Die Rumänischen Luftstreitkräfte (rumänischForțele Aeriene Române) wurden als selbständige Teilstreitkraft der rumänischen Armee im August 1915 gegründet und haben eine Stärke von etwa 11.700 Soldaten.
Die Jahre seit dem Ende des Kalten Krieges waren durch die Annäherung Rumäniens an Westeuropa und die NATO geprägt. Für die Luftwaffe bedeutete dies eine umfassende Umstrukturierung und Erneuerung, die bis zum heutigen Tag andauert.
Die bis zum Zerfall der Sowjetunion ausschließlich genutzten Flugzeuge und Waffensysteme aus östlicher Produktion wurden zunächst weiterverwendet. Die relativ modernen von ihnen wurden teilweise erst nach 2010 ersetzt. Im März 2013 wurde der Plan gefasst, die veralteten MiG-21 Kampfflugzeuge durch General Dynamics F-16 zu ersetzen. Wegen finanzieller Beschränkungen wurde der ursprüngliche Plan, 24 Maschinen (F-16C/D) von der United States Air Force zu übernehmen, nicht realisiert. Stattdessen vereinbarten im Oktober 2013 Portugal und Rumänien den Verkauf von zwölf F-16 für 600 Mio. Euro. In diesem Betrag enthalten war auch die Ausbildung von Piloten und Servicepersonal. Die Maschinen sollten ursprünglich zwischen 2015 und 2017 an Rumänien übergeben werden,[2][3] die Übergabe der ersten sechs Maschinen erfolgte im Oktober 2016.[4][5] Gleichzeitig war für das Erreichen der NATO-Standards eine Erhöhung der Flugstunden der Piloten anzustreben, diese flogen auf ihren Mig-21 mit „einigen Dutzend Stunden im Jahr“ bislang weniger.[6]
Am 18. Mai 2022 wurde ein Memorandum erlassen, das die Ausmusterung der MiG-21 LanceR verfügte. Begründet wurde dies mit „der erheblichen Häufigkeit von Flugereignissen und Unfällen während des Betriebs von MiG-21 LanceR“.[7] Ein „unbefristetes“ Flugverbot wurde im Mai 2022 wieder aufgehoben.[8] Am 15. Mai 2023 wurden die letzten Flüge mit der MiG-21 mit je drei Flugzeugen vom 71. und 86. Luftstützpunkt zum 95. Luftstützpunkt in Bacău durchgeführt,[9].[7]
Organisation
Bacău
Borcea/Fetești
Bukarest Henri Coandă
Boboc
Câmpia Turzii
Constanța
Deveselu
Timișoara
Haupteinsatzbasen Nachrangige Stützpunkte
Die Luftstreitkräfte sind mit rund 9.700 Mann die zweitgrößte Teilstreitkraft. Sie besitzen vier Haupteinsatzbasen:
Auf diese ist das aktuell eingesetzte Fluggerät verteilt. Zusätzlich können zwei Flugbasen (u. a. Boboc) und zwei bis drei Flughäfen als Reserve mobilisiert werden. Zudem besitzen die Luftstreitkräfte verschiedene Bodeneinheiten, Ausbildungseinrichtungen für Offiziere und Unteroffiziere.
Gliederung
Stab der Luftstreitkräfte (Statul Major al Forţelor Aeriene) (București)[10]
70. Luftwaffenpionierregiment (Regiment 70 Geniu de Aviaţie) (Bucureşti)
Ausbildungs- und Schießübungsplatz für Lenkflugkörperfliegerabwehrwaffen (Tabăra de Instructie si Poligonul de Trageri Sol-Aer „General de Brigadă Ion Bungescu“) (Capu Midia)
2. Fliegerstaffel (Escadrila 2 Aviaţie) – IAR-99 Standard
Luftwaffenschule für Spezialisten und Unteroffiziere „Traian Vuia“ (Şcoala Militară de Maiștri Militari și Subofițeri a Forțelor Aeriene „Traian Vuia“) (Boboc Luftstützpunkt (Baza aeriană Boboc), Buzău)
Nationales Museum der Rumänischen Luftfahrt (Muzeul Naţional al Aviaţiei Române (București))
Bereits 2023 hatte Rumänien bei den USA wegen der Anschaffung von neuen F-35-Kampfflugzeugen angefragt. Mitte September 2024 gab die US-Regierung dann grünes Licht für die Lieferung von zunächst 32 Exemplaren des modernen Stealth-Jets F-35A Lightning II. Zu einem späteren Zeitpunkt könnten noch einmal 16 weitere Maschinen bestellt werden, da die rumänische Luftwaffe insgesamt 48 Maschinen dieses Typs anschaffen möchte. Die noch ausstehende Zustimmung des US-Kongresses gilt nun als Formsache.[13][14]
Von den Luftstreitkräften Portugals erhielt Rumänien Ende 2016 die ersten neun F-16 Fighting Falcon, die nächsten drei im September 2017. Weitere 5 F-16 MLU wurden in der Folgezeit übernommen, so dass bis Ende 2023 insgesamt 17 Maschinen dieses Typs in Dienst waren.[15]
Im November 2022 kaufte Rumänien zusätzlich 32 gebrauchte F16 aus Norwegen.[16] Bereits im Dezember 2023 konnte Rumänien die ersten F16 übernehmen. Alle Maschinen aus Norwegen werden in Rumänien auf den Mid-Life-Update-Standard (MLU) M6.5.2 gebracht und bis 2025 ausgeliefert. Sie sollen bis zum Zulauf der F35 genutzt werden.[17]
Von 1962[20] bis Mai 2023 im Einsatz, ursprünglich in den 1980er Jahren von der UdSSR geliefert.[7] Nach dem letzten Unfall einer MiG Anfang 2022 fand der letzte Flug dieses Typs am 15. Mai 2023 statt.[21]