Pengő
Der Pengő (übersetzt: „klingende Münze“) war vom 1. Januar 1927 bis zum 31. Juli 1946 die Währung Ungarns. Ein Pengő entsprach 100 Fillér (deutsch Heller). Die Einführung nach dem Ersten WeltkriegNach dem Ersten Weltkrieg verlor die Krone (ungarisch Korona), die bis dahin gültige Währung Ungarns, die noch aus der Zeit der Österreichisch-Ungarischen Monarchie stammte, durch die drohende Inflation immer mehr an Wert. Um die wirtschaftliche Stabilität wiederherzustellen, wurde der Pengő als neue Währung eingeführt. An seinem Ausgabedatum entsprachen 3800 Pengő 1 kg Gold und 1 Pengő 12.500 Kronen. Im Gegensatz zur Krone wurden aber keine goldenen Pengő herausgegeben. Der im Rahmen des Goldstandards festgelegte Wechselkurs[1] gegenüber der Reichsmark betrug 1932[2] 0,73. Das Ende nach dem Zweiten WeltkriegDer Pengő verlor aufgrund des verlorenen Zweiten Weltkriegs und der daraus folgenden Zerstörungen und der beginnenden Hyperinflation fast seinen gesamten Wert. Um ein weiteres Ansteigen der Inflation zu verhindern, wurde zunächst der Steuerpengő (ungarisch adópengő) eingeführt, der allerdings das Ende des Pengős nicht mehr abwenden konnte. Der Kurs zwischen dem Pengő und dem Adópengő wurde täglich neu berechnet. Die Preise verdoppelten sich im Schnitt innerhalb von 15 Stunden.[3] Zeitgenössische Medienberichte überliefern einen lebhaften Eindruck von den Schwierigkeiten des Wirtschaftslebens:
– Die Weltpresse, 8. Juli 1946, S. 3[4] Die Entwertung beschleunigte sich in den Wochen nach diesem Bericht noch deutlich. Infolgedessen wurden Alltagsgeschäfte am Höhepunkt der Krise meist in Naturalien (Eier, Zucker, Zigaretten, Zündhölzer) oder Dollar abgewickelt.[5] Als Mitte Juli 1946 die Inflation sogar die deutsche Hyperinflation des Jahres 1923 übertraf, erließ der Finanzminister eine Verordnung, durch die der Pengő aus dem Verkehr gezogen wurde. Bis zur bereits geplanten Währungsumstellung auf den Forint wurde der Index-Pengő (der oben erwähnte Steuerpengő) als Zahlungsmittel verwendet; dieser war im Januar eingeführt worden und diente seither hauptsächlich zur Zahlung von Steuern.[6] Die Stabilität der ungarischen Wirtschaft konnte erst die Einführung einer neuen Währung schaffen. So wurde am 1. August 1946 der Forint eingeführt, der bei Einführung zu 400 Quadrilliarden (eine 4 mit 29 Nullen; ausgeschrieben 400.000.000.000.000.000.000.000.000.000) Pengő[3] oder 200 Millionen Steuerpengő gewechselt wurde. Im Umlauf befindliche Geldmenge
Pengő-Banknoten während der Hyperinflation nach dem Zweiten WeltkriegEs folgt eine Auflistung aller Pengő-Banknoten, die nach dem Zweiten Weltkrieg von der Ungarischen Nationalbank ausgegeben wurden. Dabei wurden ab dem 29. April 1946 Milpengő, also ein Kürzel für eine Million Pengő, ausgegeben, die das Drucken von 6 Nullen am Schein ersparten. Ab dem 3. Juni 1946 wurden sogar B.-Pengő, also ein Kürzel für eine Billion Pengő, ausgegeben, die das Drucken von 12 Nullen am Schein ersparten.
Weblinks
Fußnoten
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