Nobelpreis für ChemieDer Nobelpreis für Chemie (auch Chemie-Nobelpreis, Schwedisch: Nobelpriset i kemi) ist einer der fünf von Alfred Nobel gestifteten Nobelpreise, die „denen zugeteilt werden, die […] der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben.“[1] Im Auftrag der 1900 gegründeten Nobel-Stiftung wird er alljährlich von der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften vergeben und ist mit elf Millionen schwedischen Kronen[2] (rund 960.000 Euro) dotiert. Nach der Bekanntgabe des Preisträgers Anfang Oktober (traditionell am Tag nach der Bekanntgabe des Physikpreisträgers des Jahres) erfolgt die feierliche Übergabe durch den schwedischen König am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters. AuswahlprozessDer Preis geht wie die anderen Nobelpreise auf Alfred Nobels Testament zurück:
– Alfred Nobel: Testament vom 27. November 1895[3] Die Organisation der Preisverleihung übernimmt die eigens für diesen Zweck gegründete Nobelstiftung. Kandidaten können von früheren Nobelpreisträgern, Mitgliedern der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften und ausgewählten Universitätsfachkräften nominiert werden. Jeweils im September des Vorjahres der Preisverleihung bittet das Komitee die berechtigten Personen um Vorschläge, die bis zum 31. Januar beim Nobelkomitee eintreffen müssen. Der Name und damit der Forschungsgebiete des Medizinnobelpreises wird oft fälschlich abgekürzt. Dies ist deshalb nicht korrekt, weil Alfred Nobels 1895 niedergelegter letzter Wille ausdrücklich die Physiologie einschließt. Die Physiologie umfasste damals und auch heute einen weitaus größeren Wissensbereich als die medizinische Physiologie – nämlich auch Gebiete, die heute der Biologie, der Biochemie oder Biophysik zugerechnet werden. So hatte das Karolinska Institutet, die schwedische medizinische Universität, schon immer einen weiten Spielraum in ihrer Auswahl der Preiskandidaten. Immer wieder werden dort bekannte Chemikerinnen und Chemiker in den Kreis der Laureaten einbezogen. Die Leistungen der jährlich in der Regel über 250 vorgeschlagenen Wissenschaftler werden danach von unabhängigen Experten bewertet. Aufgrund dieser Bewertungen trifft das Komitee eine Vorauswahl und sendet einen von allen Mitgliedern unterzeichneten Bericht an die Königlich Schwedische Akademie, der in zwei Sitzungen von deren Klasse für Chemie diskutiert wird. Anfang Oktober schließlich stimmt die Akademie in einer Sitzung über die Vorschläge ab und teilt das Ergebnis in einer Pressekonferenz mit. Grundsätzlich wird nur der Preisträger bekanntgegeben; die Namen der übrigen Kandidaten unterliegen ebenso wie Informationen über den gesamten Auswahlprozess einer 50-jährigen Sperrfrist. PreisverleihungDie Preisträger werden zusammen mit den Physik-, Medizin-, Literatur- und Wirtschaftspreisträgern nach Stockholm eingeladen, wo am 10. Dezember, Nobels Todestag, die feierliche Überreichung der Nobelpreise durch den schwedischen König stattfindet. Neben einer Nobelmedaille und einem persönlichen Diplom erhält der Preisträger des Chemie-Nobelpreises ein Preisgeld von elf Millionen schwedischen Kronen (rund 960.000 Euro). Wird der Preis mehreren Personen (bis zu drei sind nach den Statuten der Nobelstiftung möglich) zuerkannt, wird diese Summe auf die Preisträger verteilt, wobei die genauen Anteile vom Komitee bestimmt werden. PreisträgerDer Nobelpreis für Chemie wurde bisher 189 Personen zuerkannt (Stand: 2022).
Der britische Chemiker Christopher Kelk Ingold wurde 112 Mal für den Chemie-Nobelpreis nominiert, erhielt ihn aber nie.[4] WeblinksWikinews: Portal:Nobelpreise – in den Nachrichten
Einzelnachweise
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