Michael GroblewskiMichael Groblewski (* 1. Juni 1950 in Dortmund) ist ein deutscher Kunsthistoriker und Hochschullehrer mit den Schwerpunkten italienische Kunstgeschichte, Architektur und Architekturtheorie sowie moderne und zeitgenössische Kunst. Er lebt und arbeitet in Darmstadt (Hessen) und Alghero (Sardinien, Italien). LebenMichael Groblewski studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Italianistik an den Universitäten in München, Wien und Regensburg. 1976 schloss er sein Studium mit der Promotion zum Dr. phil. an der Universität Regensburg ab (Dissertationsthema „Die Kirche San Giovanni Battista in Pesaro von Girolamo Genga“). Nach dem Studium erarbeitete er sich zunächst an der Ostdeutschen Galerie in Regensburg und als Diözesankonservator des Bistums Limburg a.d. Lahn die beruflichen Praxisfelder Museum und Denkmalpflege, bevor ihn die Lübecker Bürgerhaus-Forschung (ein Teilprojekt des Sonderforschungsbereichs 17 der Universität Kiel) in die Forschung zurück führte. Als Stipendiat am Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, der Bibliotheca Hertziana in Rom, konnte er drei Jahre (1980–82) in den römischen Archiven die komplexe Geschichte des Wiederaufbaus der Patriarchalbasilika San Paolo fuori le mura (Sankt Paul vor den Mauern) erforschen. Die darauf folgende Berufung zum Hochschul-Assistenten an die Technische Universität Darmstadt eröffnete ihm 1989 mit der Habilitation für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte und mit der Ernennung zum Privat-Dozenten die berufliche Zukunft an der Universität. Neben seiner Lehrtätigkeit an der TU Darmstadt engagierte er sich für sein Fach als Geschäftsführer im Vorstand des Verbandes Deutscher Kunsthistoriker e.V. (1982–1992). In dieser ehrenamtlichen Position leitete er die ersten strukturellen Reformen des Geschäftsbetriebes ein und steigerte die Effizienz der Mitgliederverwaltung mit Hilfe erster Digitalisierungen der Daten. Darüber hinaus war er maßgeblich an Konzeption, Organisation und Durchführung der Deutschen Kunsthistorikertage in Stuttgart (1984), Berlin (1986), Frankfurt a. M. (1988) und Aachen (1990) beteiligt. Nach der Habilitation folgten befristete Professuren, Gast-Professuren und zum Teil mehrjährige Lehrstuhl-Vertretungen an der Technischen Universität Darmstadt, der Universität Stuttgart, der Universität Koblenz-Landau, der Universität Frankfurt am Main, der Universität Passau, der Technischen Universität Dresden, der Universität Bern, der Universität Fribourg und der Universität und Kunsthochschule Kassel, bis er schließlich einem Ruf an die Università di Sassari (2007) folgte; im Dipartimento di Architettura, Design e Urbanistica in Alghero (DADU) und im Dipartimento di Storia, Scienze dell’Uomo e della Formazione mit Kursen zur Theorie und Geschichte der Architektur, zur Kunstgeschichte, sowie zur Stadtbaugeschichte und zur Geschichte der Denkmalpflege. Als Privat-Dozent und als Lehrender, aber auch als Mitstreiter in einigen Projekten (z. B. im LOEWE-Projekt „Eigenlogik der Städte“) blieb er der TU Darmstadt und dem Fachbereich Architektur verbunden. Zusätzlich zu seinen Tätigkeiten als Hochschullehrer begleitete er verschiedene Projekte, initiierte Tagungen und kuratierte Ausstellungen. So fungierte er 1988/89 als Berater und Gutachter der Hessischen Kulturstiftung im Zusammenhang des Erwerbs des Block Beuys und war maßgeblich an der Konzeption und Durchführung eines vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst veranstalten Kongresses im Hessischen Landesmuseum beteiligt, der den damals noch umstrittenen Künstler in den internationalen Kontext der zeitgenössischen Kunst setzte. Als kunsthistorischer Berater begleitete er die an der TU-Darmstadt produzierten virtuellen 3D Rekonstruktionsprojekte zum Vatikanischen Palast und zur Baugeschichte von Neu-St. Peter, die in den Bonner Ausstellungen „Hochrenaissance im Vatikan“ (1998/99) und „Barock im Vatikan“ (2006/2007) gezeigt wurden. 2001/02 kuratierte er die Ausstellung „StaatsBauKunst“ in den historischen Räumen des Hessischen Landtags in Wiesbaden, die mit einem interdisziplinären Symposium zum großherzoglichen Staatsbaumeister Georg Moller eröffnet wurde. Groblewskis wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Architektur und bildender Kunst basiert auf der Überzeugung, dass Architektur nicht nur den räumlichen Rahmen für die Bildkünste abgibt, sondern selbst Teil dieser ist. Sein historisches Verständnis, das sich weit über epochale Begrenzungen hinaus immer wieder in interdisziplinären Fragestellungen verdichtet, geht stets von einer dezidierten Beschreibung des einzelnen Kunstwerks aus, konfrontiert sie mit dem kritisch hinterfragten Quellenmaterial und entwickelt daraus Interpretationen bzw. Deutungsansätze. Auf diese Weise ist er nicht nur in der Forschung innovativ, sondern es gelingt ihm auch, Studierende in die Kunstgeschichte einzuführen und für das diskursive Fach zu begeistern. WerkeMonographien
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