Wilhelm TobienWilhelm Tobien (* 26. Januar 1837 in Puschdorf/Ostpreußen; † 10. September 1911 in Schwelm) war ein deutscher Lehrer, Regionalhistoriker und Autor. LebenWilhelm Tobien war der Sohn eines Pfarrers und sollte nach dem Willen des Vaters selbst protestantischer Geistlicher werden. Er besuchte das Gymnasium in Königsberg und studierte dort auch Theologie. Erst nach dem Tod des Vaters im Jahr 1857 wandte er sich mehr der Philosophie und der Geschichtswissenschaft zu. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, gab er Privatunterricht und verwaltete für kurze Zeit auch die ehemalige Pfarrei seines Vaters. Im Jahr 1858 wurde er Hauslehrer. Das erste theologische Examen legte er ein Jahr später ab. Danach begann er immer mehr sich von der geistlichen Laufbahn zu entfernen, ehe er 1861 diesen Weg beendete. Er war weiterhin Hauslehrer und betrieb philologische und historische Studien. Er schlug die Schullaufbahn ein. Ab 1863 hatte er vorläufig die dritte Lehrerstelle an der Bürgerschule in Lüdenscheid inne. Ein Jahr später bestand er die Prüfung für das höhere Lehramt. Seit 1869 war er Oberlehrer in Schwelm. Dort war er Mitglied der örtlichen Freimaurerloge „Zum westfälischen Löwen“. Im Jahr 1874 beteiligte er sich an der Gründung eines Bildungsvereins und wurde dessen Vorsitzender. Daneben gründete er die Schwelmer Volksbibliothek und war bis 1887 ihr Bibliothekar. Dies erfolgte von einem antisozialdemokratischen Standpunkt aus. Als Gründungsmitglied und erster Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Schwelm ab 1890 betrieb er umfangreiche Forschungen zur Stadtgeschichte. In gleicher Funktion war er maßgeblich am Aufbau eines heimatkundlichen Museums in Schwelm beteiligt (heute im Haus Martfeld). Im Jahr 1891 wurde er Ehrenbürger der Stadt und ein Jahr später Direktor des örtlichen Progymnasiums. Im Jahr 1904 trat er in den Ruhestand. WerkTobien verfasste zahlreiche meist historische Schriften zur Geschichte von Schwelm, der Grafschaft Mark und Westfalens. Nach dem Tod von Johann Suibert Seibertz setzte er dessen Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogtums Westfalen fort. Auch einige Historienspiele und Äußerungen zum Tagesgeschehen stammen von ihm. Schriften (Auswahl)
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