Die Marktgemeinde liegt im oberen Teil des Liesertals am Südportal des Katschbergtunnels und erstreckt sich vom Talgrund bis zum Hafnereck am Hauptkamm der Hohen Tauern. Als landschaftliche Bezeichnung für das gesamte Gemeindegebiet ist Katschtal üblich.
Gemeindegliederung
Die Marktgemeinde ist in die drei Katastralgemeinden Rennweg, St. Peter und Oberdorf gegliedert. Die Einwohner der Gemeinde verteilen sich auf folgende 25 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Am südlichen Rand des heutigen Gemeindegebiets, zwischen den Ortschaften Ried und St. Nikolai, befand sich ab dem 12. Jahrhundert (erstmals 1197 urkundlich erwähnt) die Burg Rauchenkatsch, Stammsitz der Herren von Katsch. Ab dem Spätmittelalter war die Kirche St. Peter deren Begräbnisstätte. Das heutige Gemeindegebiet befand sich lange Zeit in Salzburger Besitz, einige der Herren von Katsch sind auch als Salzburger Richter und Pfleger von Rauchenkatsch bezeugt.
Am 4. Mai 1201 erschütterte ein starkes Erdbeben das Liesertal.[2] Das Epizentrum wird nach neuesten Erkenntnissen zwischen St. Peter, Rennweg und Gmünd lokalisiert. Überliefert ist die Zerstörung der erzbischöflich-salzburgischen Katscher Burg.[3] Schäden sind bis in das Drautal hinaus überliefert. Bei diesem Beben wurde auch die Burg Weißenstein zerstört.
Bei der Bildung der Ortsgemeinde im Jahr 1850 war das Gemeindegebiet größer als heute, denn schon 1868 wurden die ursprünglich zur Gemeinde Rennweg gehörigen Katastralgemeinden Reitern und St. Nikolai abgetrennt und an die Stadtgemeinde Gmünd angeschlossen. Seither hat sich die Gemeinde in ihrer Ausdehnung nicht mehr verändert.
Am 1. Juli 2007 erfolgte nach dem Beschluss des Kärntner Landtages vom 10. Mai 2007 die Erhebung zur Marktgemeinde.[5]
Bevölkerung
Zum Zeitpunkt der Volkszählung 2001 hatte Rennweg 2025 Einwohner, davon waren 98,3 % österreichische Staatsbürger. 95,7 % der Bevölkerung bekannten sich zur römisch-katholischen und 2,4 % zur evangelischen Kirche, 1,2 % waren ohne religiöses Bekenntnis.[6]
Die Pfarrkirche St. Peter im Katschtal in der Ortschaft St. Peter wurde urkundlich zwischen 1184 und 1197 erstmals erwähnt[7]. Nach einem Brand im Jahr 1642 wurde der wesentliche Teil des heutigen Baus errichtet, Teile eines Vorgängerbaus wurden im südlichen Teil des Langhauses gefunden.[8] Der Altar gehört zu den reichsten und prächtigsten Barockaltären Kärntens.[9]
Die Kirche St. Georgen in der Ortschaft St. Georgen wurde als Filialkirche von St. Peter im Jahr 1351 erstmals erwähnt. Im Jahr 1778 wurde die Kirche weil kurz vor dem Einsturz stehend und arg verschricket abgerissen und neu erbaut. Bei einem großen Dorfbrand wurde 1861 der Turm zerstört und ab 1892 wieder aufgebaut. Das Altarbild zeigt den hl. Georg als Drachentöter und wurde vom Katschtaler Künstler Josef Meßner geschaffen.
2011 wurde Rennweg von der Entente Florale Europe zum „Schönsten Blumendorf Europas“ gekürt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Ortschaften der Gemeinde waren und sind stark landwirtschaftlich geprägt. In den letzten Jahrzehnten spielt auch der Tourismus, sowohl im Sommer als auch im Winter, eine immer wichtigere Rolle. Die Gemeinde hat im Jahresschnitt 440.000 Übernachtungen mit 60.000 in den Monaten Jänner, Feber, Juli und August (Stand 2019).[10]
Wirtschaftssektoren
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Anzahl der Betriebe und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[11][12][13]
Hier fehlt eine Grafik, die im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
Das Motiv des Rennweger Wappens hat seinen Ursprung im Siegel der Herren von Katsch und symbolisiert einen Treuebund in Form eines Handschlags. Der älteste erhaltene, wenn auch beschädigte Nachweis dieses Siegels findet sich an der Stiftungsurkunde für den Marienaltar in der Kirche von Malta, die Albrecht von Katsch am 1. Februar 1349 ausstellte.[19]
Die Gemeinde erhielt am 30. September 1960 die Berechtigung zur Führung eines Wappens und einer Flagge mit folgender Beschreibung:[20]
„Als Wappen: Silberner Dreieckschild mit zwei gewinkelten, grün bekleideten, einander den Handschlag reichenden Armen. Als Flagge die Farben grün-weiß mit eingearbeitetem Wappen.“
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
2020: Franz Eder, Bürgermeister von Rennweg am Katschberg[21]
↑Vgl. Axel Huber: Erdbebenschäden an der Millstätter Stiftskirche – Folgerungen für deren Baugeschichte. In: Geschichtsverein für Kärnten: Carinthia I. Zeitschrift für geschichtliche Landeskunde von Kärnten. 192. Jahrgang / 2002, S. 343–361.