NiehardeDie Nieharde (dänisch: Ny Herred) war eine Harde in Schleswig. Noch heute ist sie als Landschaftsbezeichnung bekannt. Sie liegt im nordöstlichen Angeln an der Flensburger Förde. Der Name Nieharde weist darauf hin, dass sie von einer oder mehreren anderen Harden abgetrennt wurde. GründungDie Halbinsel Angeln bestand in der Wikingerzeit aus zunächst fünf Harden. Diese waren im Istathesyssel zusammengefasst. Später kam die Nieharde zum Amt Flensburg, dem späteren Landkreis Flensburg. In König Waldemars Erdbuch wird die Nieharde 1231 unter anderem mit den Dörfern Wippendorf, Rundhof, Wackerballig und Röst genannt. VerwaltungsorganisationNye Herred, später Nieharde (eingedeutscht neue Harde), stand für eine aus militärischen und verwaltungstechnischen Gründen definierte Teilregion in der Region Angeln, die über eine dem Zweck einer Harde entsprechend minimale Bevölkerungsstärke (insbesondere im militärischen Sinne) verfügte. Im zeitlichen Verlauf nach der Festlegung der Nieharde und der anderen Harden bekamen diese auch die Aufgabe auf unterster Ebene für Ordnung und vor allem auch für Recht zu sorgen. Tingstätte der Nieharde war Dingholz bei Sterup. HardevögteIn der Nieharde in Angeln wurden aus deren personeller Mitte von 1500 bis 1850 folgende Mitbürger mit dem Amt als dortiger Hardesvogt (temporär) betraut:
WappenDas Symbol der Nieharde ist eine liegende silberne Mondsichel und über ihr ein silberner Stern, wie es auch in den Wappen der Gemeinden Esgrus, Steinbergkirche und Steinberg sowie im Angler Wappen vorkommt. Ablösung durch preußische HierarchienDas Herzogtum Schleswig erfuhr nach kriegerischen Zeiten von 1850 bis 1864 eine Loslösung von dänischen Abhängigkeiten und wurde nach Beendigung der preußisch-österreichischen Streitigkeiten 1865 Preußen zugeordnet, was ob preußischer Verwaltungsregularien wohl das Ende der Einsetzung von Hardesvögten zur Folge hatte. |