Bis 2008: Anfänge und Erfolge bei Challenger-Turnieren
Kubot wurde 2002 Tennisprofi. Schon in dieser Saison gelangen ihm im Doppel erste Erfolge bei Future- und Challenger-Turnieren. Außerdem gelangte er über eine Wildcard ins Hauptfeld des ATP-Turniers in Sopot, wo er allerdings in der ersten Runde scheiterte. 2004 erhielt er für Sopot wieder eine Wildcard, sowohl für die Einzel- als auch für die Doppelkonkurrenz. Im Einzel konnte er dort den an vier gesetzten Russen Igor Andrejew in der ersten Runde besiegen. Außerdem konnte er sich in Wimbledon an der Seite des Ungarn Gergely Kisgyörgy erstmals für ein Grand-Slam-Turnier qualifizieren. Er erzielte auch dort mit dem Erreichen der zweiten Runde, in der er an Bob und Mike Bryan scheiterte, einen Achtungserfolg. Ab der Saison 2006 nahm Kubot im Einzel wie im Doppel regelmäßig an ATP-Turnieren teil, bei denen er meist in den ersten Runden scheiterte. Bei den US Open erreichte er im Einzel die dritte Runde.
2007 spezialisierte sich Kubot mehr und mehr aufs Doppel, was sich unter anderem in der Teilnahme bei allen vier Grand-Slam-Turnieren in diesem Jahr widerspiegelte. Dort war er vor allem bei den French Open und den Australian Open erfolgreich und erreichte bei beiden Turnieren das Achtelfinale. Außerdem gelang ihm im April an der Seite des Österreichers Oliver Marach in Casablanca zum ersten Mal der Einzug in das Finale eines ATP-Turniers. Dort unterlagen sie Simon Aspelin und Paul Hanley knapp im Match-Tie-Break. Mit Lovro Zovko gelang ihm zudem der Finaleinzug beim Grand Prix de Tennis de Lyon, das er auch nicht gewinnen konnte. Im Laufe der Saison erreichte er mit Platz 42 seine bis dato beste Notierung in der Doppel-Weltrangliste. Die Saison 2008 gestaltete sich weniger erfolgreich. Kubot musste hauptsächlich wieder Challenger-Turniere bestreiten und erreichte nur die Hauptrunden der French Open mit Zovko und von Wimbledon mit dem Südafrikaner Rik De Voest, bei denen er allerdings in der zweiten, bzw. ersten Runde scheiterte. Infolgedessen sackte er im August auch in der Weltrangliste wieder auf Platz 92 ab.
2009–2011: Zwei Finals im Einzel und sechs Doppel-Titel
In der Saison 2009 tat sich Kubot wieder mit Marach zusammen und konnte mit dem Österreicher die größten Erfolge seiner bisherigen Karriere feiern. Am Anfang der Saison gelangten sie bis ins Finale des ATP-500-Turniers in Acapulco und erreichten das Halbfinale der Australian Open. Auf dem Weg dorthin schalteten sie unter anderem die topgesetzte Paarung Daniel Nestor und Nenad Zimonjić aus.
Des Weiteren gewannen sie das Turnier in Casablanca, der erste Turniererfolg Kubots auf der ATP Tour sowie die Serbia Open in Belgrad. Dort zog er auch in der Einzelkonkurrenz ins Finale ein, nachdem er als Lucky Loser von einer Schulterverletzung Steve Darcis profitiert hatte und so ins Hauptfeld einzogen war. Er war der erste Pole in einem Einzelturnierfinale der ATP seit Wojciech Fibak 1983,[1] allerdings unterlag er Novak Đoković in zwei Sätzen. Im November gelang ihm der erste Erfolg bei einem Hartplatzturnier, bei der BA-TennisTrophy in Wien. Nach diesen Erfolgen erreichte Kubot am 2. November mit Platz elf seine bisher höchste Weltranglistenposition im Doppel.
2010 gelang ihm bei den Australian Open erstmals in seiner Karriere der Einzug ins Achtelfinale einer Einzelkonkurrenz bei einem Grand-Slam-Turnier. Im Februar erreichte er bei den Brasil Open in São Paulo sowohl im Doppel als auch im Einzel das Finale. Mit Oliver Marach gewann er im selben Monat die Doppeltitel in Santiago de Chile und Acapulco, womit er bei letzterem auch seinen ersten Titel der World-Tour-500-Kategorie gewann. Im September folgte an der Seite von Juan Ignacio Chela der Gewinn der Doppelkonkurrenz in Bukarest. Am 7. Juni 2010 gehörte er im Doppel erstmals zur Top Ten der Weltrangliste und verbesserte sich im September noch auf Rang sieben. In der Folgesaison gelang ihm bei den French Open im Einzel der Einzug in die dritte Runde, in Wimbledon erreichte er das Achtelfinale. Im Doppel blieb er im Saisonverlauf ohne Titel, stand aber mit Oliver Marach nochmals in Santiago de Chile im Finale.
2012–2014: Doppel-Titel bei den Australian Open
2012 gelang Kubot bei den French Open erneut der Einzug in die dritte Runde, weitere Erfolge im Einzel blieben jedoch aus. Dem Stehen drei Finalteilnahmen im Doppel entgegen: mit Jérémy Chardy verlor er zunächst im April das Finale in Bukarest, sicherte sich aber drei Monate später den Titelgewinn in Stuttgart. Mit Janko Tipsarević zog er in Rom erstmals in ein Masters-Finale ein, die beiden verloren dieses gegen Marcel Granollers und Marc López in zwei Sätzen. Die Saison 2013 verlief zum Teil erfolgreich. Er gewann mit David Marrero das Doppelturnier in Acapulco und zog in Wimbledon erstmals in seiner Karriere im Einzel in das Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers ein, in dem er seinem Landsmann Jerzy Janowicz in drei Sätzen unterlag.[2] Für diesen Erfolg erhielt er das Silberne Verdienstkreuz der Republik Polen.[3]
An der Seite von Robert Lindstedt gelang ihm 2014 zum Auftakt der Saison mit dem Titelgewinn bei den Australian Open der erste Grand-Slam-Erfolg. Sie bezwangen im Finale Eric Butorac und Raven Klaasen mit 6:3 und 6:3. Ursprünglich hatte Kubot geplant mit Jürgen Melzer am Turnier teilzunehmen, dieser verletzte sich allerdings im Vorfeld und sagte ab.[4] Durch den Titelgewinn rückte Kubot in der Weltrangliste von Rang 41 auf Rang 14 vor und beendete die Saison auf Rang 18. Weitere Finalteilnahmen gelangen ihm im Saisonverlauf nicht mehr, im Einzel fiel er in der Weltrangliste aus den Top 100 heraus bis auf Rang 170.
2017 wurde Kubots erfolgreichste Saison: gemeinsam mit Marcelo Melo, der die gesamte Saison mit Kubot bestritt, erreichte er im März sein erstes Saisonfinale in Indian Wells, in dem sich Raven Klaasen und Rajeev Ram knapp mit 10:8 im Match-Tie-Break durchsetzten.[11] Nur zwei Wochen später gewann er schließlich in Miami seinen ersten Masters-Titel und ließ im Mai in Madrid direkt den zweiten folgen. Kubot und Melo gewannen den Titel in Madrid ohne Satzverlust.[12][13] Im Juni sicherte sich das Duo binnen zwei Wochen Turniersiege in ’s-Hertogenbosch und Halle.[14][15] Beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon folgte der fünfte gemeinsame Titelgewinn der laufenden Saison. Nachdem sie sich bereits im Halbfinale gegen Henri Kontinen und John Peers in der Verlängerung des fünften Satzes mit 9:7 durchgesetzt hatten, besiegten sie im Finale auch Oliver Marach und Mate Pavić mit 13:11 in der Verlängerung des entscheidenden fünften Durchgangs.[16] In der Weltrangliste rückte Kubot damit auf ein neues Karrierehoch vor, Rang vier. Gegen Peers und Kontinen unterlagen Kubot und Melo im Anschluss im August im Finale von Washington, D.C. ebenso wie auch im Oktober im Finale des Masters in Shanghai. In Paris gelang ihnen dagegen ihr sechster Titelgewinn der Saison, woraufhin Kubot Rang zwei der Weltrangliste belegte.[17] Sie qualifizierten sich aufgrund ihrer zahlreichen Erfolge als bestes Team für die ATP Finals, bei denen sie ebenfalls das Endspiel erreichten. In diesem mussten sie sich ein weiteres Mal Henri Kontinen und John Peers geschlagen geben, beendeten das Jahr aber mit einer Spielbilanz von 49:17 als bestes Doppel in der Weltrangliste.[18]
Aufgrund des Turniersiegs in Sydney mit Marcelo Melo zum Auftakt der Saison 2018 übernahm Kubot, punktgleich mit Melo, auch die Führung der individuellen Doppel-Weltrangliste.[19] Im weiteren Saisonverlauf gewannen Kubot und Melo die Turniere in Halle,[15]Peking[20] und Shanghai.[21] Im September stand Kubot mit Melo erstmals bei den US Open im Finale, das mit 3:6 und 1:6 gegen Mike Bryan und Jack Sock verloren ging.[22] Bei den ATP Finals schieden sie in der Gruppenphase aus. Zum 21. Mai 2018 verlor Kubot wieder die Führung in der Weltrangliste und schloss das Jahr auf Rang neun ab.
Im Verlauf der Saison 2019 hielt sich Kubot konstant in den Top Ten und belegte zwischenzeitlich wieder den zweiten Platz. Der einzige Turniersieg gelang ihm und Marcelo Melo im August in Winston-Salem, nachdem sie bei den Finals im März in Indian Wells und im Juni in Halle das Nachsehen hatten.[23][24][25] Im Oktober erreichte sie zudem die Endspiele in Shanghai und Wien, verloren aber beide.[26][27] Im Saisonfinale in London schieden sie im Halbfinale aus.
Im Februar 2020 gewann Kubot mit Melo den Titel in Acapulco, Kubots dritter Titelerfolg bei dem Turnier.[28]
Erfolge
Legende (Anzahl der Siege)
Grand Slam (2)
Tennis Masters Cup ATP World Tour Finals
ATP Masters Series ATP World Tour Masters 1000 (4)
ATP International Series Gold ATP World Tour 500 (9)
Zeichenerklärung: S = Turniersieg; F, HF, VF, AF = Einzug ins Finale, Halb-, Viertel-, Achtelfinale; 1, 2, 3 = Ausscheiden in der 1., 2., 3. Haupt- / Finalrunde; Q1, Q2, Q3 = Ausscheiden in der 1., 2. 3. Qualifikationsrunde; RR = Round Robin (Gruppenphase); nicht ausgetragen oder andere Kategorie; PO (Playoff), P2 = Auf-/Abstiegsrunde zur Weltgruppe I/II im Davis Cup; W2 = Teilnahme in der Weltgruppe II