U-Bahn-Linie 3 (Hamburg)
Die Linie U3 der Hamburger U-Bahn führt als Ringlinie durch das Zentrum der Stadt. Der Fahrbetrieb findet in beiden Richtungen des Rings statt, also sowohl von Wandsbek-Gartenstadt über Barmbek und den Ring wieder nach Barmbek als auch in die Gegenrichtung. Die Kennfarbe der Linie ist Gelb. VerlaufInsgesamt halten die Züge der Linie U3 26 Mal an Stationen, wobei Barmbek zweimal angefahren wird. Die Strecke verläuft zum größten Teil als Hochbahn, auf Dämmen oder im Einschnitt. Nur neun Haltestellen, zwischen Schlump und Landungsbrücken sowie zwischen Rathaus und Lübecker Straße, liegen in Tunneln. Von den insgesamt 20,681 Kilometern Strecke verlaufen lediglich 5,113 Kilometer im Tunnel. BetriebFür eine komplette Fahrt auf der 20,681 Kilometer langen Strecke benötigt die U-Bahn je nach Fahrtrichtung zwischen 44 und 45 Minuten (Fahrplan 2019). Daraus ergibt sich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 28 km/h. Auf der U3 darf maximal mit 70 Kilometer pro Stunde gefahren werden. Zwischen den Stationen Barmbek und Saarlandstraße sowie zwischen Schlump und Mundsburg liegt die zulässige Geschwindigkeit bei höchstens 60 Kilometer pro Stunde.[1] TaktungDie Züge der U3 verkehren generell während der Hauptverkehrszeiten (HVZ) im 5-Minuten-Takt, in der Nebenverkehrszeit (NVZ) im 5-Minuten-Takt und in der Spätverkehrszeit (SVZ) ab 21 Uhr und Sonntagmorgen im 10-Minuten-Takt. Samstags und sonntags während des 5-Minuten-Taktes fährt nur jeder zweite Zug über Barmbek hinaus nach Wandsbek-Gartenstadt, die anderen Züge enden in Barmbek und setzen ihre Fahrt meist ohne Wartezeit auf der Ringstrecke fort. Somit kann man in beiden Richtungen alle 10 Minuten ohne Umstieg durchfahren. In den Hauptverkehrszeiten fährt die Hochbahn zusätzliche Verstärkerzüge. Auf der Ringstrecke wird die Zugfolge so auf einen 2½-Minuten-Takt verdichtet. Weiterhin ist auf diesem Abschnitt an Freitag- und Samstag-Abenden der 5-Minuten-Takt bis etwa 0 Uhr verlängert. Teilweise verkehren diese Züge ähnlich wie am Wochenende ebenfalls ohne Wartezeit ab Barmbek weiter auf der Ringstrecke. In den Nächten von Freitag auf Sonnabend und von Sonnabend auf Sonntag und vor Feiertagen wird der durchgehende Nachtbetrieb der Schnellbahnen im 20-Minuten-Takt auf der gesamten Strecke der Linie U3 angeboten, im Ringabschnitt im 10-Minuten-Takt. Seit dem 1. November 2017 werden die Intervalle auf dem Ringabschnitt der U3 in den Abend- und Nachtstunden weiter verdichtet. Die Züge verkehren dann auch an Montag- bis Donnerstag-Abenden bis etwa 23 Uhr alle fünf Minuten. Die Symmetriezeit der U3 liegt bei einigen Sekunden nach der Minute x1.
FahrzeugtypenFür den U-Bahn-Verkehr der U3 werden heute hauptsächlich Züge vom Typ DT5 genutzt. Sie verkehren auf dieser Linie planmäßig seit Juli 2013 und lösten nach und nach die bis dahin fahrenden Züge vom Typ DT3E ab, die 2018 noch vereinzelt eingesetzt wurden. Züge der Typen DT3 und DT5 können, insbesondere auf dem Abschnitt Saarlandstraße – Kellinghusenstraße – Landungsbrücken – Berliner Tor, mit höchstens sechs Wagen eingesetzt werden. Die auf diesem Abschnitt vorhandene Bahnsteiglänge von 90 Metern reicht nicht für längere Verbände aus. Der Typ DT4 kann hier nur als Kurzzug (Zug aus einer Einheit mit 60 Metern Länge) eingesetzt werden.
GeschichteDie Ringlinie wurde zwischen 1906 und 1912 gebaut, hatte damals bereits eine Länge von 17,48672 Kilometer Strecke und bediente 23 Haltestellen.[2] Im Jahr 1906 wurde am Kuhmühlenteich bei der heutigen U-Bahn-Station Uhlandstraße mit Arbeiten begonnen. Siemens & Halske erwarb die Konzession und gründete 1911 die Hamburger Hochbahn AG. Der erste und damit älteste Streckenabschnitt ging vom Rathaus über Hauptbahnhof nach Barmbek und wurde am 15. Februar 1912 eingeweiht. Der laufende Betrieb begann am 1. März 1912. Die Teilstrecke von Barmbek zur Kellinghusenstraße wurde am 10. Mai 1912 eingeweiht, der Abschnitt von der Kellinghusenstraße bis Millerntor (heute St. Pauli) folgte am 25. Mai 1912. Geschlossen wurde der Ring am 29. Juni 1912. Die U-Bahn-Wagen waren ursprünglich in der oberen Hälfte beige und in der unteren Hälfte Zitronengelb (3. Klasse) oder Weinrot (2. Klasse) gestrichen. Wegen der Schmutzanfälligkeit erhielten die Wagen ab 1914 einen dunkelgrünen Anstrich mit gelben (3. Klasse), bzw. roten (2. Klasse) Flächen unterhalb der Fenster. Nach Aufhebung der Klassen 1920 wurden die roten Flächen gelb lackiert und die Wagen auch innen angepasst.[3] Der 3,194 km lange Linienast von Barmbek nach Wandsbek-Gartenstadt ist Teil der insgesamt 28,050 km langen und zwischen dem 12. September 1918 und 1. Februar 1925 eröffneten Walddörferbahn nach Volksdorf, Ohlstedt und Großhansdorf. Der Rest der Linie ab Wandsbek-Gartenstadt wird seit der Fertigstellung der Wandsbeker U-Bahn am 4. August 1963 von der heutigen Linie U1 betrieben. Die Haltestelle Habichtstraße wurde wegen der noch fehlenden Bebauung erst nachträglich am 23. Juni 1930 eröffnet.[4] Der Verlauf als vollständige Ringlinie besteht wieder seit dem 29. Juni 2009, als im Zuge einer Reorganisation des U-Bahn-Netzes die östlichen Äste der Linien U2 und U3 getauscht wurden. Die U3 führte vorher ab der Haltestelle Berliner Tor auf dem Streckenast der heutigen U2 über Billstedt nach Mümmelmannsberg. Die bereits früher bestehende durchgehende Führung der Züge auf der Ringstrecke wurde am 2. Januar 1967 mit der Inbetriebnahme des ersten Streckenabschnittes der Billstedter Strecke nach Horner Rennbahn aufgegeben. Seitdem bestanden die bis Sommer 2009 geltenden Linienführungen als Linien U2 und U3. Langfristig ist geplant, die verbliebenen 90 Meter langen Bahnsteige auf die im Netz übliche Länge von 125 Metern zu verlängern, da bedingt durch die kurze Zugfolge in der HVZ keine weitere Taktverdichtung mehr möglich ist.[5] Stand Oktober 2024 liefen hierzu Machbarkeitsstudien der Hochbahn. Planungen U-Bahn-Haltestelle Fuhlsbüttler StraßeIm Rahmen der Konzeptstudie zum U-Bahn-Netzausbau kamen erstmals Überlegungen auf, die Fuhlsbüttler Straße im Stadtteil Barmbek-Nord mit einer zusätzlichen U-Bahn-Haltestelle zu erschließen.[6] Die in Planung befindliche Haltestelle trägt den Arbeitstitel Fuhlsbüttler Straße und soll ca. 10.000 Anwohnern einen Zugang bieten. Sie liegt zwischen den bestehenden Haltestellen Barmbek und Habichtstraße an der dort verlaufenden Fuhlsbüttler Straße auf Höhe des Hardorffsweg. Geplant sind zwei barrierefreie Seitenbahnsteige westlich der Straßenüberführung, die mittels Aufzüge, fester und Fahrtreppe erschlossen werden sollen.[7] Siehe auchLiteratur
Filme
WeblinksCommons: U-Bahn-Linie 3 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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