ZugtruppDer Zugtrupp dient der Führung Taktischer (Teil-)Einheiten mit Zugstärke von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben oder des Militärs. Je nach Kontext wird er auch Führungstrupp genannt. Er besteht aus für diese verantwortungsvolle Aufgabe gesondert ausgebildetem Personal, das über eine entsprechende Ausbildung und üblicherweise über eine mehrjährige Einsatzerfahrung verfügt. Der Zugtrupp bei EinsatzorganisationenJe nach Größe des Einsatzes obliegt dem Zugtrupp selbst die Einsatzleitung, oder er dient einer übergeordneten Einsatzleitung als Ansprechpartner vor Ort. Aufgaben des ZugtruppsDer Zugtrupp unterstützt den Zugführer oder Zugskommandanten bei der Planung und Überwachung von Arbeiten der ihm unterstellten Einsatzkräfte. Im Einzelnen sind dies:
Er führt bzw. betreut damit alle Aufgaben/Sachgebiete eines klassischen Stabes durch. Der Zugtrupp bei der FeuerwehrIn DeutschlandGemäß der Feuerwehr-Dienstvorschrift 3 besteht der Zugtrupp bei der Feuerwehr aus einem Führungsassistenten, der gleichzeitig Zugtruppführer (und stellv. Zugführer) ist, einem Fahrer und einem Melder; den sogenannten Führungsgehilfen. Der Zugführer gehört nach der Feuerwehr-Dienstvorschrift 3 selbst nicht zum Zugtrupp. Als Führungsunterstützungseinheit ist der Zugtrupp die Einheit, welche den Zugführer von möglichst vielen administrativen Aufgaben (siehe oben) entbinden soll.[1] Der dreiköpfige Zugtrupp hat somit die Stärke 0/1/2/3 (0 Zugführer, 1 Führungsassistent, 2 Führungsgehilfen, gesamt 3 Einsatzkräfte), zusammen mit dem Zugführer (1/0/0/1) und zwei Löschgruppen (0/1/8/9) ergibt sich somit die Gesamtstärke des Löschzuges mit 22 Feuerwehrangehörigen (1/3/18/22). Üblicherweise verfügt der Zugtrupp zur Erfüllung seiner Aufgaben über einen Einsatzleitwagen. In ÖsterreichDer Zugtrupp bei der Feuerwehr besteht aus einem Zugtruppkommandant, der gleichzeitig der Stellvertreter des Zugskommandanten ist, und meist aus einem Kraftfahrer, einem Schreiber und einem Funker. Als Fahrzeug wird meist ein Kommandofahrzeug, ein Mannschaftstransportfahrzeug oder ein Einsatzleitfahrzeug benutzt, da es besonders für die Aufgaben Führung, Kommunikation und Transport geeignet ist. Außerdem werden die Positionen des Zugtrupp auch oft in der Einsatzleitung eingesetzt, welche vom Mannschaftsstand mit der Größe des Einsatzes „mitwächst“. Art und Umfang des Zugtrupps sind in länderspezifischen Dienstanweisungen genauer definiert und variieren oft von Einsatz zu Einsatz. Der Zugtrupp wird nicht nur beim örtlichen Einsatz installiert, sondern ist auch fixer Bestandteil bei den Einheiten des Katastrophenhilfsdienstes. Der Zugtrupp beim Technischen HilfswerkIm THW dient der Zugtrupp (ZTr) der Führung eines Technischen Zuges (TZ), eines Fachzugs Logistik (FZ Log) oder eines Fachzugs Führung/Kommunikation (FZ FK).[2] Ihm obliegt die taktisch-technische Koordination und Abwicklung von Einsätzen. Im Einsatz richtet er eine Befehlsstelle ein und betreibt diese für den Technischen Zug sowie gegebenenfalls für weitere unterstellte (Teil-)Einheiten. Ferner organisiert der Zugtrupp den Personal- und Materialeinsatz sowie die Logistik für die unterstellten Einheiten. Der Zugtrupp stellt die Verbindung zur übergeordneten Einsatzleitung (EL) bzw. Führungsstelle (FüSt) sowie zu benachbarten Einheiten bzw. Organisationen her und hält diese. Im Bedarfsfall bilden ein oder mehrere Zugtrupps eine THW-Führungsstelle ohne Stab. Der Zugtrupp verfügt zur Erfüllung seiner Aufgaben über einen Führungskraftwagen (FüKW). Der Wagen ist ein Multifunktionsfahrzeug für den Aufgabenbereich des Zugtrupps und darüber hinaus für weitere Aufgaben des Technischen Zuges. Einbauten im Fahrzeug (Regalsysteme, Funktische, Magnetwände etc.) sind, soweit vom Bund oder Hersteller nicht gefordert oder geliefert, vom Ortsverband selbst zu beschaffen. Dort sind auch die weiteren Führungs- und Erkundungsmaterialien des Zugtrupps untergebracht. Laut StAN stehen dem Zugtrupp ein fest eingebautes 4-Meter-Vielkanalgerät im BOS-Funk (FuG 8b-1/-2) sowie fünf 2-Meter-Handfunkgeräte (FuG 11b) zur Verfügung. Nach der Umstellung des analogen BOS-Funks auf das digitale TETRA-System wird der Zugtrupp laut StAN mit zwei MRT mit DMO-Repeater- und TMO-Gateway-Funktionalität sowie 6 HRT-Geräten ausgestattet sein. Der Zugtrupp besteht aus vier Einsatzkräften mit der Stärke 1/1/2/4. Neben dem Zugführer (ZFü) und dem Zugtruppführer (ZTrFü), mit der Zusatzfunktion stellvertretender Zugführer (stv. ZFü), gehören zwei Fachhelfer mit der Zusatzfunktion Kraftfahrer B (Kf B) bzw. Sprechfunker (SprFu) zum Trupp. Der Zugtrupp im KatastrophenschutzSanitäts- und BetreuungsdienstIn den Einsatzeinheiten des Katastrophenschutzes besteht der Führungstrupp aus einem Zugführer (ZFü), einem Zugtruppführer (ZTrFü) oder stellvertretenden Zugführer (stv. ZFü), einem Führungshelfer (FüHe) und in den meisten Bundesländern dem Zugarzt der Einsatzeinheit. Der Führungstrupp hat somit die Stärke 2/1/1/4. In Nordrhein-Westfalen ist der Zugarzt kein Mitglied des Zugtrupps, sondern Mitglied der Sanitätsgruppe. Stattdessen gehört ein zweiter Führungshelfer bzw. Sprechfunker zur Besatzung (Stärke 1/1/2/4). WasserrettungDurch die föderale Struktur der Gefahrenabwehr beziehen sich diese Angaben zunächst nur auf Nordrhein-Westfalen. Der Zugtrupp (auch: Führungstrupp) besteht aus einem Kraftfahrzeug und 4 Personen (Zugführer / Führungsassistent / 2 Helfer). Das Fahrzeug wird meist ein Kommandowagen (KdoW) oder Einsatzleitwagen (ELW) sein. Aufgabe ist die Koordinierung und Leitung eines Wasserrettungszugs oder einer SEG-Wasserrettung.
Der Zugtrupp beim MilitärIn DeutschlandPrinzipiell gehört der Zugführer beim deutschen Militär nicht zum Zugtrupp. Jedoch wird er zur Vereinfachung häufig mit dem Zugtrupp zusammengefasst. Die genau Stärke des Zugtrupps variiert je nach Truppengattung und ggf. auch nach dem Typ der Kompanie/Batterie und war/ist in den entsprechenden Kriegsstärkenachweisen (K.St.N.) bzw. Stärke- und Ausrüstungsnachweisungen (STAN) geregelt. WehrmachtBei den Schützenzügen a/b (Reich) und den gemischten Landwehr-Schützenkompanien der Wehrmacht bestand von 1937 an der Zugtrupp z. B. aus:[4][5][6] Bei den Schützenzügen c der Wehrmacht von 1940 sowie den Schützenzügen c/e/f von 1941 bis 1943 bestand der Zugtrupp z. B. aus:[7][8][9][10][11]
Bei den Schützenkompanien neuer Ausführung (n.A.) bestand der Zugtrupp 1943–1945 z. B. aus:[12][13]
Bei den Grenadierkompanien bestand der Zugtrupp 1944/1945 z. B. aus:[14]
Ab 1943 konnte der Zugtrupp zusätzlich um einen Melder mit Feldfunksprecher aus dem Kompanietrupp verstärkt werden, der die Verbindung zum Kompanieführer hielt. BundeswehrAuftrag des Zugtrupps: „Die Soldaten des Zugtrupps unterstützen den Zugführer in der Führung des Zuges“.[15] Häufig werden auch weitere Trupps (z. B. Panzerabwehrtrupp und/oder Scharfschützentrupp) dem Zugtrupp zugerechnet, insbesondere dann, wenn diese über keinen ausgewiesenen eigenen Truppführer verfügen (Feldwebel oder Unteroffizier, inzwischen auch Oberstabsgefreite). Beim Jägerzug B3 des Territorialheeres der Bundeswehr bestand 1985 der Zugtrupp z. B. aus:
Die nächsthöhere Führungsunterstützungs-Einheit ist die Kompanieführungsgruppe. In ÖsterreichBeim österreichischen Bundesheer besteht der Zugtrupp meist aus einem Zugtruppkommandant und jeweils vier Schreibern/Funkern und vier Kraftfahrern. Diese Gliederung wurde vor allem im Assistenzeinsatz Grenzraumüberwachung eingesetzt, da durch diese Einteilung im üblichen Dienstrad jederzeit mindestens ein Schreiber und ein Kraftfahrer zur Verfügung standen. Der Zugtrupp des Jägerzuges hat zusätzlich noch zwei Scharfschützen und einen Sanitäter. In der SchweizIn der Schweizer Armee gliedert sich der Zugstrupp eines Füsilierzuges in:[16]
Literatur
WeblinksEinzelnachweise
|