Alozaina
Alozaina ist ein südspanischer Ort und eine Gemeinde (municipio) mit 2.089 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) in der Provinz Málaga in der Autonomen Region Andalusien. Der Ort zählt zu den „Weißen Dörfern“ (Pueblos Blancos) der Provinz Málaga. Lage und KlimaDer Ort Alozaina liegt im Quellgebiet zahlreicher Bäche (arroyos), deren Wasser allesamt über den Río Grande in den Río Guadalhorce fließen; er befindet sich in den zumeist bewaldeten Bergen der Sierra de las Nieves, dem westlichen Teil der Betischen Kordillere, ca. 53 km (Fahrtstrecke) westlich der Provinzhauptstadt Málaga in einer Höhe von ca. 340 bis 385 m; die Stadt Ronda liegt knapp 44 km westlich. Das gleichermaßen vom Atlantik wie vom Mittelmeer beeinflusste Klima ist gemäßigt bis warm; der für südspanische Verhältnisse ergiebige Regen (ca. 650 mm/Jahr) fällt – mit Ausnahme der eher trockenen Sommermonate – verteilt übers ganze Jahr.[2] Bevölkerungsentwicklung
Die Mechanisierung der Landwirtschaft, die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und der daraus resultierende Verlust von Arbeitsplätzen auf dem Lande haben seit den 1950er Jahren zu einem deutlichen Rückgang der Einwohnerzahl geführt (Landflucht). Zur Gemeinde gehört auch der noch etwa 20 Einwohner zählende Weiler (pedanía) Jorox. WirtschaftDie Menschen früherer Jahrhunderte lebten im Wesentlichen als Selbstversorger von der Landwirtschaft, zu der auch der Wein- und Olivenanbau sowie die Zucht von Schafen, Ziegen und Hühnern gehörte. Die Mauren legten Bewässerungskanäle an, von denen lange Zeit auch die Christen profitierten. Später ließen sich im Ort selbst auch Händler, Handwerker und Dienstleister aller Art nieder. Heute spielt der innerspanische Tourismus eine nicht unwesentliche Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde. GeschichteIn einer nahegelegenen Felshöhle (cueva) wurden kleinere Steinwerkzeuge und drei Tongefäße aus der Zeit um 7000 v. Chr. entdeckt, die heute im Museum von Málaga gezeigt werden. Auch Iberer, Phönizier und Römer hinterließen Spuren auf dem heutigen Gemeindegebiet, doch ist der Ort sehr wahrscheinlich eine maurische Gründung. Von ca. 880 bis 918 gehörte Alozaina zum Herrschaftsgebiet des Rebellenführers ʿUmar ibn Hafsūn und konnte erst nach seinem Tod durch das Eingreifen des Emirs und späteren Kalifen Abd ar-Rahman III. wieder der Zentralmacht Córdobas unterstellt werden. Im Jahr 1484 wurden der Ort und sein Umland von den Christen zurückerobert (reconquista). Die maurische Bevölkerung war fortan gezwungen, die politische, soziale und kulturelle Oberhoheit der Christen anzuerkennen, weshalb es in der Region im 16. Jahrhundert immer wieder zu Unruhen kam, die schließlich auf Geheiß Philipps II. durch das militärische Eingreifen der Herzöge von Arcos und Medina-Sidonia im Jahr 1570 beendet wurden. Danach scheint Alozaina weitgehend entvölkert gewesen zu sein, sodass Philipp II. die Ansiedlung von Christen aus Galicien, Sevilla und Córdoba anordnete. Sehenswürdigkeiten
WeblinksCommons: Alozaina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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