Albert Hollenbach, Sohn einer Müllersfamilie, war das achte von zehn Geschwistern. Im Alter von 14 Jahren ging er 1864 bei Friedrich Hermann Lütkemüller in Wittstock in die Lehre, danach war er bei Eberhard Friedrich Walcker und Friedrich Ladegast beschäftigt. Auf einer seiner Lehrreisen, in Weißenfels an der Saale, traf er seine zukünftige Frau, welche er mit 27 Jahren heiratete. Im selben Jahr 1877 zogen sie nach Neuruppin und nahmen sich eine Wohnung in der Parkstraße (heute Puschkinstraße). Dort arbeitete er unter schwierigen persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen.
Die erste „Hollenbach-Orgel“ wurde 1880 fertiggestellt; er verkaufte sie an das evangelische Schullehrerseminar (heute Pestalozzi-Schule) in Neuruppin. Bald darauf lieferte er zwei weitere Orgeln an dieses Haus. Seine Orgeln verkaufte Hollenbach in einer Zeit, in der in Neuruppin Aufschwung und Baulust herrschte. Auch die neu gebaute katholische Kirche wurde mit einem seiner Instrumente ausgestattet. Als Landorgelbauer verkaufte er seine Werke vorzugsweise im Norden der Mark Brandenburg. Es waren überwiegend einmanualige Instrumente, aber auch einige dreimanualige Instrumente, die bis nach Bergen in Norwegen exportiert wurden.[1]
Als 1898 die Preise für Zinn um insgesamt 50 Prozent stiegen, wollte Hollenbach kein minderwertiges Zinn für seine Orgelpfeifen verwenden, sodass die hohen Preise ihn 1903 in den Konkurs trieben. Am 22. Januar 1904 stand die Zwangsversteigerung des Hauses und der Werkstatt fest, zwei Tage später nahm er sich, gesundheitlich zerrüttet, das Leben. Die Familie blieb
verarmt zurück.
Die Orgel steht heute in der Dorfkirche Groß Dölln. Die jetzige Orgel stammt von Friedrich Hermann Lütkemüller aus dem Jahr 1883. Sie stammt aus der Kirche Zechow und wurde 1981 nach Kurtschlag umgesetzt.[8][9]
Im Laufe seiner Karriere baute Hollenbach nur drei Orgeln mit drei Manualen. Zwei von diesen wurden nach Bergen geliefert (an den Dom St. Olav und die Kreuzkirche). Von diesen drei Orgeln existiert heute nur noch die in der Kreuzkirche.[20]
Am 20. April 1945 wurde die Kirche durch Kriegseinwirkungen zerstört. Nur die Umfassungsmauern der Kirche standen noch. Der 1999 gegründete Freundeskreis Kirchruine Vierraden e. V. hat sich den Wiederaufbau der Kirche zur Aufgabe gemacht.[25]
Pfeifen im Ersten Weltkrieg demontiert, 1930/1931 durch Orgelbaumeister Carl Hoffmann aus Neuruppin wiederhergestellt.[35] Restaurierung und Rekonstruktion im Jahr 2004 durch Orgelbauwerkstatt Mecklenburger Orgelbau.
Geburtsort seines Lehrmeisters Lütkemüller. 1993 Instandsetzung der Orgel durch die Orgelwerkstatt Christian Scheffler;[37] 2018 Orgelsanierung durch Orgelbaumeister Andreas Arnold, Mecklenburger Orgelbau.[38]
↑Vettin, Dorfkirche. In: de Orgelsite. Abgerufen am 13. Dezember 2022 (niederländisch).
↑Die Kirche in Vettin. Evangelischer Kirchenkreis Prignitz, abgerufen am 13. Dezember 2022.
↑Dorfkirche St. Martin (Original vom 12. November 2014 im Webarchiv), abgerufen am 23. August 2018.
↑Orgelwerkstatt Christian Scheffler: Restaurierungen, abgerufen am 1. August 2016.
↑Siechenkapelle / Lazaruskapelle, abgerufen am 5. Oktober 2016.
↑Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland – Denkmale in Brandenburg, Band 14.1: Landkreis Potsdam-Mittelmark, Teil 1: Nördliche Zauche, Gemeinden Groß Kreutz, Kloster Lehnin, Michendorf, Schwielowsee, Stadt Werder (Havel) sowie Gollwitz und Wust. Bearbeitet von Marie-Luise Buchinger, Marcus Cante u. a. Wernersche, Worms 2009, ISBN 978-3-88462-285-8, S. 112.
↑Christamaria Ruch: Orgel in Papenbruch. Kirchengemeinde zieht alle Register. In: MAZ-online.de. Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ), 27. Dezember 2018, abgerufen am 15. Januar 2024.