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Neuensorg (Marktleugast)

Neuensorg
Koordinaten: 50° 11′ N, 11° 37′ OKoordinaten: 50° 11′ 0″ N, 11° 37′ 20″ O
Höhe: 520 m ü. NHN
Einwohner: 237 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1978
Postleitzahl: 95352
Vorwahl: 09255

Neuensorg ist ein Gemeindeteil des Marktes Marktleugast im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Neuensorg hat eine Fläche von 4,537 km². Sie ist in 523 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 8675,58 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Großrehmühle, Hinterrehberg, Kleinrehmühle, Mittelrehberg und Vorderrehberg.[4]

Lage

Das Dorf liegt auf einem Höhenzug des Frankenwaldes. Die Staatsstraße 2158 führt nach Marktleugast zur Bundesstraße 289 (1,8 km südlich) bzw. nach Großrehmühle (1,5 km nördlich). Die Kreisstraße KU 13 führt nach Traindorf (2 km südwestlich) bzw. nach Hohenberg. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Vorderrehberg (0,3 km nordwestlich). Eine Anliegerstraße führt nach Ösel (0,6 km südlich).[5] Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.

Geschichte

Der Ort wurde 1384 erstmals urkundlich erwähnt. Der Einzelhof hieß damals „Göschwitz“ und gelangte laut Urkunde vom Kloster Langheim an das Hochstift Bamberg. Infolge des Dreißigjährigen Krieges verödete der gesamte Ort. Danach beim Wiederaufbau erhob auch das markgräfliche Amt Plassenburg Ansprüche.[6]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Neuensorg aus 24 Anwesen. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Marktschorgast aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Vogteiamt Marktschorgast. Grundherren waren

1810 kam Neuensorg zum Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde der Ort dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Marktleugast und der im gleichen Jahr gebildeten Ruralgemeinde Marktleugast zugewiesen. Am 28. Januar 1845 wurde die Gemeinde Neuensorg gebildet, zu der Großrehmühle, Hinterrehberg, Kleinrehmühle und Vorderrehberg gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Stadtsteinach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Stadtsteinach (1919 in Finanzamt Stadtsteinach umbenannt).[8] Ab 1862 gehörte Neuensorg zum Bezirksamt Stadtsteinach (1939 in Landkreis Stadtsteinach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Stadtsteinach (1879 in Amtsgericht Stadtsteinach umgewandelt). Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 4,533 km².[9] Am 1. Januar 1978 wurde die Gemeinde Neuensorg in Marktleugast eingegliedert.[10][11]

Baudenkmäler

  • Einjochige Bruchsteinbogenbrücke über den Rehbach
ehemalige Baudenkmäler
  • Haus Nr. 11: Eingeschossiges, verputzt massives Wohnstallhaus mit Halbwalmdach und Gauben; Wohnungs- und Stalltür mit profilierter Sandsteinrahmung, erstere doppelligiert bezeichnet „JW / 1820“.[12]
  • Haus Nr. 12: Ehemaliges Gasthaus Zum Schwarzen Adler. Stattliches, zweigeschossiges Gebäude, wohl der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, drei zu sechs Obergeschossachsen mit hohem Walmdach und traufhohem einachsigen Anbau an der westlichen Stirnseite (der ursprünglich eine Hauskapelle enthielt). Gliederung in Sandstein; gekehltes Traufgesims, an den abgerundeten Gebäudeecken Lisenen, profilierte Fensterrahmungen (nur an den Schauseiten, im Westen und Süden).[12]

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Neuensorg

Jahr 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 456 461 465 485 569 489 505 487 475 463 433 442 446 414 412 439 439 419 509 479 459 411 415
Häuser[13] 54 55 57 60 68 70 79
Quelle [14] [14] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [14] [22] [14] [23] [14] [24] [14] [14] [14] [25] [14] [9] [26]

Ort Neuensorg

Jahr 001818 001819 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 179 270 266 240 233 222 291 259 274 237
Häuser[13] 24 31 31 38 40 50 71
Quelle [8] [27] [15] [17] [20] [22] [24] [25] [9] [26] [1]

Religion

Neuensorg war bis zum Dreißigjährigen Krieg katholisch geprägt und gehörte zur Kirchengemeinde St. Bartholomäus und Martin (Marktleugast), einer Filiale von Mariä Heimsuchung in Mariaweiher. Danach war der Ort lange Zeit gemischt konfessionell,[7] im 19. Jahrhundert jedoch war Neuensorg wieder rein katholisch.[17]

Literatur

Fußnoten

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 315 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Marktleugast, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 26. August 2023.
  3. Gemarkung Neuensorg (091726). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 11. Januar 2025.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Januar 2025.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 26. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. O. Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland, Sp. 428.
  7. a b Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 83–84 (Digitalisat).
  8. a b Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 136 (Digitalisat).
  9. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 730 (Digitalisat).
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 693 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  11. Marktleugast > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 17. Januar 2025.
  12. a b K.-L. Lippert: Landkreis Stadtsteinach, S. 68. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
  13. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  14. a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 156, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  15. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 940, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 147 (Digitalisat).
  17. a b c Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1114–1115, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 57 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 165 (Digitalisat).
  20. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1060 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 165 (Digitalisat).
  22. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1113 (Digitalisat).
  23. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 165 (Digitalisat).
  24. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1149 (Digitalisat).
  25. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 994 (Digitalisat).
  26. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 162 (Digitalisat).
  27. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 83 (Digitalisat).
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

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