Die von Karl II. von England nach seinem Vater benannte Provinz Carolina wurde 1663 gegründet und an acht Personen übergeben (die sogenannten Lords Proprietor), die ihm geholfen hatten, den englischen Thron zu besteigen. De facto kam es 1710/12 zur Trennung der Verwaltung für North Carolina und South Carolina. Zu jeweils eigenen königlichen Kolonien wurden die beiden Carolinas aber erst 1729, als die Lords Proprietor ihre Interessen an die Krone verkauften.
South Carolina erklärte am 15. März 1776 seine Unabhängigkeit von Großbritannien und ratifizierte am 5. Februar 1778 als erster Staat die Konföderationsartikel, die erste Verfassung der Vereinigten Staaten. Am 23. Mai 1788 wurde South Carolina als achter Bundesstaat in die Vereinigten Staaten von Amerika aufgenommen.
Die Gouverneure der Province of South Carolina
Zwischen 1670 und 1776 hatten folgende Personen das Amt des Gouverneurs der Kolonie bzw. bis etwa 1712 des südlichen Teils der Provinz Carolina inne:
William Bull II (Mai 1768 – 30. Oktober 1768), dritte Amtszeit (kommissarisch)
Charles Montagu (30. Oktober 1768 – 31. Juli 1769), zweite Amtszeit
William Bull II (31. Juli 1769 – 15. September 1771), vierte Amtszeit (kommissarisch)
Charles Montagu (15. September 1771 – 6. März 1773), dritte Amtszeit
William Bull II (6. März 1773 – 18. Juni 1775), fünfte Amtszeit (kommissarisch)
William Campbell (18. Juni 1775 – 15. September 1775), floh nach England
Henry Laurens (1775 – 1776), als Präsident des Sicherheitskomitees von South Carolina
Bis 1719 wurden die Gouverneure vom Lord Proprietor bzw. einem Rat der Kolonisten ernannt. Seit 1719 erfolgte die Ernennung durch die britische Staatsregierung bzw. das Board of Trade.
Dominik Nagl: No Part of the Mother Country, but Distinct Dominions – Rechtstransfer, Staatsbildung und Governance in England, Massachusetts und South Carolina, 1630–1769. Lit, Berlin 2013, S. 175–252 (freies Digitalisat bei Scribd).