Spirkelbach
Spirkelbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südwestpfalz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Hauenstein an, innerhalb derer sie gemessen an der Einwohnerzahl die viertgrößte Ortsgemeinde darstellt. GeographieLageSpirkelbach befindet sich mitten im Wasgau, wie der Südteil des Pfälzerwaldes auch genannt wird, zwischen Hauenstein und Annweiler am Trifels im Wasgauer Teilbereich Dahner Felsenland. 76,5 Prozent der Gemarkungsfläche sind bewaldet. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Wilgartswiesen, Rinnthal, Wernersberg, Lug, Schwanheim und Hauenstein. Zur Gemeinde gehört außerdem eine weiter nordwestlich liegende Waldexklave, die sich innerhalb der südlichen Frankenweide befindet. Im Norden grenzt diese an Wilgartswiesen und im Süden an Hauenstein. ErhebungenDer 455,2 m hohe Höllenberg im Süden, der Rindsberg im Norden an der Gemarkungsgrenze zu Rinnthal und der Spirkelbacher Rauhberg im Westen umschließen den Ort. GewässerIm Süden der Gemarkung entspringt der namensgebende Spirkelbach, der anschließend nach Norden durch das Siedlungsgebiet verläuft. Jenseits der Gemarkungsgrenze mündet er von rechts in die Queich. Im Westen bildet der ebenfalls in Süd-Nord-Richtung fließende Steinbach, der größtenteils die Gemarkungsgrenze zu Hauenstein bildet und ebenfalls von rechts in die Queich mündet. GeologieVor Ort dominieren die sogenannten Trifels-Schichten. GeschichteDer namensgebende Bach wurde als Spurchinebach 828 erstmals urkundlich erwähnt. Er floss durch zu diesem Zeitpunkt unbewohntes Waldgebiet, das dem Kloster Hornbach geschenkt wurde. Der Ort selbst kann seit 1303 nachgewiesen werden. Bis Ende des 18. Jahrhunderts bildete die Gemeinde ein Kondominium, das Zweibrücken und den Leiningern gemeinschaftlich gehörte. Von 1798 bis 1814, als die Pfalz zunächst Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Spirkelbach in den Kanton Annweiler eingegliedert und unterstand der Mairie Wilgartswiesen. 1815 wurde der Ort Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte Spirkelbach in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 war der Ort Bestandteil des Landkommissariats Bergzabern, das anschließend in ein Bezirksamt umgewandelt wurde. Am 17. Juni 1849 wurde Spirkelbach ein Schauplatz des Gefechts bei Rinnthal; dabei wurde ein preußisches Bataillon zur Umgehung der Freischaren über die Gemeinde bis nach Sarnstall entsandt. 1939 wurde der Ort in den Landkreis Bergzabern eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Spirkelbach innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte der Ort 1969 in den Landkreis Pirmasens (ab 1997 Landkreis Südwestpfalz). Drei Jahre später wurde er in die neu geschaffene Verbandsgemeinde Hauenstein eingegliedert. BevölkerungEinwohnerentwicklung1815 hatte Spirkelbach insgesamt 273 Einwohner. 1928 hatte die Gemeinde bereits 465 Bewohner, die in 86 Wohngebäuden lebten.[2] Ende 2019 lebten 679 Menschen in der Gemeinde. ReligionKatholischerseits gehört die Gemeinde zum Bistum Speyer und untersteht dort dem Dekanat Pirmasens, die Evangelischen zur Protestantischen Landeskirche Pfalz. PolitikGemeinderatDer Gemeinderat in Spirkelbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl 2024 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. BürgermeisterMichael Burgard (Wählergruppe Burgard) wurde 2024 Ortsbürgermeister von Spirkelbach. Nach der Kommunalwahl vom 9. Juni 2024 wurde er am 8. Juli 2024 durch den Gemeinderat zum Ortsbürgermeister gewählt. Er folgt damit auf Edgar Perret (SPD), der von 2009 bis 2024 das Amt innehatte und sich nicht mehr zur Wahl stellte. Wappen
Banner und FlaggeKulturKulturdenkmälerVor Ort befinden sich insgesamt elf Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter das Kriegerdenkmal.[3] NaturSpirkelbach liegt im Naturpark Pfälzerwald, der wiederum Bestandteil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Vosges du Nord ist. Vor Ort existieren mehrere Buntsandsteinfelsen, die Teil des Klettergebiets Pfälzer Wald sind, beispielsweise der Wackelstein auf dem Rindsberg oder der Rauhbergfelsen samt Otto-Wendel-Turm, welcher unter Kletterern sehr bekannt ist. Letzterer ist zudem als Naturdenkmal ausgewiesen. VereinslebenIn der rheinland-pfälzischen Gemeinde Spirkelbach gibt es mehrere Vereine, darunter den Gesangsverein 1866 Spirkelbach sowie den Obst- und Gartenbauverein Spirkelbach. Außerdem hat die Ortsgemeinde noch einen Angelsportverein. Insgesamt sind sieben Vereine in dem Ort ansässig. Die meisten Mitglieder findet man im Sportverein, der im Jahr 2021 sein 100-jähriges Bestehen feiert.[4] Wirtschaft und InfrastrukturWirtschaftNach dem Zweiten Weltkrieg war Spirkelbach außerdem Bestandteil der inzwischen aufgelösten Pirmasens Military Community. VerkehrDurch Spirkelbach verlaufen die Kreisstraßen 54 und 55. Erstere führt von Wilgartswiesen bis nach Schwanheim, letztere zweigt im Siedlungsgebiet von dieser ab, die ins jenseits des Landkreises gelegene Wernersberg führt und dort zur Kreisstraße 61 wird. Der Ort ist über die Buslinie 525 des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar an das Nahverkehrsnetz angebunden, die nach Bad Bergzabern und Annweiler am Trifels führt. Nächstgelegener Bahnhof ist Wilgartswiesen an der Bahnstrecke Landau–Rohrbach. TourismusDurch die Gemeinde führen der von Hornbach nach Wilgartswiesen verlaufende Pirminius-Radweg, ferner ein Wanderweg, der mit einem roten Punkt markiert ist und ein solcher, der mit einem blauen Kreuz gekennzeichnet ist. PersönlichkeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
Personen, die vor Ort gewirkt haben
WeblinksCommons: Spirkelbach – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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