Das Sternchen, auch der Stern, Asteriskus oder Asterisk[1] (*, als Anmerkungszeichen älter auch ※;[2] von spätlateinischasteriscus, von altgriechischἀστερίσκοςasterískos, „Sternchen“) ist ein typografisches Zeichen in Form eines kleinen fünf- oder sechsstrahligen Sterns.
Fußnotenzeichen: eine Anmerkung in Druckwerken, die aus dem Fließtext ausgelagert wird, um den Text flüssig lesbar zu gestalten
Formulare: Kennzeichnung von Pflichtfeldern (* Name:)
Platzhalter für nicht ausgeschriebene Buchstaben in tabuisierten oder aus anderen Gründen nicht auszuschreibenden Wörtern (f*** für „fuck“, oder schei*e)[4]
Trans-Sternchen: Versinnbildlichung von Geschlechtsidentitäten im Transgender-Spektrum (trans* Personen)
Gendersternchen: Mittel der Inklusion aller Geschlechtsidentitäten (Lehrer*innen)
Netzjargon: Einklammerung von Gefühlsäußerungen in Chats und Internetforen (*grins*), einzelne Sternchen für Korrekturen in Chats und Kommentaren auf Internetplattformen (*seit oder seit*)
Auf Rechenmaschinen ist die Summen-Taste mit einem Sternsymbol („Klarstern“) gekennzeichnet.[7] In dieser Funktion ist das Symbol standardisiert in DINISO 7000 „Graphische Symbole auf Einrichtungen“ als Symbol ISO-7000-0656 „Total“ (dt. „Resultat“).
Bei der Eingabe von Passwörtern werden anstelle der eingegebenen Zeichen aus Sicherheitsgründen oftmals nur Sternchen angezeigt. Viele Betriebssysteme verwenden zu diesem Zweck mittlerweile das Sonderzeichen „schwarzer Kreis“ (●, siehe Unicodeblock Geometrische Formen).
Fettkennzeichnung: Wenn keine Text-Formatierung verfügbar ist, wird das Sternchen häufig wie ein Anführungszeichen verwendet, um damit eine Hervorhebung oder den Schriftstilfett zu kennzeichnen. Da diese Schreibweisen auch in E-Mails gängig sind (da oft kein Rich Text Format verfügbar ist, beziehungsweise beim Aufkommen von E-Mail für diese noch nicht verwendbar war) wird in vielen E-Mail-Programmen solcher Text hervorgehoben. Zunehmend wird auch in den Kommentarfunktionen vieler Weblog-Systeme auf diese Funktionen zurückgegriffen, meist mithilfe verschiedener vereinfachter Auszeichnungssprachen (wie zum Beispiel Markdown): Diese verwenden zum Teil das Sternchen als „Quellcode“ zur Hervorhebung von Textstellen (*kursiv*, **fett**).
Aufzählungszeichen: Ähnlich wie zur Fettkennzeichnung verhält es sich mit dem Sternchen als Aufzählungspunkt für Listen. Viele Textverarbeitungsprogramme wandeln daher ein alleinstehendes Sternchen am Beginn eines Absatzes während der Eingabe automatisch in ein formatiertes Listenelement um. Zum Beispiel Markdown oder auch Wikisyntax wandeln Zeilen die mit einem Sternchen beginnen nach bestimmten Regeln (eben der Syntax) in Listenelemente um.
Bei der Eingabe von Suchbegriffen bei Suchmaschinen, innerhalb von Websites oder in Datenbanken wird es oft als Platzhalter für unbekannte Zeichen(ketten) akzeptiert.
Im sprachwissenschaftlichen Zweig der Philologie und in der Etymologie zeigt es an, dass eine Wurzel, ein Wort, eine Wortform oder eine Lautung nicht schriftlich bezeugt (belegt, überliefert), sondern erschlossen ist (rekonstruiert).
Außerdem existieren im Unicodeblock Dingbats im Bereich U+2729–U+274B eine Reihe von mehr oder weniger sternförmigen Symbolzeichen (teils als ASTERISK benannt).
↑Duden. Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Hrsg. von der von Dudenredaktion. Dudenverlag, Berlin 2015, S. 188.
↑Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 850, Stichwort Asteriscus (bei zeno.org)
↑anonym: Grundsätze der Heraldik oder Wapenkunst. 2 (Wapen Kunst). Pützische Buchhandlung, Köln 1779, Chur Hanover, S.58.
↑Friedrich Forssman, Ralf de Jong: Detailtypografie. 2. Auflage. Schmidt, Mainz 2004, ISBN 3-87439-642-8, S. 190: Satzzeichen – Alltägliche Sonderzeichen.
↑Stephan Kekule von Stradonitz: Über den Nutzen einer internationalen Hilfssprache für die genealogische Forschung. In: Mitteilungen der Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte. Heft 6, Leipzig 1910, S. 30 (Scan auf genealogy.net, abgerufen am 7. September 2024).
↑Erich Ruhland: Die Sekretärin. Ein Lehr-, Arbeits- und Nachschlagewerk in Frage und Antwort. 5. Auflage, Frankfurt am Main 1972, S. 144: 60. Was bewirkt die Summentaste? – Sie bewirkt das Drucken des Ergebnisses („Klarstern“) und bringt das Zählwerk wieder auf Null.