Trabzonspor
Trabzonspor Kulübü (deutsch Sportklub Trabzon) ist ein Sportverein aus der türkischen Hafenstadt Trabzon. Der am 2. August 1967 gegründete Verein ist vor allem für seine Fußballabteilung bekannt, welche in der Süper Lig insgesamt sieben Mal den Meisterschaftstitel erringen konnte. Neben Bursaspor ist Trabzonspor einer von zwei nicht aus Istanbul stammenden Fußballklubs, die den türkischen Meistertitel erringen konnten. Während der Verein 2020 den neunten nationalen Pokalerfolg erlangte, blieb die Mannschaft international noch ohne Titel. Trabzonspor verfügt in der Türkei über mehrere Jugendinternate. VereinsgeschichteGründung des VereinsDer Klub wurde in zwei Phasen gegründet. Zunächst wurden die drei Amateurvereine İdmangücü, Karadenizgücü und Martıspor mit einer umfangreichen Unterstützung von İdmangücü am 21. Juni 1966 verschmolzen und zu Trabzonspor geformt. Als Klubfarben wurde Gelb-Rot gewählt. Allerdings bekam die Mannschaft keine Lizenz, weil ein offizielles Schreiben nicht rechtzeitig verschickt worden war. Einen Monat später, am 20. Juli, wurde die Mannschaft aus den drei genannten Vereinen sowie mit Yolspor zum Klub mit den Farben Rot-Weiß vereinigt. Diese Fusion hielt jedoch nicht, weil der in Trabzon tief verwurzelte Sportverein İdmanocağı aus verschiedenen Gründen ihr nicht beitreten wollte. Daher könnte Trabzonspor nicht vollständig mit der Stadt kooperieren. Nach vielen Diskussionen und Streitigkeiten einigten sich die Vereine und so wurde am 2. August 1967 Trabzonspor mit den Farben Weinrot-Blau endgültig gegründet. Man sage die berühmte Sardelle des Schwarzen Meeres wirkte sich auf die Farbwahl aus: Weinrot wurde wegen ihrer Augen bevorzugt, und die hellblaue Farbe wegen der bläulichen Haut. Dies sei aber nur eine Behauptung. Andere sagen Trabzonspor erhielt seine Farben von Aston Villa, einem der erfolgreichsten Teams Englands zum Zeitpunkt Trabzonspors Gründung. Der frühere Clubpräsident von Trabzonspor Mehmet Șamil Ekinci soll aus England Aston Villa Trikots mitgebracht haben, mit denen Trabzonspor in den Anfangsjahren spielte. Das Logo von Aston Villa soll durch das von Trabzonspors ersetzt worden sein.[4] Aufstieg in die Erste LigaTrabzonspor, das 1967 gegründet wurde, trat in der Saison 1966/67 erstmals in der Weißen Gruppe der Zweiten Liga (TFF 1. Lig) an. Trabzonspor beendete sein erstes Jahr in einer Profiliga mit 16 Mannschaften auf dem achten Platz. In den nächsten vier Jahren wurden sie Sechster, Vierter, im darauffolgenden Jahr wieder Vierter und in der Saison 1970/71 Achter. Trabzonspor, dass in der Saison 1971/72 in der Roten Gruppe spielte (2. Lig Kırmızı), lag zwei Punkte hinter dem Tabellenführer Türk Telekomspor und konnte sich nicht für die 1. türkische Fußballliga qualifizieren. Trabzonspor ereilte ein Jahr später erneut das gleiche Schicksal. Dort war Trabzon ein Platz hinter dem Erstplatzierten Kayserispor, beiden hatten die gleiche Punktzahl, doch aufgrund der Tordifferenz verblieben sie erneut in der Zweiten Liga. In der Saison 1973/74 stieg Trabzonspor endgültig in die Erste Liga auf, mit sechs Punkten vor dem stärksten Rivalen Sakaryaspor. Der türkische Fußballverband Türkiye Futbol Federasyonu ließ durch ein Entscheidungsspiel zwischen den beiden Erstplatzierten den Meister der Liga bestimmen. Im Meisterschaftsspiel der Zweiten Liga trat Trabzonspor gegen Zonguldak Kömürspor an, was in der Weißen Gruppe der Zweiten Liga ebenfalls den Ersten Platz belegte. Dieses verlor Trabzonspor allerdings im Elfmeterschießen mit 3:4. Der türkische Fußballverband erklärte aber im Nachhinein beide Vereine als Meister der TFF 1. Lig. MeisterschaftszeitTrabzonspor beendete die türkische Fußballliga, in dem sie in der Saison 1974/75 zum ersten Mal antraten, auf dem 9. Platz mit 30 Punkten.[5] Außerdem erreichte Trabzonspor in dieser Saison das Finale des türkischen Pokals. Im Hinspiel gewannen sie Zuhause mit 1:0 gegen Beşiktaş Istanbul, im Rückspiel verloren sie allerdings mit 0:2. In der Saison 1975/76 errangen sie nach dem 1:0-Sieg gegen Fenerbahçe in Trabzon die Führung und behielt diese bis zum Ende der Saison. Unter der Führung von Ahmet Suat Özyazıcı erzielte das Team 43 Punkte, 3 Punkte vor Fenerbahçe Istanbul, und wurde das erste anatolische Team, das die Liga gewann.[6] Trabzonspor gewann sechs Meisterschaften von der Saison 1975/76 bis zur Saison 1983/84. Im vorgenannten Zeitraum verpasste Trabzonspor die Meisterschaft um 1 Punkt in den Saisons 1977/78 und 1981/82 und um 2 Punkte in der Saison 1982/83. Necmi Perekli, der in der Saison 1976/77 mit 18 Toren bester Torschütze war, wurde der erste Torschützenkönig von Trabzonspor in der 1. türkischen Fußballliga. Şenol Güneş, damaliger Torhüter, ließ in den Ligaspielen zwischen dem 17. September 1978 und dem 18. Februar 1979 kein einziges Gegentor zu (1110 Minuten). Dies macht ihn zu dem Torhüter mit der längsten Zeit ohne Gegentreffer in der türkischen Liga. Darüber hinaus gewann Trabzonspor in dieser Zeit dreimal den türkischen Pokal,[7] sechsmal den türkischen Supercup,[8] dreimal den Premierministerpokal sowie den Zypern-Friedenspokal im Jahre 1975, dessen Turnier nur ein einziges Mal bestritten wurde. Zwei Meisterschaften wurden unter der Leitung von Özkan Sümer gewonnen und die anderen vier unter Ahmet Suat Özyazıcı. AbteilungenTrabzonspor unterhält neben Fußball folgende Abteilungen:
ErfolgeTürkischer Meister (Süper Lig): 7 Türkischer Pokalsieger (Türkiye Kupası): 9 Türkischer Supercupsieger (TFF Süper Kupa, ehemals Cumhurbaşkanlığı Kupası): 10 Premierminister-Pokalsieger (Başbakanlık Kupası): 5
Uhrencup-Sieger: 1 Spieler und TrainerKader 2024/25
Trainerstab
EuropapokalbilanzTrabzonspor schaffte es erst in der Saison 2011/12 in die UEFA Champions League, doch haben sie mehrere Male am früheren UEFA-Pokal teilgenommen. Die Mannschaft besiegte in der Vergangenheit namhafte europäische Mannschaften wie z. B. Inter Mailand (1–0, 1983), FC Barcelona (1–0, 1990), Olympique Lyon (4–1, 1991), Aston Villa (1–0, 1994) und den FC Liverpool (1-0, 1976). In der Champions-League-Saison 2011/12 spielt Trabzonspor aufgrund des Ausschlusses von Fenerbahçe Istanbul in der europäischen Königsklasse.[12] Dabei gelang im ersten Spiel der Gruppenphase ein überraschender 1:0-Auswärtssieg bei Inter Mailand.[13] Den Siegtreffer erzielte Ondřej Čelůstka.
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung- 1 Das Rückspiel wurde beim Stande von 3:1 i. V. für Trabzonspor abgebrochen, da der Linienrichter von einem Gegenstand getroffen wurde. Das Spiel wurde mit 3:0 für Trabzonspor gewertet. 2 Das Rückspiel wurde abgesagt. Durch Blitzentscheid der UEFA rückte Trabzonspor in die Gruppenphase der Champions League auf. Fenerbahçe Istanbul war wegen Wettmanipulationen ausgeschlossen und ersetzt worden.[12]
Stand: 22. August 2024 StadienHüseyin Avni Aker StadıDas Hüseyin Avni Aker Stadı (deutsch Hüseyin-Avni-Aker-Stadion) ist ein 1951 erbautes Fußballstadion in der türkischen Stadt Trabzon. Das ursprünglich für 2.400 Menschen geplante, danach aber stetig ausgebaute Stadion wurde nach Hüseyin Avni Aker benannt, der als Vorreiter für den Sport, insbesondere den Fußball in Trabzon gilt. Für die neue Saison wurde das Stadion modernisiert und umgebaut. Das Hüseyin-Avni-Aker-Stadion ist ca. 25.000 m² groß und hat nach dem Umbau jetzt 30 computergesteuerte Eingänge, 520 VIP-Plätze, 170 Presseplätze, zwei Restaurants und ein Café. Es war eines der ersten Stadien der Türkei, in dem die Zuschauerzäune entfernt wurden. Heute hat es Platz für etwa 25.000 Menschen und wird vom Verein Trabzonspor genutzt. Nach der Eröffnung des neuen Stadions wird die alte Spielstätte abgerissen. Papara Park StadyumuIm November 2013 war Grundsteinlegung für die neue Heimstätte von Trabzonspor. Für die an der Schwarzmeerküste entstehende Spielstätte wurde zunächst eine künstliche Landmasse von 795.000 Quadratmeter aufgeschüttet. Das Fußballstadion mit geplanten 41.513 Plätze ist Mittelpunkt und ein Teil des dort entstehenden Trabzon Akyazı Spor ve Kültür Kompleksi (deutsch Trabzon Akyazı Sport und Kultur Komplex). Das Stadion wurde am 18. Dezember 2016 eröffnet und erhielt den Namen von Şenol Güneş. Am 29. Januar 2017 gab der Verein bekannt, dass das Stadion zukünftig den Namen Şenol Güneş Spor Kompleksi Medical Park Stadyumu (kurz: Medical Park Stadyumu) nach der Krankenhauskette Medical Park tragen wird. Der Vertrag ging über fünf Jahre und brachte dem Verein 25 Mio. US-Dollar.[14] Im August 2023 schloss Trabzonspor mit dem Finanztechnologieunternehmen Papara einen neuen Namensvertrag ab.[15] Präsidenten
Ligazugehörigkeit
Rekorde
Spieler mit den meisten Einsätzen und TorenIn der folgenden Tabelle sind alle Pflichtspiele und Pflichtspieltore für die erste Mannschaft von Trabzonspor angegeben. Dies umfasst neben den Ligaspielen alle Spiele in nationalen und internationalen Pokalwettbewerben. (Stand: 2. Mai 2022)
Spieler mit den meisten Einsätzen und Toren im 21. JahrhundertIn der folgenden Tabelle sind alle Pflichtspiele und Pflichtspieltore für die erste Mannschaft von Trabzonspor ab dem Jahre 2000 angegeben. Dies umfasst neben den Ligaspielen alle Spiele in nationalen und internationalen Pokalwettbewerben. Ausgenommen sind Gökdeniz Karadeniz sowie Fatih Tekke, da sie vor dem Jahre 2000 für Trabzonspor aufgetreten sind. (Stand: 1. Dezember 2024)
FanfreundschaftenEs besteht eine Fanfreundschaft zum irischen Verein Drogheda United und zum türkischen Verein Şanlıurfaspor.[17][18] RivalitätenZu den Rivalen von Trabzonspor gehören Çaykur Rizespor aus Rize (Nachbarstadt, sprich Derby), Beşiktaş Istanbul, Galatasaray Istanbul und Fenerbahçe Istanbul. Vor allem gegenüber den drei Großen herrscht eine große Rivalität. Seit dem vorgeworfenen Manipulationsskandal in der Süper Lig-Saison 2010/11 gegen Fenerbahçe Istanbul seitens Trabzonspor[19] herrscht eine noch mehr angeheizte Stimmung unter den beiden Mannschaften sowie Fans. Ausrüster und SponsorenSeit 2023 ist der Ausrüster Joma. Hauptsponsor seit 2024 Papara.
Trainer
3 interimsweise Ehemalige Spieler
Trivia
WeblinksCommons: Trabzonspor – Sammlung von Bildern und Videos
Einzelnachweise
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