Reizendorf ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Ahorntal im Landkreis Bayreuth (Oberfranken , Bayern ).
Geografie
Bauernhaus in der Ortsmitte
Südwestlicher Ortseingang
Das Dorf im nordöstlichen Bereich der Fränkischen Schweiz ist etwa zweieinhalb Kilometer von dem südwestlich liegenden Kirchahorn entfernt.[ 2]
Geschichte
Der Ort wurde um 1142 als „Richzendorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Rīchizo oder Rīchiza.[ 3]
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts unterstand die Dorfmarkung von Reizendorf der Landeshoheit des Hochstiftes Bamberg .[ 4] [ 5] Die im fränkischen Raum hierfür maßgebliche Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde dabei von dessen Amt Waischenfeld in seiner Funktion als Vogteiamt ausgeübt.[ 6] [ 7] Auch die Hochgerichtsbarkeit stand diesem Amt zu, dies in seiner Rolle als Centamt . Als das Hochstift Bamberg infolge des Reichsdeputationshauptschlusses 1802/03 säkularisiert und unter Bruch der Reichsverfassung vom Kurfürstentum Pfalz-Baiern annektiert wurde, wurde damit auch Reizendorf zum Bestandteil der bei der „napoleonischen Flurbereinigung“ in Besitz genommenen neubayerischen Gebiete , was erst im Juli 1806 mit der Rheinbundakte nachträglich legalisiert wurde.[ 8] [ 9]
Durch die Verwaltungsreformen im Königreich Bayern wurde Reizendorf mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 eine Ruralgemeinde , zu der der Weiler Hundshof gehörte. Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Reizendorf am 1. Januar 1972 ein Bestandteil der neu gebildeten Gemeinde Ahorntal.[ 10]
Verkehr
Unweit des westlichen Ortsrandes führt die St 2185 vorbei. Eine von dieser bei Hundshof abzweigende Gemeindeverbindungsstraße durchquert den Ort und führt über Vorder- und Hintergereuth zur St 2163 . Weitere Gemeindeverbindungsstraßen führen nordostwärts nach Körzendorf und südwärts nach Freiahorn . Der ÖPNV bedient das Dorf an einer Haltestelle der Buslinien 388 und 396 des VGN . Die am schnellsten erreichbaren Bahnhöfe befinden sich in Creußen , Schnabelwaid und Pegnitz . Der nächste Fernbahnhof ist der Hauptbahnhof in Bayreuth .
Baudenkmal
In Reizendorf steht ein gusseisernes Kruzifix, das aus der zweiten Hälfte 19. Jahrhundert stammt.
Literatur
Johann Kaspar Bundschuh : Reizendorf . In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken . Band 4 : Ni–R . Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301 , OCLC 833753101 , Sp. 471 (Digitalisat ).
Herbert Popp , Klaus Bitzer, Halk Thomas Porada: Die Fränkische Schweiz . Hrsg.: Sebastian Lentz , Bernhard Müller (= Landschaften in Deutschland ). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar 2019, ISBN 978-3-412-51535-5 .
Gertrud Diepolder : Bayerischer Geschichtsatlas . Hrsg.: Max Spindler . Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5 .
Josef Pfanner: Landkreis Pegnitz (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken . Band 2 ). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1965, DNB 457000961 , S. 44–45 .
Alfred Schädler: Landkreis Pegnitz (= Die Kunstdenkmäler von Bayern . Oberfranken 2). R. Oldenbourg, München 1961, DNB 457322586 , S. 492 .
Weblinks
Einzelnachweise
↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987 . Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X , OCLC 231287364 , S. 292 (Digitalisat ). Abgerufen am 29. Juni 2020
↑ Geografische Lage von Reizendorf im BayernAtlas , abgerufen am 29. Juni 2020
↑ J. Pfanner: Landkreis Pegnitz , S. 44.
↑ Gertrud Diepolder : Bayerischer Geschichtsatlas . Hrsg.: Max Spindler . Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5 , S. 31 .
↑ Gertrud Diepolder : Bayerischer Geschichtsatlas . Hrsg.: Max Spindler . Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5 , S. 97–103 .
↑ Die Fränkische Schweiz . In: Landschaften in Deutschland . S. 66 .
↑ Johann Kaspar Bundschuh : Volsbach . In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken . Band 4 : Ni–R . Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301 , OCLC 833753101 , Sp. 471 (Digitalisat ).
↑ Gertrud Diepolder : Bayerischer Geschichtsatlas . Hrsg.: Max Spindler . Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5 , S. 35 .
↑ Gertrud Diepolder : Bayerischer Geschichtsatlas . Hrsg.: Max Spindler . Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5 , S. 106–107 .
↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982 . W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1 , S. 697 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).