Sebastian war Sohn des Nürnberger Instrumentenmachers und Barbiers Jörg Ochsenkun.
Er war Lautenspieler beim PfalzgrafenOttheinrich zu Pfalz-Neuburg und ging 1544 als Lautenmeister an den kurpfälzischen Hof in Heidelberg. 1556, zum Regierungsantritt von Ottheinrich in Heidelberg, brachte Ochsenkun eine auch Lieder- und Motettensammlung Tabulaturbuch auff die Lauten heraus (deutsche Lautentabulatur), die 1558 in Heidelberg verlegt wurde und neben eigenen Werken auch Bearbeitungen fremder Kompositionen, etwa Madrigale von Philippe Verdelot, enthält. Er bearbeitete für die Laute unter anderem Lieder von Ludwig Senfl und Heinrich Isaac.
Sebastians Ochsenkuns Söhne Friedrich und Christoph Hartmann waren Studenten der Heidelberger Universität.
Werke
Tabulaturbuch auff die Lauten […]. Durch Sebastian Ochsenkhun […]. Johann Khol, Heidelberg 1558 (Badische Landesbibliothek Karlsruhe). Faksimile: Tree-Edition, München 2002, DNB358610796 (Digitalisat bei Wikimedia).
Literatur
Alfred Baumgartner: Propyläen Welt der Musik – Die Komponisten. Ein Lexikon in fünf Bänden. Band4. Propyläen Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-549-07830-7, S.191.
Stephen A. Bergquest: Four Centuries of String Players in Portrait Prints. In: Music in Art: International Journal for Music Iconography. 44. Jahrgang, Nr.1–2, 2019, ISSN1522-7464, S.181–202.