Westfalenbus
Die WB Westfalen Bus GmbH (kurz WB) ist ein Busverkehrsunternehmen mit Sitz in Münster. Zusammen mit ihren Schwestergesellschaften BVR Busverkehr Rheinland GmbH und BVO Busverkehr Ostwestfalen GmbH betreibt die WB Westfalen Bus GmbH unter der Dachgesellschaft DB Regio Bus NRW als Tochter der DB Regio AG in Nordrhein-Westfalen Stadt- und Regionalbusverkehre sowie Schienenersatzverkehre im Auftrag bzw. unter Konzessionierung der Kreise und kreisfreien Städte. Der Geschäftsbereich des Unternehmens befindet sich in den Kreisen Borken, Steinfurt, Coesfeld, Warendorf, Unna, Soest, Olpe, Siegen-Wittgenstein, dem Hochsauerlandkreis und dem Märkischen Kreis sowie den Städten Münster und Hamm. Beim Betrieb seiner Linien greift das Unternehmen auf eine Vielzahl von Subunternehmen, zumeist kleine private Reisebusunternehmen, zurück, die mit eigenen Bussen und Personal einen Teil der Umläufe betreiben. Bei der Wartung der Fahrzeugflotte werden neben eigenen Betriebshöfen auch Kooperationen mit weiteren Verkehrsunternehmen wie beispielsweise den Töchtern der Westfälische Verkehrsgesellschaft mbH genutzt. Betriebshof und AbstellplätzeDer Betriebshof befindet sich mitunter auf dem Hof der Stadtwerke Münster an der Rösnerstraße. Auf dem Platz der Stadtwerke Münster werden jene Fahrzeuge abgestellt, die im Bereich Münster und Umgebung verkehren. Aufgrund des großen Einzugsgebiets werden die Fahrzeuge außerdem in Bocholt, Borken, Warendorf, Burgsteinfurt, Vreden und an anderen Bahnhöfen abgestellt. Ein weiterer Betriebshof mit Werkstatt befindet sich auf dem Gelände des Bahnbetriebswerkes in Lennestadt Altenhundem. GeschichteDie AnfängeDie Anfänge des Busverkehrs in Westfalen gehen bis an das Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Insbesondere die ab 1905 verkehrenden Postbusse der Reichspost sorgten für einen Aufschwung des Personenverkehrs; ab den 1920er Jahren bedienten sie viele Orte in der damaligen Provinz Westfalen. Ab 1927 wurden von der Reichsbahn zusätzlich Schnellbusse auf den Autobahnen eingesetzt. Verschmelzung von Postreisedienst und BahnbusIn den 1970er Jahren gab es vermehrt Diskussionen, die bislang unabhängig voneinander operierenden Busdienste von Bahn und Post zu verschmelzen. Nachdem entschieden wurde, dass die Deutsche Bundesbahn die besseren Voraussetzungen für einen gemeinsamen Bundesbusdienst bot, kam es in den Jahren 1982 und 1983 zur Gründung der eigenständigen Geschäftsbereiche Bahnbus (GBB). Der Geschäftsbereich Bahnbus Westfalen wurde als eine von vier Pilotregionen ausgewählt; der Sitz befand sich in Münster. WB Westfalen Bus GmbHGegen Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre wurden die bislang öffentlich-rechtlichen Unternehmen in eine handelsrechtliche Unternehmensform umgewandelt. Nachdem sich dieser Schritt bei den Pilotbetrieben Autokraft, Regionalverkehr Hannover, Regionalverkehr Köln und Regionalverkehr Oberbayern bewährt hatte, sollte diese Umwandlung auch für die anderen Geschäftsbereiche Bahnbus durchgeführt werden. Die Umwandlung des Geschäftsbereichs Bahnbus Westfalen und die Umbenennung in WB Westfalen Bus GmbH erfolgte am 1. Oktober 1989. Aus finanziellen Erwägungen folgte die Gründung weiterer Tochterunternehmen wie zum Beispiel der BRS Busverkehr Ruhr-Sieg GmbH. WB und BRS treten am Markt unter dem gemeinsamen Namen DB Bahn Westfalenbus auf, seit 2016 unter DB Westfalenbus. 2017 wurde der Ableger Busverkehr Ruhr-Sieg mit Westfalenbus verschmolzen. Ab 2013 verlor das Unternehmen mehrere Linienbündel im Kreis Warendorf an die Verkehrsgesellschaft Breitenbach. Im Jahr 2016 hat das Unternehmen die Konzession für das Linienbündel Soest West an die Verkehrsgesellschaft Breitenbach verloren. Ab 2017 erhielten die Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd die Konzessionen für fünf Linienbündel in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe. Darunter auch Linien, die zuvor von DB Westfalenbus betrieben wurden. Einige Linien betrieb das Unternehmen im Unterauftrag der VWS bis 2023 weiter.[1] Ab September 2022 konnte sich das Unternehmen wieder den Betrieb einer Linie in beiden Kreisen im Rahmen einer Ausschreibung sichern. Die 2018 eingestellte Linie SB 1 zwischen Siegen und Olpe wird seither wieder betrieben und über das Programm des NWL für regionale Schnellbuslinien gefördert. Das Unternehmen konnte sich in der Ausschreibung gegen drei Mitbewerber durchsetzen und den Auftrag mit zehn Jahren Laufzeit für sich gewinnen. Zum Einsatz kommen Fahrzeuge mit besonderer Ausstattung, die die Förderrichtlinien des NWL erfüllen müssen.[2] Im September 2023 folgte ein Antrag an die Bezirksregierung Arnsberg, um eine Entbindung der Betriebspflichten für die eigenwirtschaftlichen Linienbündel HSK-West, HSK-Mitte, HSK-Ost, Soest-Mitte und Soest-Ost zum 1. November 2023 erwirken zu können. Begründet wurde diese Entscheidung mit der anhaltenden negativen Entwicklung der Eigenwirtschaftlichkeit.[3] Als Gründe hierfür werden die Auswirkungen der Corona-Pandemie, des Deutschlandtickets, die allgemeine Inflation und gestiegene Energiekosten genannt. Nach Verhandlungen zwischen Hochsauerlandkreis, Westfalenbus und den betroffenen Kommunen soll das Linienbündel HSK-West bis zum Auslaufen des regulären Konzessionszeitraumes bis 2025 fortgesetzt werden. Dabei wurde vereinbart die Linie 335 zwischen Sundern-Hagen und Finnentrop auf Anforderungsverkehr umzustellen. Weitere Angebotsanpassungen konnten aufgrund kritischer Fahrzeiten und Anschlussverlusten nicht vereinbart werden. Zum 1. Juni 2025 ist vorgesehen das Linienbündel per Inhouse-Vergabe an das kommunale Verkehrsunternehmen Regionalverkehr Ruhr-Lippe zu vergeben.[4] Wobei der Hochsauerlandkreis die Möglichkeit hervorgehoben hat, die Verkehre per Unterauftrag weiterhin durch Westfalenbus erbringen zu lassen. Im Januar 2024 hat Westfalenbus gemeinsam mit Kraftverkehr Menchen den Betrieb des Linienbündels Borken 2 mit der Schnellbuslinie S75 zwischen Bocholt und Münster mit zwei Zubringerlinien von den Stadtwerken Krefeld übernommen. Diese hatte 10 Jahre zuvor den Betrieb von Westfalenbus übernommen. Bis zum Sommer 2024 werden neue Doppeldeckerbusse vom Typ Setra 531 DT für den Betrieb der Linie beschafft.[5] LinienbündelSchnellbuslinie SB1, Olpe – SiegenLaufzeit bis 31. August 2032, Dienstleistungsauftrag über Ausschreibung mit NWL Schnellbusförderung[6]
HSK-WestLaufzeit bis 1. Juni 2025, Eigenwirtschaftliche Konzession
HSK-MitteLaufzeit bis 15. Dezember 2028 (Antrag zur Entbindung gestellt), Eigenwirtschaftliche Konzession
HSK-OstLaufzeit bis 21. April 2027 (Antrag zur Entbindung gestellt), Eigenwirtschaftliche Konzession
Soest-MitteLaufzeit bis 30. April 2028 (Antrag zur Entbindung gestellt), Eigenwirtschaftliche Konzession
Soest-OstLaufzeit bis 9. Oktober 2029 (Antrag zur Entbindung gestellt), Eigenwirtschaftliche Konzession
MK OstLaufzeit bis 31. Juli 2028
MK WestLaufzeit bis 1. Juni 2030, Dienstleistungsauftrag über Ausschreibung[7]
MK NordwestLaufzeit bis 31. Dezember 2029
Unna kleines BündelLaufzeit bis 25. Mai 2026
Coesfeld 2b Münster – Dülmen – Coesfeld – Legden – BillerbeckLaufzeit bis 31. Oktober 2024
Warendorf 2 Ahlen – WarendorfLaufzeit bis 8. Januar 2024
Warendorf 7 Warendorf – Ostbevern – MünsterLaufzeit bis 6. Januar 2030
Warendorf 8 Münster – Telgte – Warendorf – SassenbergLaufzeit bis 7. Januar 2032
Warendorf 9 Ostbevern – Ladbergen/LienenLaufzeit bis 31. Juli 2029
Borken 2 Bocholt – Borken – MünsterLaufzeit bis 11. Januar 2032
Borken 5 Bocholt – Ahaus – CoesfeldLaufzeit bis 6. Januar 2025
Borken 7 Borken – RaesfeldLaufzeit bis 6. Januar 2025
Borken 9 Bocholt – Borken – CoesfeldLaufzeit bis 6. Januar 2025
Borken 12 AST Borken – Raesfeld
Borken 13 Stadtverkehr BocholtLaufzeit bis 31. Dezember 2028
Borken 14 Bürgerbus VredenLaufzeit bis 14. Januar 2025
Borken 15 Bürgerbus Rhede
Borken 16 Bürgerbus Borken
Steinfurt 12 Emsdetten/GrevenLaufzeit bis 31. Dezember 2023
Steinfurt 13 Altenberge/SteinfurtLaufzeit bis 30. November 2024
Busse
WeblinksCommons: Westfalen Bus GmbH – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
|