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Paul Hindemith (* 16. November1895 in Hanau; † 28. Dezember1963 in Frankfurt am Main) war ein deutscherKomponist der Moderne (Neue Musik). In seiner frühen Schaffensperiode schockierte er das klassische Konzertpublikum mit provozierend neuartigen Klängen (schroffen Rhythmen, grellen Dissonanzen, Einbezug von Jazz-Elementen), was ihm den Ruf eines „Bürgerschrecks“ einbrachte. Während des Nationalsozialismus kam es zu einem Aufführungsverbot seiner Werke, auf das er schließlich mit Emigration reagierte, zunächst in die Schweiz, dann in die USA. Unterdessen entwickelte sich seine Kompositionsweise hin zu einem neoklassizistisch geprägten Stil, der sich auf neue Weise mit klassischen Formen wie Sinfonie, Sonate und Fuge auseinandersetzte. Dabei distanzierte er sich vom romantischen Künstlerbild des allein durch Inspiration beflügelten Genies und betonte die Bedeutung der Beherrschung von kompositorischer Technik als unabdingbarer Voraussetzung für den Komponisten.[1] Die Betonung des Handwerklichen spiegelt sich auch in seinen theoretischen Schriften, insbesondere der Unterweisung im Tonsatz. Sein theoretisches System kann kurz als freie Tonalität beschrieben werden, die sich sowohl von der traditionellen Dur-Moll-Tonalität als auch von der zwölftönigenAtonalitätSchönbergs abgrenzt. Er plädierte für „Gebrauchsmusik“ und sah es als Pflicht des Komponisten an, sich sozialen Herausforderungen zu stellen und nicht zum reinen Selbstzweck zu komponieren.
Hindemith verkörpert in besonderem Maße den Typ eines in Theorie und Praxis gleichermaßen versierten Universalmusikers. So verfügte er zum Beispiel über reiche Erfahrungen als Orchester- (Geige und Bratsche) und Kammermusiker (als Bratschist im Amar-Quartett). Als Dirigent profitierte er von seiner weitgehend professionellen Beherrschung aller gängigen Orchesterinstrumente.[2]
Als Sohn des Anstreichers Rudolf Hindemith und dessen Frau Sophie (geb. Warnecke) entstammte Hindemith einer Arbeiterfamilie. Seine frühe Kindheit verbrachte er in Rodenbach bei Hanau. Vom dritten bis zum sechsten Lebensjahr lebte Paul Hindemith bei seinen Großeltern Hindemith in Naumburg am Queis in Schlesien. Im Jahr 1900 zog die Familie nach Mühlheim am Main, wo Paul seine Grundschulzeit absolvierte und seinen ersten Geigenunterricht erhielt. 1905 zog er mit seiner Familie nach Frankfurt am Main; dort beendete er im Alter von vierzehn Jahren die Volksschule.
Die familiären Wurzeln liegen in Schlesien. Er entstammt einer alteingesessenen schlesischen Familie von Kaufleuten und Handwerkern aus den Kreisen Jauer und Lauban. Sein Vater Rudolf wurde 1870 im schlesischen Naumburg am Queis geboren. Er verließ als junger Mann seine Heimat und siedelte sich um 1890 in Hanau an, wo er als Anstreicher arbeitete. Der Vater ließ seine drei Kinder, den 1895 geborenen Paul, die 1898 geborene Schwester Antonie (Toni) und den 1900 geborenen Bruder Rudolf, seit frühester Kindheit musikalisch unterrichten und sie unter dem Namen „Frankfurter Kindertrio“ auftreten. Er gab ihnen die Ausbildung, die ihm selbst trotz musikalischer Veranlagung verwehrt geblieben war. Der Sohn Rudolf Hindemith, der sehr früh als Cellist Anerkennung fand, ergriff später ebenfalls den Beruf des Dirigenten und Komponisten, stand aber im Schatten seines berühmten Bruders Paul. Der Vater meldete sich, trotz seines fortgeschrittenen Lebensalters von 44 Jahren, 1914 zu Beginn des Ersten Weltkrieges als Kriegsfreiwilliger. Er fiel im September 1915 in der Herbstschlacht in der Champagne bei Souain-Perthes als Infanterist im Nahkampf.
Als Kinder waren die beiden hochmusikalischen Brüder Paul und Rudolf (1900–1974) das Aushängeschild der Familie; als junge Erwachsene begannen sie, im Amar-Quartett, einer der führenden Gruppen in der Neue-Musik-Szene der 1920er Jahre, professionell zusammen zu musizieren. Der jüngere Rudolf (Cello) stieg bald aus, weil er sich oft hinter Paul zurückgesetzt sah, wechselte ins Genre von Blasmusik und Jazz und blieb im Gegensatz zu Paul als Dirigent in Deutschland.
Musikalischer Werdegang
Paul lernte ab dem neunten Lebensjahr Violine. Nach einer Empfehlung seiner Violinlehrerin Anna Hegner besuchte er ab 1909 das Hoch’sche Konservatorium und studierte in der Violinklasse von Adolf Rebner. Ab 1912 erhielt er Kompositionsunterricht bei Arnold Mendelssohn und Bernhard Sekles, bei dem auch Theodor W. Adorno studierte. Während der Sommerferien 1913 und 1914 spielte er in Kurkapellen in der Schweiz; am Frankfurter Neuen Theater wurde er 1913 als Konzertmeister engagiert.
Von 1915 bis 1923 hatte er die Stelle des Konzertmeisters an der Frankfurter Oper inne. Hindemith wurde im Ersten Weltkrieg am 16. Januar 1918 als Militärmusiker eines Infanterie-Regiments ins Elsass verlegt. Ab April war seine Einheit in Nordfrankreich und Belgien stationiert, wo Hindemith die Gräuel des Krieges erlebte. Am 5. Dezember 1918 wurde er aus dem Militärdienst entlassen.
Nach der erfolgreichen Premiere seiner Einakter Mörder, Hoffnung der Frauen op. 12 und Das Nusch-Nuschi op. 20 in Stuttgart unter der Leitung von Fritz Busch im Juni 1921 avancierte Hindemith wenige Wochen später bei den ersten Donaueschinger Musiktagen mit der Uraufführung seines 3. Streichquartett Opus 16 zu einem der erfolgreichsten Komponisten seiner Generation. Das eigens dafür gegründete Amar-Quartett, in dem Hindemith bis 1929 die Bratsche spielte, gehörte zu den prominentesten Ensembles für zeitgenössische Musik. Die Donaueschinger Kammermusiktage (mit Folgeveranstaltungen in Baden-Baden 1927–1929 und Berlin 1930) leitete er in den Jahren 1923 bis 1930 zusammen mit Heinrich Burkard und Joseph Haas künstlerisch und machte sie zu einem der wichtigsten Foren neuer Musik. Bei den Festivals der International Society for Contemporary Music (ISCM World Music Days) gehört Hindemith zu den am meisten aufgeführten Komponisten. Nacheinander wurden an den ISCM-Festivals folgende Werke von ihm aufgeführt:[3][4] 1923 in Salzburg Klarinettenquintett op.30 (Uraufführung), 1924 in Salzburg das Streichtrio op. 34 (Uraufführung), 1925 in Venedig die Kammermusik Nr. 2 op. 36/1, 1926 in Zürich das Konzert für Orchester op. 38, 1928 in Siena die Suite für Klavier op. 37, 1934 in Florenz das Heckelphontrio op. 47, 1938 in London Auszüge aus Mathis der Maler, 1942 in San Francisco die Symphonie in Es, 1946 in London das Streichquartett in Es, 1957 in Zürich die Kammermusik Nr. 1 op. 24/1 und 1964 in Kopenhagen die Konzertmusik op. 41. Außerdem trat Hindemith bei den ISCM World Music Days 1922-24 mit dem Amar-Quartett auch als Kammermusiker auf.[5][6]
1923 erfüllte Hindemith den Wunsch des Pianisten Paul Wittgenstein, der im Krieg einen Arm eingebüßt hatte, nach einem Klavierkonzert für die linke Hand. Der Pianist führte das Werk jedoch nicht auf. Erst über 80 Jahre später folgte 2004 nach der überraschenden Entdeckung der Partitur[7] 2002 die Uraufführung bei den Berliner Philharmonikern.
Zu den frühen Förderinnen Hindemiths gehörte Emma Lübbecke-Job, die Ehefrau des Frankfurter Kunsthistorikers Fried Lübbecke, die schon 1918 mit dem Rebner-Quartett (s. o.) sein Quintett e-Moll (Opus 7) aufgeführt hatte und bis 1930 eine Reihe von Werken Hindemiths uraufführte; ihr widmete er 1924 seine Kammermusik Nr. 2 op. 36 Nr. 1.
Durch seinen Freund und Schwager, den Rundfunkpionier und damaligen Leiter des Frankfurter Senders, Hans Flesch, kam Hindemith ab 1924 mit dem neuen Medium in Berührung. In der Folge entstanden Werke für den Rundfunk, etwa die Anekdoten für Radio (Drei Stücke für fünf Instrumente) (1925). 1929 entstand für die Baden-Badener Musiktage das Hörspiel Der Lindberghflug, eine Gemeinschaftsproduktion mit Kurt Weill und Bertolt Brecht. Die Berliner Hochschule für Musik berief Hindemith 1927 zum Professor für Komposition. Ab 1929 lehrte Hindemith überdies an der 1927 gegründeten Volksmusikschule Neukölln.
Zum Freundeskreis des Komponisten gehörten die Frankfurter Maler Reinhold Ewald (1890–1974) und Rudolf Heinisch (1896–1956). Ewald, der in Hindemiths Kindertagen in dessen Nachbarschaft gewohnt hatte, gestaltete Titelblätter für Partituren (zum Beispiel Sancta Susanna). Mit Heinisch blieb Hindemith bis zu dessen Tod eng befreundet. Dieser war auch sein Trauzeuge, zeichnete dessen Amar-Quartett und malte Paul Hindemith in der Zeit von 1924 bis 1956 etwa fünfzehnmal. Sein bekanntestes Bild von Hindemith, seit 1929 im Städelschen Museum in Frankfurt, hing 1938 in der Nazi-Ausstellung „Entartete Kunst“ in der Kategorie „Technisch gekonnt, Gesinnung verjudet“ und wurde anschließend als „unbrauchbar“ zerstört.[9]
Mechanische Musik
Hindemith zeigte vorübergehend auch Interesse für die neuen, sich in ersten Entwicklungsstufen befindlichen elektrischen Instrumente. Erstmals 1926 in Donaueschingen mit Jörg Mager konfrontiert, interessierte er sich für die Möglichkeiten mechanischer Instrumente der Firma M. Welte & Söhne. Während seiner Jahre als Hochschullehrer in Berlin begleitete er die Entwicklung des Trautoniums und regte seine Erstpräsentation 1930 in Berlin an. Als Interpret seiner Werke auf dem Trautonium wirkte dessen Mitentwickler Oskar Sala.
Konfrontation mit dem „Dritten Reich“
Adolf Hitler hatte sich schon 1929 über das fünfte Bild der Oper Neues vom Tage beschwert, da dort eine unbekleidete Frau in der Badewanne sitzend singt. Von der NSDAP wurde seine Arbeit mehr und mehr behindert. NS-Anhänger bezweifelten nicht das musikalische Können von Hindemith als „großem Mann seiner Zeit“, agitierten aber gegen seine „untragbare Gesinnung“. Nur kurze Zeit nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler wurden Teile seiner Werke unter dem Verdikt des „Kulturbolschewismus“ oder als „entartete Kunst“ aus den Programmen entfernt. 1934 erhielten seine Werke ein Sendeverbot im deutschen Rundfunk.
Wilhelm Furtwängler machte am 25. November 1934 mit seinem Artikel Der Fall Hindemith in der Deutschen Allgemeinen Zeitung publizistisch wirkungsvoll auf die Situation Hindemiths aufmerksam: Niemand von der jüngeren Generation habe für das Ansehen der deutschen Musik im Ausland so viel getan wie Hindemith. Man könne es sich nicht leisten, auf ihn zu verzichten. Hermann Göring und Joseph Goebbels reagierten verärgert: ReichspropagandaministerJoseph Goebbels verunglimpfte Hindemith als „atonalen Geräuschemacher“, der Komponist wurde von seiner Berliner Hochschulprofessur beurlaubt und Furtwängler musste von allen Ämtern zurücktreten.
Haus in Lenzkirch mit Gedenktafel
Zum Zeichen seiner Solidarität mit den Verfolgten des Regimes spielte Hindemith an Heiligabend 1933 und Neujahr 1934 im Berliner Untersuchungsgefängnis Moabit, wo zu jener Zeit unter anderem sein Schwager Hans Flesch einsaß, auf der Bratsche Stücke von Bach. Im badischen Lenzkirch arbeitete er Anfang 1935 an seiner Oper Mathis der Maler.[10]
Ab 1936 war die Aufführung seiner Werke in Deutschland verboten, was ihn dazu zwang, seine musikalischen Aktivitäten als Bratscher zunehmend ins europäische Ausland zu verlagern. Seine Professur an der Berliner Hochschule kündigte er im März 1937 unmittelbar vor dem Aufbruch zu seiner ersten USA-Tournee. 1938 wurde er in der Düsseldorfer Ausstellung „Entartete Musik“ verunglimpft. Dort wurde auch die jüdische Abstammung seiner Ehefrau zu seiner Diskreditierung hervorgehoben.
Abwechselnd mit Yale lehrte Hindemith ab 1951 auch an der Universität Zürich, wo ein Lehrstuhl für Musikwissenschaft für ihn eingerichtet wurde. 1953 verließ er die USA und ließ sich in der Schweiz nieder. Er lebte in seiner Villa La Chance in Blonay bei Vevey am Genfersee.
Nach dem Ende seiner Lehrtätigkeit in Zürich 1957 wirkte Hindemith weiter als Dirigent und Komponist. Sein Spätwerk umfasst bedeutende Werke wie die Opern Die Harmonie der Welt (1956/57) und Das lange Weihnachtsmahl/The long Christmas Dinner (1961), die Pittsburgh Symphony (1958), das Oktett (1958), das Concerto for Organ (1962) und die Messe für gemischten Chor a cappella (1963). Nach der Uraufführung dieser seiner letzten Komposition am 12. November 1963 in Wien kehrte Hindemith zunächst nach Blonay zurück. An seinem Geburtstag erkrankte er schwer und ließ sich auf eigenen Wunsch in das Marienhospital in Frankfurt am Main einweisen. Dort starb er am 28. Dezember an einer Bauchspeicheldrüsenentzündung.
Hindemith bildete zahlreiche Komponisten aus. Es gab auch kritische Stimmen zu seiner pädagogischen Arbeit. So urteilte der österreichische Komponist Gottfried von Einem:[17]
„Hindemith war ja ein wirklich großer Meister, das wissen wir alle, aber er war ein furchtbarer Lehrer. Es ist da nichts heraus gekommen, weil er die Leute an sich gebunden hat. Das Gegenteil also von Blacher.“
Peter Ré, der bei Hindemith an der Yale University studierte, äußert in einem Interview:
“He was very selective about his students. I was fortunate to be one of them. […] We were very worried about whether we were able to answer questions that he had for us, because he was ahead of us in a way. And we learned a lot of new things that we never had before in our back training. It was a wonderful experience but he was a very tough teacher and he would certainly harshly criticize you if you didn’t know what you were doing. […] He was very clear in correcting us when we showed him what we were doing. We were always amazed at his knowledge. […] You loved and you hated him. It could be terribly difficult with him. But the fact that he selected you was always a safety thing.”
„Er war sehr wählerisch in Bezug auf seine Schüler. Ich hatte das Glück, einer von ihnen zu sein. […] Wir waren sehr besorgt darüber, ob wir Fragen beantworten konnten, die er uns stellte, weil er uns gewissermaßen voraus war. Und wir haben viele neue Dinge gelernt, die wir nie zuvor im Unterricht hatten. Es war eine wundervolle Erfahrung, aber er war ein knallharter Lehrer, und er kritisierte einen sicher scharf, wenn man sich nicht gut auskannte. […] Er hat uns ganz klar korrigiert, wenn wir ihm unsere Arbeiten zeigten. Seine Kenntnisse verblüfften uns immer. […] Man liebte ihn und man hasste ihn. Es konnte furchtbar schwierig sein mit ihm. Aber die Tatsache, dass er einen ausgewählt hatte, gab immer eine Sicherheit.“
„Innerlich beschäftigt mit dem Ausbau seiner strengen Tonsatzlehre und nicht kompromißbereit, ließ er [Hindemith – T.E.] seinen Schülern wenig Raum zu einem freieren Arbeiten. Die ausschließliche Einstellung auf dieses Tonsystem wurde vielfach als eine Einschränkung der künstlerischen Entwicklungsmöglichkeiten angesehen; Adorno benutzt dafür das harte Wort ‚Gleichschaltung‘. Eine Distanz zu den Studenten, die andere Vorstellungen hatten, war daher zeitweilig in Hindemiths 13-jähriger nordamerikanischer Lehrtätigkeit unüberhörbar.“
Byeongso Ahn, südkoreanischer Violinist, Dirigent, Komponist und Pädagoge
Howard Boatwright, US-amerikanischer Komponist und Musikwissenschaftler
Hindemiths Nachlass wird im Hindemith Institut Frankfurt aufbewahrt und seine Kompositionen in Form einer historisch-kritischen Gesamtausgabe ediert. Auf der Webseite der Stiftung sind neben einem ausführlichen Werkverzeichnis[23] auch Informationen über sein Leben und Schaffen online abrufbar.
1925: Kammermusik Nr. 4 op. 36 Nr. 3 für Solo-Violine und größeres Kammerorchester (Violinkonzert)
1925: Konzert für Orchester op. 38
1925: Rondo für drei Gitarren
1926: Werke für mechanisches Klavier (Welte-Mignon)
1926: Konzertmusik für Blasorchester op. 41 (Konzertante Ouvertüre – Sechs Variationen über das Lied Prinz Eugen, der edle Ritter – Marsch; Uraufführung in Donaueschingen)
1927: Acht Stücke für Flöte allein
1927: Kammermusik Nr. 5 op. 36 Nr. 4 für Bratsche und Orchester
1927: Kammermusik Nr. 7, op. 46 Nr. 2 für Orgel, Bläser und Bässe
1943: Orchesterstück Symphonic Metamorphosis of Themes by Carl Maria von Weber (dt. Symphonische Metamorphosen von Themen Carl Maria von Webers, oft in fehlerhafter Übersetzung aus dem Englischen und ebensolcher Rückübersetzung zu finden)
1946: Als Flieder jüngst mir im Garten blüht’ – Ein Requiem „Denen, die wir lieben“ (engl. When Lilacs Last in the Dooryard Bloom’d – A Requiem „For Those We Love“), Oratorium nach einem Text von Walt Whitman
1947: Apparebit repentina dies für gemischten Chor und Blechbläser
1951: Symphony in B-flat for Concert Band (Moderately fast, with vigor – Andantino grazioso – Fugue, rather broad)
1958: Pittsburgh Symphony
1963: Concerto for Organ and Orchestra zur Einweihung der Philharmonic Hall in New York
1963: Messe für gemischten Chor (SATB) a cappella. (Hindemiths letztes Werk; die Uraufführung am 12. November 1963 in der Wiener Piaristenkirche dirigierte er selbst.)
Paul Hindemith: Die letzten Jahre Schott, Mainz 1965
Der Komponist als Zeichner (The Composer as Graphic Artist), Atlantis-Musikbuchverlag, Zürich 1995
Eponyme
Folgende Eponyme beziehen sich auf seinen Namen: Der Asteroid (5157) Hindemith ist nach ihm benannt.[25] Die Paul-Hindemith-Schule, eine integrierte Gesamtschule im Frankfurter Stadtteil Gallus, in dem Hindemith einen Großteil seiner Jugend verbrachte, besteht unter diesem Namen seit 1986.[26] Die Paul-Hindemith-Musikschule in Hindemiths Geburtsort Hanau trägt seinen Namen seit 1984.[27] Die Musikschule Paul Hindemith Berlin-Neukölln ist seit 2002 nach dem Komponisten benannt, der ab 1929 zu ihrem Kollegium zählte.[28]
Sonstiges
Hortense von Gelmini führte 1974 mit ihrem „Orchestra Gelmini“ sowie der Pianistin Fany Solter die Vier Temperamente von Paul Hindemith (1940) auf,[29] Motive, die sie 1985 auch in vier Bildern gemalt und 2005 in vier Gedichten charakterisiert hat. Alles zusammen präsentierte sie 2005 in einer Finissage, wobei die Musik durch eine Tanzvorführung begleitet wurde.[30] Sie führte auch Hindemiths Fünf Stücke für Streichorchester, op. 44 Nr. IV auf.[31]
Der englische Komponist William Walton hat über das erste Thema des 2. Satzes aus Hindemiths Cellokonzert (1940) seine Variations on a Theme by Hindemith (1962–1963) geschrieben.[32]
Martin Andris: Music non-stop. Paul Hindemiths Geschichtskonzeptionen vor dem Ende der Weimarer Republik (= Rombach Wissenschaften. Reihe Litterae, Band 236). Rombach, Freiburg i.Br. / Berlin / Wien 2019, ISBN 978-3-7930-9920-8.
Arkadi Junold: Die Opern Paul Hindemiths. Ein Überblick. Arkadien-Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-940863-16-4.
Achim Heidenreich: Paul Hindemiths sieben Kammermusiken: Entstehung, Analyse, Rezeption, Mainz 2004, Dissertation
Wolfgang Huschke: Paul Hindemiths Ahnen In: Genealogie, Heft 10, Oktober 1987, S. 705 ff.
Rüdiger Jennert: Paul Hindemith und die Neue Welt. Studien zur amerikanischen Hindemith-Rezeption. Schneider, Tutzing 2005, ISBN 3-7952-1181-6.
Günther Metz: Hindemith und die mechanische Musik. In: Aus Freiburg in die Welt – 100 Jahre Welte-Mignon. Automatische Musikinstrumente. Augustinermuseum, Freiburg 2005, S. 154–156.
Günther Metz: Der Fall Hindemith. Versuch einer Neubewertung. Wolke Verlag, Hofheim 2016, ISBN 978-3-95593-070-7.
Rainer Mohrs: Die Orgelmusik von Paul Hindemith. Überlegungen zu einem neuen Hindemith-Bild. In: Musica sacra, 115, 1995, S. 458–475.
Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. CD-ROM-Lexikon, Kiel 2009, 2. Auflage, S. 3207–3243. online
Gerd Sannemüller: Hindemith als Musikpädagoge. In: Zeitschrift für Musikpädagogik, 2, 1977, 4, S. 49–58
Susanne Schaal: Hindemith und Dresden. In: Matthias Herrmann, Hanns-Werner Heister (Hrsg.): Dresden und die avancierte Musik im 20. Jahrhundert. Teil I: 1900–1933. Laaber, 1999, ISBN 3-89007-346-8, S. 289–296 (Musik in Dresden, 4).
Gebt mir mal ’ne Bratsche. In: Der Spiegel. Nr.24, 1950 (online – ein Hindemith-Porträt als Titel).
Heinz-Jürgen Winkler: Fascinated by Early Music: Paul Hindemith and Emanuel Winternitz. In: Music in Art: International Journal for Music Iconography. 29. Jahrgang, Nr.1–2, 2004, ISSN1522-7464, S.14–19.
↑Zu Gertrud Rottenberg siehe: Susanne Schaal-Gotthardt, Artikel „Gertrud Hindemith“. In: Beatrix Borchard, Nina Noeske (Hrsg.): MUGI. Musikvermittlung und Genderforschung: Lexikon und multimediale Präsentationen. Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 2003 ff.; Stand 17. April 2018.
↑Durch Zufall überlebte das Bild dank einer Reproduktion in der Reihe Handbuch der Musikwissenschaft. Frankfurt feiert Hindemith; Frankfurt 1995; S. 2 und 59. Paul Hindemith: Das private Logbuch; München 1995, S. 519 mit zahlreichen Nachweisen. Franz Roh: Entartete Kunst; Hannover 1962, S. 189. Hans Mersmann: Moderne Musik; Potsdam 1929; S. 208 Tafel X.
↑Paul Hindemith: Vorschläge für den Aufbau des Türkischen Musiklebens (1935/36), (deutsch und türkisch), Izmir: Küg Yayini 1983
↑Members of the American Academy. (PDF) Listed by election year, 1900–1949. Elected in 1940. In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, 5. Oktober 2017, abgerufen am 7. Februar 2019 (englisch).
↑Honorary members. Abgerufen am 28. Februar 2023 (amerikanisches Englisch).
↑Académicien décédé: Paul Hindemith. Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique, abgerufen am 25. September 2023 (französisch).
↑ abThomas Eickhoff: Politische Dimensionen einer Komponisten-Biographie im 20. Jahrhundert – Gottfried von Einem. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-515-07169-5, S. 61.
↑Scott Pfitzinger: Composer’s Geneologies: A Compendium of Composers, Their Teachers and Their Students. Roman & Littlefield, London / New York 2017, ISBN 978-1-4422-7224-8, S. 522; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
↑Hindemith – Die vier Temperamente – Teil 1 – Dirigentin Hortense von Gelmini, Ausschnitt aus einer einmaligen Tanzaufführung in der ehemaligen Galerie der Stiftung Libertas per Veritatem, YouTube.