Fantasia 2000
Fantasia 2000 ist der 38. abendfüllende Zeichentrickfilm der Walt Disney Studios und erschien im Jahr 1999. Er ist die Fortsetzung zu Fantasia (1940), dem dritten Teil von Disneys „Meisterwerke“-Reihe. Fantasia 2000 feierte seine Premiere am 17. Dezember 1999 in den Vereinigten Staaten, startete am 1. Januar 2000 landesweit in den US-amerikanischen IMAX-Kinos und lief am 16. Juni 2000 in den üblichen Kinos an. Wie sein Vorgänger verbindet der Film klassische Musik mit unterschiedlichen Animationen und Realfilm-Einleitungen im Rahmen eines Konzerts. Die Musik des Films wird größtenteils vom Chicago Symphony Orchestra unter der Leitung von James Levine gespielt. AufbauNach dem Vorbild seines Vorgängers Fantasia aus dem Jahr 1940 verwendet Fantasia 2000 mehrere Zeichentrickfilme ohne feste Rahmenhandlung, die mit klassischen Musikstücken unterlegt sind. Die Zwischenszenen werden diesmal von mehreren Ansagern kommentiert. Die verwendeten Stücke sind:
EntstehungsgeschichteDa Fantasia seinerzeit an den Kinokassen floppte und aufgrund des Zusammenbruchs des europäischen Markts nach dem Zweiten Weltkrieg stand eine Fortsetzung vorerst nicht zur Diskussion. Nachdem das Original bei einer Wiederaufführung im Jahr 1969 jedoch unerwartete Erfolge feierte, versuchte Roy E. Disney 1990 schließlich, den Konzern zu einer Fortsetzung zu überreden, und so begann man 1991 mit der Produktion. Die Musik wurde von Roy E. Disney, James Levine und dem Produktionspersonal ausgewählt. Sie wählten die Stücke nach eigenem Geschmack aus, wodurch die unverkennbare Mischung entstand. Roy Disney persönlich wählte beispielsweise die Pinien von Rom aus. Ein auffallender Unterschied zwischen den Musikstilen des ersten und zweiten Teils ist der Einsatz von Klavieren. Während im Vorgänger kein einziges Piano gespielt wurde, begleiten Klaviertöne den Zuschauer und -hörer durch mehr als die Hälfte des Films. Fantasia 2000 beinhaltet verschiedenste technische Innovationen, die später Einzug in den Film-Alltag der Studios fanden. So wurden die Segmente Pinien von Rom und Der standhafte Zinnsoldat hauptsächlich computeranimiert. Diese Animationen wurden sogar noch vor der Veröffentlichung von Pixars Toy Story im Jahr 1995 fertiggestellt. Das Hirschgeweih in der Feuervogel-Suite wurde per Computer Generated Imagery nachgezeichnet, um dem ganzen Kurzfilm einen stimmigeren Ausdruck zu verleihen. Die gleiche Technik wurde später in dem Film Der Schatzplanet für die Figur des Long John Silver verwendet. Die Produzenten waren der Auffassung, Pausen wären zwischen den einzelnen Segmenten notwendig, um den Zuschauer nicht überzustrapazieren. Einige Zwischenszenen wurden unter der Leitung von Don Hahn gedreht. Man entschied sich gegen einen einzelnen Erzähler und wählte mehrere Prominente für den Sprechteil aus. So leiten Steve Martin und Itzhak Perlman die Pinien von Rom ein, Quincy Jones hält eine Einleitungsrede zu Rhapsody in Blue, und Bette Midler stimmt den Zuschauer auf das Klavierkonzert von Schostakowitsch ein. James Earl Jones eröffnet den Karneval der Tiere mit dem Regisseur Eric Goldberg. Penn & Teller tauchen auf, um den Zauberlehrling anzukündigen. Nachdem Micky, wie im ersten Film, mit Leopold Stokowski redet, sagt er ein paar Worte zu Levine, nur um danach die Pomp and Circumstance Marches anzumoderieren. Der letzte Kurzfilm, die Feuervogel-Suite, wird von Angela Lansbury angekündigt. HintergrundinformationenAnders als bei Fantasia wurden für Fantasia 2000 die Filmsegmente nacheinander produziert, was die lange Produktionszeit von etwa neun Jahren erklärt. Fantasia 2000 ist der erste Zeichentrickfilm in Spielfilmlänge, der in IMAX-Kinos gezeigt wurde.[1] James Levine und Peter Schickele arrangierten die meisten Stücke für die Verwendung im Film um, was meist zu einer drastischen Verkürzung führte, besonders bei der Beethoven-Symphonie, die im Film nur etwas über eine Minute dauert. Dies wurde in geringerem Maße auch schon beim ersten Film so gehandhabt. Bei der im Film verwendeten Aufnahme der Rhapsody in Blue dirigiert Bruce Broughton das Chicago Symphony Orchestra. Beim Zauberlehrling wurde die Originalaufnahme von Stokowski aus dem ersten Film wiederverwendet. Beide Stücke wurden für das offizielle Soundtrack-Album vom Londoner Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Levine neu eingespielt.[2] Die Premiere des Films fand in der New Yorker Carnegie Hall statt, wobei die Musik live von Levine und dem Philharmonia Orchestra gespielt wurde.[3] Das Segment zur Rhapsody in Blue war zunächst als eigenständiger Kurzfilm in Arbeit, bevor es Fantasia 2000 eingegliedert wurde. Ursprünglich sollte das Nussknacker-Segment aus dem ersten Film wiederverwendet werden, weshalb auch der erste Trailer zu Fantasia 2000 noch Szenen hieraus enthält.[4] Allen Figuren, die im Rhapsody in Blue-Segment auftauchen, wurden Namen gegeben, auch wenn sie im fertigen Film nicht erwähnt werden. Für die Schlussszene dieses Segments wurden überdurchschnittlich viele Farben verwendet, sodass man Probleme beim Kolorieren bekam, was die Produktion des nächsten „Meisterwerks“, Tarzan, verzögerte. Die Rechte an der Feuervogel-Suite hatte sich die Walt Disney Company schon 1940 gesichert, damals noch mit dem Vorhaben, eine Feuervogel-Sequenz für Fantasia zu zeichnen. Diese Idee wurde schließlich verworfen und für den zweiten Teil aufgegriffen. Auch einen Film zum Standhaften Zinnsoldaten plante man bereits für Fantasia, man sah sich damals allerdings nicht in der Lage, ein passendes Musikstück zu wählen, und ließ die Idee fallen. Joe Grant arbeitete als einziger Mitarbeiter an beiden Teilen der Fantasia-Filme. Micky Maus und seine Freundin Minni Maus sind für wenige Einzelbilder beim Verlassen der Arche Noah in Pomp and Circumstance Marches zu sehen. Des Weiteren zeichnete man verschiedene schnabel- und entenförmige Gegenstände in die Umwelt, damit der Zuschauer Donald Duck unterbewusst besser in sein Umfeld integriert. Die 2010 erschienene DVD- und Blu-ray-Fassung ist dem im Jahr zuvor verstorbenen Roy E. Disney gewidmet. Fantasia 2006Roy E. Disney plante direkt nach der Veröffentlichung von Fantasia 2000 bereits einen Nachfolgefilm unter dem Arbeitstitel Fantasia 2006, um das ursprüngliche Fantasia-Fortsetzungskonzept aufrechtzuerhalten. Der Nachfolger sollte das strenge Konzept, nur klassische Musik zu benutzen, durchbrechen und Musik aus verschiedenen Ländern verwenden. Die Arbeiten begannen bereits um 2000, wurden jedoch 2003 auf Grund der geplanten Umstrukturierung des Disney-Studios eingestellt. Allerdings wurden vier bereits in Arbeit befindliche Kurzfilme fertiggestellt und separat veröffentlicht.[5] Dies sind im Einzelnen: Destino (Regie: Dominique Monféry, 2004 Oscar-nominiert): Lorenzo (Regie: Mike Gabriel, 2005 Oscar-nominiert): One by One (deutsch: Eins nach dem anderen, Regie: Pixote Hunt): The Little Matchgirl (deutsch: Das Mädchen mit den Schwefelhölzern, Regie: Roger Allers, 2007 Oscar-nominiert): Ein angekündigtes, dann aber doch gestrichenes Extra der Fantasia und Fantasia 2000 Blu-rays namens Fantasia World deutet auf die geplante gemeinsame Veröffentlichung der Fantasia 2006 Kurzfilme hin.[6] AuszeichnungenDer Film erhielt
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Einzelnachweise
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