Michael J. TylerMichael James Tyler (* 27. März 1937 in Surbiton, Surrey, England; † 26. März 2020 in Adelaide, South Australia), auch als Mike Tyler bekannt, war ein australischer Herpetologe britischer Herkunft. Er galt als einer der führenden Experten für die australische Froschlurchfauna und erhielt daher den Spitznamen The Frogman.[1] LebenTyler entwickelte schon früh ein Interesse an der Herpetologie. Während er als Freiwilliger im British Museum of Natural History arbeitete, erhielt er den Rat, nach Australien und Papua-Neuguinea zu gehen, wenn er Grundlagenforschung über Amphibien betreiben wollte. Von 1958 bis 1959 trampte er per Anhalter nach Australien. 1961 kam er als Labortechniker an die University of Adelaide, wo er in Teilzeit studierte und forschte, und 1971 zum Laborleiter der Abteilung für Humanphysiologie und Pharmakologie befördert wurde. Im Jahr 1974 schloss er sein Studium mit einem Master of Science ab und erhielt 1975 eine Dozentenstelle in der Abteilung für Zoologie. Er wurde 1979 zum Senior Lecturer befördert und 1984 zum außerordentlichen Professor für Zoologie ernannt. Im Jahr 2002 wurde ihm der Doktorgrad (DSc) verliehen und er erhielt ein Gastforschungsstipendium. Tylers Forschungen über Amphibien sowohl in Australien als auch in Übersee waren kontinuierlich und umfangreich. Er wurde zahlreichen Organisationen unterstützt, darunter dem South Australian Museum (1965 erhielt er dort sein erstes Auslandsstipendium), der Mark Mitchell Foundation, Rotary International, der Zeitschrift Australian Geographic, den Hamilton Laboratories, der Australian National University, den Mount Isa Mines und dem WWF. Abgesehen von Arbeiten über Habitate, Verhalten, Identifizierung und Taxonomie, zu denen auch die Erstbeschreibung neuer Arten gehörte, erforschte er neuartige Chemikalien sowie pharmazeutische und industrielle Anwendungen wie z. B. Medikamente für den Flüssigkeitsausgleich, Sonnenschutzmittel und Klebstoffe. Er hat Froschpopulationen als Indikator für die Umweltgesundheit aquatischer Systeme und Froschmutationen als Indikator für die Verschmutzung untersucht. Er ist einer von vielen, die sich mit dem Schädlingsproblem der Aga-Kröte (früher Bufo marinus, jetzt Rhinella marina) in Australien befasst haben. Tyler war führend in der Erforschung des weltweiten Phänomens des Verschwindens von Fröschen, sogar ganzer Arten, insbesondere in Australien der beiden Arten der Magenbrüterfrösche (Rheobatrachus vitellinus und Rheobatrachus silus), die kurz nach ihrer Entdeckung für ausgestorben erklärt wurden. Er war führend in der Erforschung der fossilen Froschaufzeichnungen Australiens. Tyler hat sich öffentlich für Frösche als Haustiere, als Quelle potenziell nützlicher Substanzen und als Indikator für die Umweltqualität eingesetzt und argumentierte, dass eine für den Menschen nützliche Art notwendigerweise geschützt werden muss. Er war an einer Vielzahl von Naturdokumentationen beteiligt, insbesondere an Nature of Australia (1988), der ABC Natural History Unit in Zusammenarbeit mit der BBC und dem WNET, die im Rahmen ihrer Serie Nature ausgestrahlt wurde, und der Serie Das Leben auf unserer Erde von David Attenborough (1979). Er war langjähriges Vorstandsmitglied im South Australian Museum und von 1982 bis 1992 dessen Vorsitzender. Er war Präsident der Royal Zoological Society of South Australia und war von 1985 bis 1986 Präsident der Royal Society of South Australia. Mitgliedschaften, Auszeichnungen und Dedikationsnamen1980 wurde Tyler mit der Verco Medal der Royal Society of South Australia ausgezeichnet. Im selben Jahr erhielt er die Australische Medaille für Naturgeschichte des Field Naturalists Club of Victoria. 1988 wurde er zum Mitglied des Australian Institute of Biology gewählt. 1993 wurde erzum Bürger des Jahres der City of Adelaide gewählt. 1995 erhielt er den Order of Australia für seine zoologischen Verdienste, insbesondere auf dem Gebiet der Erforschung und des Naturschutzes australischer Amphibien. 1997 gewann er den Michael Daley Eureka Prize für wissenschaftliche Kommunikation. 1998 wurde er zum Fellow der American Association for the Advancement of Science gewählt. Im selben Jahr erhielt er die Riversleigh Medal der Riversleigh Society für seine Beiträge zur australischen Paläontologie. 2005 gewann er den Ig-Nobelpreis für die Untersuchung der Gerüche von 131 verschiedenen Froscharten unter Stress. Nach Tyler sind die Froschlurchgattung Tylerana (heute ein Synonym für Hylarana) sowie die Arten Litoria tyleri, Uperoleia tyleri, Capiula tyleri und Litoria michaeltyleri benannt. Schriften (Auswahl)Tyler veröffentlichte etwa 420 wissenschaftliche Werke. Zu seinen Büchern zählen u. a.:
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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