Nach seinem ersten Unterricht im Pfarrhaus von Muttenz vom 8. bis 12. Lebensjahre, wo er von dem Pfarrer Christian Bernouilli, einem geachteten Physiker, die erste Anregung zu naturwissenschaftlichen Studien und durch die Nähe des versteinerungsreichen Wartenberges eine Aneiferung zum Sammeln von Naturalien, insbesondere von Petrefacten, tief eingeimpft erhielt.[1] Anschließend besuchte Peter Merian ab 1811 in Basel das Philotechnische Institut von Christoph Bernoulli. Nach dem Studium in Basel und Genf studierte er von 1815 bis 1817 bei Friedrich Hausmann an der Universität Göttingen, hier lehrte u. a. Carl Friedrich Gauß und wo auch seine lebenslange Freundschaft mit Bernhard Studer begann, mit dem er später gemeinsam mit Escher von der Linth ausgedehnte Exkursionen unternahm. 1820 wurde Merian Professor für Physik und Chemie an der Universität Basel, ab 1835 für Geologie und Petrefactenkunde. Dreimal, zuletzt 1860, amtierte er als Rektor. Zudem war er die prägende Persönlichkeit in der Entwicklung des Basler Naturhistorischen Museums. Er führte als erster den Geologenkompass mit dem Klinometer ein. Seinem 1831 erschienenen Werk Geognostische Uebersicht des südlichen Schwarzwaldes über die Geologie des Südschwarzwaldes und Hotzenwaldes fügte er eine auf eigenen Geländearbeiten beruhende, handkolorierte Karte bei.
Sein Bruder Johann Rudolf Merian (1797–1871) war Mathematiker und Politiker. 1821 heiratete er Cécile Thurneysen (1798–1880), mit der er einen gemeinsamen Sohn und 3 Töchter hatte.
Uebersicht der Beschaffenheit der Gebirgsbildungen in den Umgebungen von Basel mit besondrer Hinsicht auf das Juragebirge im Allgemeinen. Basel, in der Schweighauser'schen Buchhandlung, 1821 (Google Books).
Geognostische Uebersicht des südlichen Schwarzwaldes, mit Karte, 1831
Übersicht des Zustandes unserer Kenntnis der Naturkunde des Kantons Basel. Wieland, Basel 1826.
Über eine marine Tertiärformation im Randen. In: Verhandlungen der Basler Naturforschenden Gesellschaft. Band 8. 1849.
L. Rütimeyer: Ratsherr Peter Merian. Schultze’sche Universitäts-Buchdruckerei (L. Reinhardt), Basel 1883 (Programm zur Rektoratsfeier der Universität Basel).
↑Wilhelm von Gümbel, ADB Band 21, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 430 f.
↑Peter Merian-Thurneysen. In: Mitglieder › Mitgliederverzeichnis. Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, 2022. Auf Leopoldina.org, abgerufen am 12. Juni 2022.
↑Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 166.
↑Stefan Hess / Tomas Lochman (Hg.), Klassische Schönheit und vaterländisches Heldentum. Der Basler Bildhauer Ferdinand Schlöth (1818–1891), Basel 2004, S. 172f.