1961 gewann Milva einen von der italienischen Fernsehgesellschaft Rai veranstalteten Wettbewerb und erreichte Platz 3 beim Sanremo-Festival. Danach wurde sie in Italien ein Star. Aus ihrer von 1961 bis 1969 dauernden Ehe mit ihrem damaligen Manager und Förderer Maurizio Corgnati stammt eine 1963 geborene Tochter, die Kunstkritikerin Martina Corgnati.[2]
1965 wurde sie von Giorgio Strehler an das Piccolo Teatro in Mailand verpflichtet. Milva sagte darüber später: „Das Theater wurde zu meiner großen Leidenschaft, und ich habe sehr viel und sehr eng mit Giorgio Strehler zusammengearbeitet.“[3] 1978 nahm sie die SingleZusammenleben mit der Musik von Mikis Theodorakis auf (Text: Thomas Woitkewitsch) und wurde dadurch auch im deutschen Sprachraum bekannt. Es folgten zahlreiche Konzerte, Tourneen und weitere deutschsprachige Aufnahmen, von denen Freiheit in meiner Sprache (Ennio Morricone, Thomas Woitkewitsch) und Hurra, wir leben noch (Klaus Doldinger, Thomas Woitkewitsch) die erfolgreichsten waren.
Milva nahm zwischen 1961 und 2007 insgesamt fünfzehnmal am Sanremo-Festival teil. Dort war Tango italiano im Jahre 1962 auf dem zweiten Platz ihr größter Erfolg. Sie hält damit den Rekord mit den meisten Teilnahmen ohne Sieg.[4] In den 1980er Jahren wirkte sie in mehreren Spielfilmen mit. Auch mit Songs von Bertolt Brecht machte sich die überzeugte Sozialistin einen Namen. Milva war bei zahlreichen Musiksendungen in den Fernsehprogrammen Mittel-, West- und Südeuropas zu Gast. Sie sang ihre Lieder nicht nur auf Italienisch, sondern auch auf Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Griechisch, Portugiesisch und Japanisch.
Neben dem Chanson war Milva Interpretin von Astor Piazzolla und arbeitete für vielfältige Tango-Aufnahmen mit ihm selbst und Gruppen in seiner Tradition zusammen. Ihr in Deutschland erfolgreichstes Album (in den Charts bis auf Platz 7) war Von Tag zu Tag mit Liedern des griechischen Komponisten Mikis Theodorakis, das auch in einer italienischen (La mia età) und in einer französischen (Attends, la vie) Version produziert wurde. Im August 2008 trat Milva zusammen mit Montserrat Caballé und Angelika Milster auf dem Theaterplatz in Dresden bei Diva Maxima auf.
2010 teilte Milva mit, dass sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr auftreten werde.[5] Sie litt unter Gedächtnisproblemen.[6] Ihr letztes Album, 2010 erschienen, enthält Songs von Franco Battiato. 2011 nahm sie zusammen mit Stephan Sulke das 1984 von Sulke geschriebene Lied Das muss doch gehn im Duett auf. Diese neue Version erschien 2011 auf Sulkes Album Enten hätt’ ich züchten sollen …. Beide trugen das Lied im April 2011 in Klagenfurt in der ZDF-Samstagabend-Sendung von Carmen Nebel vor. Im März 2012 trat sie im Musikantenstadl auf.[3]
Milva trug den Beinamen La Rossa („die Rote“), nicht nur wegen ihrer Haarfarbe, sondern auch wegen ihrer politischen Gesinnung.[7] Sie lebte in Mailand und starb dort im April 2021 nach langer Krankheit im Alter von 81 Jahren. Nach einer Trauerfeier im Mailänder Piccolo Teatro Strehler wurde sie auf dem Friedhof von Blevio am Comer See beigesetzt.[8][9]
↑Come Letta: i cavalieri italiani della Legion d’onore, slide show. In: corriere.it. 28. März 2016, abgerufen am 24. April 2021: „16/20: 11 settembre 2009: Jean-Marc de La Sablière, ambasciatore di Francia in Italia, conferisce a Milva l’onorificenza di cavaliere della Legion d’Onore.“