Lagekarte des Zentrums für berufliche Wiedereingliederung Kollo
Das Zentrum für berufliche Wiedereingliederung Kollo (französischCentre de Réinsertion Professionnelle de Kollo) ist ein Gefängnis in der Stadt Kollo in Niger.
Die Haftanstalt befindet sich im Südosten der Stadt Kollo in der Region Tillabéri. Sie ist auf eine Aufnahmekapazität von 1500 Insassen ausgelegt und ist damit das größte Gefängnis des Landes.[1] Die beiden nigrischen Zentren für berufliche Wiedereingliederung sollen Verurteilte aus anderen Haftanstalten aufnehmen, bei denen eine gute Führung und Bemühungen um eine soziale Wiedereingliederung festgestellt wurden.[2] Die zweite derartige Einrichtung ist das Zentrum für berufliche Wiedereingliederung Daïkaïna in der Regionalhauptstadt Tillabéri.[1]
Die Haftanstalt bildet administrativ ein eigenes Stadtviertel (quartier) von Kollo. Dieses heißt Prison (Gefängnis) und wurde bei der Volkszählung 2012 mit 197 Einwohnern erfasst.[3]
Geschichte
Das Gefängnis besteht seit dem Jahr 1985.[1] Meuternde Soldaten befreiten im März 1992 einen Hauptmann namens Maliki Boureima aus der Haftanstalt, der Verbrechen bei der Unterdrückung der Tuareg-Rebellion beschuldigt wurde.[4]
Das Gefängnis wurde bekannt dafür hochrangige Häftlinge zu beherbergen. Dazu zählten 2010 der abgesetzte Staatspräsident Mamadou Tandja,[5] 2014 die Ehefrau des ehemaligen Premierministers Hama Amadou[6] und von 2014 bis 2015 Kassoum Mamane Moctar, der ehemalige Bürgermeister von Maradi.[7] Im Rahmen der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie in Niger erließ Staatspräsident Mahamadou Issoufou am 30. März 2020 landesweit 1540 Gefangenen ihre restliche Haftstrafe, darunter 72 im Zentrum für berufliche Wiedereingliederung Kollo.[8]
Sani Kadri: Aspects épidémiologiques, cliniques, para-cliniques, thérapeutiques et évolutifs de la tuberculose pulmonaire en milieu carcéral. Mémoire. Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2011.
↑Annuaire Statistique 2015–2019. Edition 2020. (PDF) Direction des Statistiques, Ministère de la Justice, République du Niger, 30. November 2020, S. 12, archiviert vom Original am 12. August 2021; abgerufen am 21. Januar 2022 (französisch).
↑Abdoulaye Niandou Souley: Mutineries militaires en période de démocratisation. In: Kimba Idrissa (Hrsg.): Armee et politique au Niger. Codesria, Dakar 2008, ISBN 2-86978-216-0, S.239 und 252.
↑Rahmane Idrissa: Historical Dictionary of Niger. 5. Auflage. Rowman & Littlefield, Lanham/Boulder/New York/London 2020, ISBN 978-1-5381-2014-9, S.307.