Sainkho NamtchylakSainkho Namtchylak (Sainho, Sanho, Sainko, Namtschylak, Namchilak; tuwinische Schrift: Саинхо Окан-ооловна Намчилак[1], Сайнкхо Намчилак; * 11. März 1957) ist eine tuwinisch-österreichische Sängerin, Songwriterin, Klangkünstlerin und Gesangslehrerin. Sie betätigt sich auch als Lyrikerin und bildende Künstlerin und lehrte an der Wiener Schule für Dichtung.[2] Sie kommt ursprünglich aus der Republik Tuwa, Südsibirien, Russische Föderation, an der Grenze zur Mongolei. Sie lebt seit 1991 in Wien und ist österreichische Staatsbürgerin. Sie ist in den Bereichen Jazz, Avantgarde und Weltmusik unterwegs und ist bekannt für ihren einzigartigen großen Stimmumfang, Oberton- und Kehlkopfgesang. LebenIhre Eltern waren Lehrer, ihre Großeltern Nomaden. Bereits in jungen Jahren kam Namtchylak durch ihre Großmutter in Kontakt mit dem traditionellen (und vor allem Männern vorbehaltenen) Kehlkopfobertongesang der Turkvölker Südsibiriens. Von ihr lernte sie viele traditionelle Lieder, bevor sie 1975 eine Ausbildung an der Musikhochschule in Kysyl begann, die sie ab 1981 an der Ipolitova-Ivanova-Akademie in Moskau fortsetzte. Ihren Abschluss erhielt sie 1988 vom Gnesin-Institut mit einer Arbeit über Gesangsstile in der rituellen Musik Sibiriens. Neben ihrer Ausbildung war Namtchylak auch Mitglied in verschiedenen Musikgruppen und unternahm zusammen mit der Folkloregruppe Sayani von 1987 bis 1989 eine Tournee durch Teile Europas, Asiens und Amerikas. Danach schloss sie sich in Moskau der experimentellen Gruppe Tri-O an, mit der sie Auftritte im Westen hatte. 1991 zog sie für mehrere Jahre nach Wien. 1997 war sie Opfer eines tätlichen Angriffs und lag mehrere Wochen lang im Koma. Sie spielte mit Musikern wie Andreas Vollenweider, Peter Kowald, Werner Lüdi, Shelley Hirsch, Irene Becker, Jan Garbarek, Vladimir Tarasov, Dschiwan Gasparjan, Wolfgang Muthspiel, Huun-Huur-Tu und dem Moscow Composers Orchestra. Seit Anfang der 1990er Jahre widmet sie sich in ihrem musikalischen Schaffen der Synthese der traditionellen sibirischen Musik mit westlichen Musikstilen wie freiem Jazz und Pop. Darauf basierend spielte Namtchylak Alben wie Naked Spirit (Preis der deutschen Schallplattenkritik in der Kategorie Folklore/Worldmusik) oder Who Stole the Sky (World Music Award von BBC 3, 2005) ein. 2015 erschien ihr Album Like a Bird or Spirit, Not a Face, das sie zusammen mit Eyadou Ag Leche und Said Ag Ayad von der Tuareg-Band Tinariwen aufnahm. Ihre Stimme umfasst sieben Oktaven.[3] Auf mehreren Alben (z. B. Who Stole the Sky?, Cyberia) tritt sie solo auf. Diskografie
Lexigraphischer Eintrag
Weblinks
Einzelnachweise
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