Alpine Skiweltmeisterschaften 1941
Die Alpinen Skiweltmeisterschaften des Jahres 1941 wurden gemeinsam mit den nordischen Skiweltmeisterschaften vom 1. bis 9. Februar im italienischen Wintersportort Cortina d’Ampezzo ausgetragen. Cortina war bereits 1932 Schauplatz von Weltmeisterschaften gewesen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erklärte der Internationale Skiverband (FIS) diese Weltmeisterschaften beim 16. Kongress vom 27. bis 31. August 1946 in Pau nachträglich für ungültig,[1] da viele Nationen aufgrund der politischen Umstände nicht daran teilnehmen konnten. Alle Medaillen verloren nach Beschluss der FIS ihren offiziellen Status und werden nicht mehr gezählt. Teilnehmende Länder waren neben Italien und dem Deutschen Reich nur Bulgarien, Finnland, Schweden, Norwegen, Jugoslawien, Rumänien, Schweiz und Ungarn. AblaufEröffnungsfeierDie Eröffnungsfeier fand am 1. Februar um 11 Uhr statt. Nach einer Nacht mit Schneefall war die Landschaft von einer 20-cm-Neuschneeschicht überzogen. 5000 Besucher wohnten der Zeremonie bei. Auf der Ehrentribüne glänzten die Uniformen der Offiziere von zwölf Nationen. Als erste Sportler marschierten zwei Bulgaren ein, als letzte waren es die Gastgeber. Fahnenträger des Schweizer Teams war dessen Wettkampfältester, August Sonderegger. Der Präsident des Italienischen Olympischen Komitees, Raffaele Manganiello, richtete die Begrüßungsansprache. FIS-Vizepräsident, Graf Hamilton (Schweden), überbrachte den Dank des Internationalen Skiverbandes.[2] FIS-KongressAm 3. Februar wurde ein FIS-Kongress abgehalten; vorerst war FIS-Vizepräsident Hamilton der Meinung gewesen, dass „es nicht Zeit daran wäre“. Bei dieser Tagung, welche unter Zuzug der 12 Teilnehmerländer erfolgte, wurde die Vergabe der nächstjährigen Weltmeisterschaften an Deutschland (Garmisch-Partenkirchen) und der nächste FIS-Kongress ein Jahr nach Kriegsschluss in Budapest beschlossen. Außerdem wurden einige Mutationen zur Kenntnis genommen, die die früheren Skiorganisitonen von Österreich und der Tschechoslowakei, sowie die Neuordnung des Sports in Finnland, Norwegen und der Slowakei betreffen.[3][4] SchlusszeremonieDie Schlussfeier gab es mit untergehender Sonne nach dem Skispringen am 9. Februar, wobei der Duca di Bergamo (Mitglied der italienischen Königsfamilie) die Rangverkündigung vornahm, wobei er auch die vergangenen Bewerbe aufzählte.[5] MännerAbfahrt
Datum: Sonntag, 2. Februar 1941 Teilnehmer: 27 gestartet; 25 gewertet Das Rennen wurde um 11.30 Uhr gestartet. Es ging über 4,6 km mit 985 m Höhenunterschied und Start auf 2200 m am Fuß des mittleren Tofanastockes. Nach 1700 m Fahrt über freies Gelände wurde das 500 m lange «Kanonenrohr» («Canelone») anvisiert, dessen oberer Teil mit 5 blauen Toren markiert war. Eine weitere wichtige Passage war die «Druscie-Mauer» («plêce de résistance»), ein ungemein steiler, vereister Absturz, der ausgenützt werden musste, um die anschließende ebene Partie mit möglichst wenig Zeitverlust zu absolvieren. Danach ging es in gerade Fahrt über leicht welliges Gelände ins Ziel, wobei den Klassenfahren die zwei Straßenübergänge keinerlei Mühen bereitete. Dies wurde erst an den Sturzfahrten der weniger Routinierten erkennbar. Die Schweden hatten sich in der Wachswahl vertan, überhaupt geriet der Bewerb zu einer Enttäuschung für die Nordländer, die sich zu den engsten Favoriten gezählt hatten. Slalom
Datum: Dienstag, 4. Februar 1941 Teilnehmer: 23 gestartet Die Slalomrennen fanden bei starkem Schneegestöber statt, was eigentlich ein gutes Zeichen für Titelverteidiger Rominger sein sollte, denn in Zakopane hatte es dasselbe Wetter gegeben. Der Lauf war mit 39 Toren ausgesteckt, wobei im Startbereich 5 bis 6 „im Schuss“ gefahren werden konnten, und in Summe der Kurs die Draufgänger mehr bevorzugte als die Techniker. Willi Walch und Peter Alexander von le Fort waren die Kurssetzer, wobei Walch als Trainer der Deutschen seinen Läufern diese Kombinationen schon in den Trainings beigebracht hatte. Hellmut Lantschner eröffnete den Slalom und er fuhr mit 59,3 Bestzeit vor Chierroni, Pfeifer und Jennewein, bei dem man merkte, dass er den Kombinationstitel nicht riskieren wollte. Lantschner, wiederum als erster an der Reihe (wie es damals das Reglement für den 2. Lauf vorsah), kam zu schnell in den Steilhang, touchierte ein Tor, stürzte und kassierte zusätzlich 12 Strafsekunden. Über Chierroni wurde von italienischer Seite berichtet, dass er an Influenza erkrankt sei und über 38 Grad Fieber hätte. Marcellin gelang in 61,1 die beste Zeit des zweiten Laufes. Rominger konnte seine Zeit aus dem ersten Lauf wider Erwarten nicht verbessern.[7] Von den in der Abfahrt gestarteten Läufern fehlten der Finne Erkki Penttilä wegen einer erlittenen Fußverletzung und der Slowake Michal Daňo. Der deutsche Jugendmeister Engelbert Haider fuhr als Vorläufer im ersten Durchgang mit 57,0 Sekunden die Bestzeit des Tages.[8] Alpine Kombination
Datum: Sonntag, 2. und Dienstag, 4. Februar 1941 Teilnehmer: 27 gestartet; 21 gewertet Josef Jennewein reichte der Vorsprung aus der Abfahrt, um die Kombination für sich zu entscheiden. FrauenAbfahrt
Datum: Sonntag, 2. Februar 1941 Teilnehmer: 10 gestartet; 10 gewertet Die Damenabfahrt führte über dieselbe Strecke wie bei den Herren, war aber in der Starthöhe um 200 m gekürzt, was bei 15 bis 20 Sekunden Fahrt bedeutete. Die Leistung der überlegenen Siegerin war umso beachtlicher, indem sie wegen eines Beinkrampfes das halbe Rennen in Hockestellung fahren musste. Slalom
Datum: Dienstag, 4. Februar 1941 Teilnehmer: 10 gestartet; 8 gewertet Man gab der kleinen Celina Seghi gegen die deutsche Übermacht keine Chance, doch holte sie gegen die vielfache Weltmeisterin aus dem Oberallgäu beinahe 5 Sekunden Vorsprung heraus, wobei sie mit Start-Nr. 1 schon im ersten Lauf eine Bestzeit (2,8 Sekunden besser als Cranz) vorgelegt hatte. May Nilsson hatte zwei Tore ausgelassen und wurde disqualifiziert. Seghi fuhr auch im zweiten Durchgang Bestzeit. Cranz wollte nicht zu viel riskieren. Vreni Fuchs fuhr ein solides Rennen, kam aber knapp vor dem Ziel zu Sturz, und im Glauben, dass sie bereits die Zeitnahme ausgelöst habe, blieb sie liegen, verstand die auf Italienisch gegebene Aufforderung vorerst nicht, aufzustehen und weiter zu fahren, was ihr wertvolle Zeit kostete. Alpine Kombination
Datum: Sonntag, 2. und Dienstag, 4. Februar 1941 Teilnehmer: 10 gestartet; 8 gewertet Christl Cranz reichte der Vorsprung aus der Abfahrt, um die Kombination für sich zu entscheiden. Medaillenspiegel
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Einzelnachweise
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