Bärenbrüder
Bärenbrüder (Originaltitel: Brother Bear) ist ein US-amerikanischer Zeichentrickfilm der Regisseure Aaron Blaise und Robert Walker und der 44. abendfüllende Zeichentrickfilm der Walt Disney Studios aus dem Jahr 2003. Die Fortsetzung Bärenbrüder 2 erschien im Jahr 2006. HandlungEnde der Eiszeit in Nordamerika. Kenai lebt mit seinen zwei älteren Brüdern Sitka und Denahi in einem Stamm von Jägern und Sammlern und soll, wie es Tradition im Stamm ist, demnächst sein hölzernes Totem erhalten, das ihn für den Rest seines Lebens begleiten wird. Doch mit seinem Symbol, dem Totem der Liebe, einem Bären, ist Kenai unzufrieden. Seine Brüder hatten allesamt ein „männlicheres“ Totem bekommen. Denahi lacht Kenai aus, aber Sitka versucht ihm zu erklären, dass er ein sehr wertvolles und mächtiges Totem hat. Kenai kann nicht verstehen, was ein Bär mit ihm zu tun haben könnte, da dieses Totem für „Liebe“ steht und Kenai sich dadurch weniger als Mann fühlt. Als sich ein Bär mit einem Korb voller von den Brüdern gefangener Fischen davonmacht, macht man Kenai Vorwürfe, da er zuvor nicht auf seine Brüder gehört hatte und den Korb mit einem Seil an einem Baum in Sicherheit gebracht hatte. Kenai macht sich deshalb selbst auf, die Fährte des Bären zu verfolgen. Sein Bruder Sitka macht sich um ihn Sorgen und folgt ihm nach. Wenig später kommt es zum Kampf zwischen Kenai und dem Bären. In einer aussichtslos erscheinenden Situation kommt gerade rechtzeitig Sitka hinzu und rettet ihn vor dem Bären, indem er sein Leben opfert. Wild entschlossen, seinen Bruder zu rächen, macht sich Kenai einige Zeit später auf die Jagd nach dem Bären, der Kenais Meinung nach Schuld am Tod von Sitka hat. Nachdem Kenai den Bären schließlich getötet hat, erscheinen seltsame bunte Lichter: Die großen Geister greifen ein und verwandeln Kenai in einen Grizzlybären, um ihm zu zeigen, was Toleranz und Freundschaft bedeuten. Als Bär begegnet Kenai den zwei Elchen Benny und Björn sowie dem kleinen Koda, der seine Mutter sucht und zum jährlichen Lachsfang unterwegs ist. Er weicht Kenai nicht mehr von der Seite und sieht ihn als seinen großen Bruder an. Kenai nutzt Koda aus, um zurück zu dem Berg zu gelangen, auf dem die Geister wachen. Denn nur dort, so denkt er, kann er zurückverwandelt werden. Doch Kenai entdeckt bald selbst brüderliche Gefühle für Koda und beschützt ihn vor Gefahren. Die zwei wandern in die Richtung des Berges, stets verfolgt vom dritten Bruder Denahi, der sich wiederum anschickt, den totgeglaubten Kenai zu rächen. Gemeinsam treffen Kenai und Koda in der Nähe des Berges eine Gruppe Bären, die an einem Fluss Lachse fangen. Kenai lernt endlich, dass Bären keine Bestien sind, jedoch erfährt er auch, dass Kodas Mutter der Bär ist, den er zuvor selbst getötet hat. Kenai gesteht Koda die schreckliche Wahrheit. Schließlich machen sich beide auf den Weg zum Berg, werden aber in einen Kampf mit Denahi verwickelt, der seinen zum Bären verwandelten Bruder nicht erkennen kann. Kurz bevor er Kenai töten kann, erscheinen die Geister, darunter Sitka in Gestalt eines Adlers, und verwandeln Kenai zurück, da dieser nun bereit sei, sein Leben zu opfern und seine Schuld zu begleichen. Dieser versöhnt sich mit seinem Bruder, während Koda kurz den Geist seiner Mutter wiedersehen darf. Kenai entscheidet sich dafür, wieder ein Bär zu werden, da er meint, er werde von Koda gebraucht und es ihm auch schuldig sei – allerdings ist er auch in der Gestalt des Bären bei den Menschen in seinem Stamm jederzeit willkommen. Charaktere
Kenai ist der jüngste der drei Brüder. Er möchte auf der Stelle erwachsen werden und sucht nach gefährlichen Abenteuern. Oft bringt er seine Brüder in Schwierigkeiten und doch halten sie immer zusammen. So will er zum Beispiel seinen toten Bruder Sitka rächen.
Er ist der älteste der Geschwister, der Anführer. Sein Totem ist ein Adler und genauso führt er seine Brüder durchs Leben. Er nimmt die Stelle der toten Eltern ein und ist Denahis und Kenais Vorbild. Im Verlauf des Filmes stirbt er, dadurch löst er die ganze Geschichte aus.
Der mittlere der Brüder wird von den anderen beiden ein wenig ausgeschlossen. Doch nach Sitkas Tod und dem Verschwinden Kenais zeigt auch er Mut, reist dem Bären hinterher und schwört Rache für seine beiden Brüder.
Koda ist ein kleines Bärenjunges, das seine Mutter verloren hat. Er ist auf dem Weg zu dem jährlichen Lachsfang und hilft Kenai aus einer Bärenfalle. Zusammen machen sie sich auf die lange Reise und werden beste Freunde.
Die aus Skandinavien eingewanderten Elche treffen auf Kenai kurz nach dessen Verwandlung. Sie glauben ihm nicht, dass er zuvor noch ein Mensch gewesen ist und verwandelt wurde. Die humorvollen und etwas dümmlichen Elchenbrüder tauchen im Film mehrmals auf.
Tanana ist die Schamanin des Inuitstammes. Sie tritt mit den Geistern in Kontakt, um den Stammesmitgliedern ihre Totems zu besorgen. Auch Kenai bekommt sein Totem von ihr. Nachdem er in einen Bären verwandelt worden ist, taucht sie unverhofft auf und empfiehlt ihm, auf dem Berg, wo die Lichter die Erde berühren, mit den Geistern zu sprechen. Kurz darauf ist sie verschwunden, ohne Denahi etwas davon zu erzählen. Trivia
SynchronisationDie deutsche Synchronisation gab die Berliner Synchron GmbH in Berlin in Auftrag. Michael Nowka schrieb das Dialogbuch und führte die Dialogregie. Die Liedertexte wurden von Leslie Mandoki und Matthias Monka ins Deutsche übersetzt, zudem übernahm Mandoki die musikalische Leitung.[3]
Soundtrack
Im Oktober 2003 erschien ein Soundtrack-Album zum Film. Die Lieder dieses Albums wurden – wie bereits beim Soundtrack zum Disney-Film Tarzan aus dem Jahr 1999 – von Phil Collins geschrieben, für die Filmmusik arbeitete Collins mit Mark Mancina zusammen. In der Originalfassung singt Tina Turner das Lied Great Spirits. Lieder (deutschsprachige Version)
Kritiken und ResonanzBärenbrüder spielte in den Vereinigten Staaten zwar über 85 Mio. US-Dollar ein, trotzdem bezeichnete ihn Disney als Flop, obwohl auch außerhalb der Vereinigten Staaten gute Einnahmen von 164 Mio. US-Dollar erzielt wurden.[5] Das überraschte die Geschäftsführung, denn für gewöhnlich spielen Filme außerhalb der Vereinigten Staaten immer ungefähr so viel ein, wie der Film in den Vereinigten Staaten an sich. Zudem übertraf dieses Ergebnis auch das Ergebnis von Lilo & Stitch, den Disney intern als großen Erfolg wertete. Die Kritiken in den Vereinigten Staaten waren geteilt, wobei die meisten Kritiken behaupten, der Film kopiere zu viel von älteren Disneyfilmen. In Europa waren die Kritiken wesentlich wohlwollender und feierten vor allem die Dramaturgie und Emotionalität, wobei die Kritiken den Humor betreffend auseinandergehen. Manche sprachen sogar vom besten Disney-Film seit Der König der Löwen, weiter verbreitet ist die Meinung, er sei der letzte gute Zeichentrickfilm. FortsetzungAufgrund der Einspielergebnisse und Kritiken außerhalb der Vereinigten Staaten gab Disney der Fortsetzung von Bärenbrüder grünes Licht. 2006 erschien sie weltweit direkt auf DVD. Auszeichnungen
Weblinks
Einzelnachweise
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