höhengleich in zwei Strecken teilt. Die südliche, später eröffnete Route überquert die Ferguson Street auf einem 2018 errichteten Viadukt und durchquert anschließend als eingleisige Strecke in der Mitte eines Straßenzugs Altona. Die Züge können lediglich im Bahnhof Westona kreuzen. Die nördlichen Expressgleise führen ohne Zwischenstation direkt bis zum dreigleisigen Bahnhof Laverton, wo sich beide Strecken treffen. Von dort führt die Strecke parallel zu einer Autobahn bis zum dreigleisigen Bahnhof Werribee, wo die Elektrifizierung endet. Die Linie könnte zukünftig bis Wyndham Vale verlängert werden.[7] Außerhalb der Hauptverkehrszeit verkehren die Züge auf der Werribee-Linie jeweils im 20-Minuten-Takt mit zwei Haltemustern. Von der Innenstadt fahren Züge mit Halt an allen Stationen über die Altona-Strecke bis Laverton, während die übrigen als Express mit wenigen Halten bis Laverton verkehren und ab dort alle Halte bis Werribee bedienen. An den Wochenenden halten alle Züge an allen Stationen. Die Williamstown-Linie wird im 20-Minuten-Takt bedient.[8] FahrzeugeSeit Einführung der Hitachi-Züge im Jahr 1972 werden in Melbourne rund 70 Meter lange Triebzüge eingesetzt, die aus drei Wagen bestehen. Die meisten Fahrten werden mit zwei gekuppelten Einheiten durchgeführt. Die High Capacity Metro Trains weichen erstmals von diesem Raster ab. Für die durchgängig begehbaren Siebenwagenzüge musste die Innenstadtschleife der Pakenham- und Cranbourne-Linien angepasst werden.
Dumb ways to DieIm November 2012 startete die Metro Trains Melbourne die Sicherheitskampagne „Dumb Ways to Die“, die durch soziale Medien zu einem weltweiten viralen Video-Hit wurde. Es wurden auch Merchandise-Artikel wie Poster, Aufkleber und Abzeichen hergestellt.[10] WeblinksCommons: Metro Trains Melbourne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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