Bahnstrecke Cottbus–Guben
Die Bahnstrecke Cottbus–Guben ist eine zweigleisige elektrifizierte Hauptbahn im Südosten des Landes Brandenburg. Sie verbindet die kreisfreie Stadt Cottbus mit der deutsch-polnischen Grenzstadt Guben an der Lausitzer Neiße. Teile der Strecke mussten ab 2002 im Raum Cottbus zugunsten des Braunkohletagebaus Cottbus-Nord verlegt werden. GeschichteDie Bahn wurde als erster Streckenabschnitt der Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn-Gesellschaft (HSGE) am 1. September 1871 dem Verkehr übergeben. Mit der bereits ein Jahr zuvor fertiggestellten Strecke Guben–Bentschen gab es so eine Direktverbindung zwischen Posen und Cottbus. Mit dem Ausbau des Netzes der HSGE in Richtung Westen entstand auch ein direkter Schienenweg bis nach Halle (Saale) und Leipzig. Da die Bahn zusammen mit den angrenzenden Strecken eine erste südliche Umgehung des Eisenbahnknotens Berlin darstellte, erfolgte noch vor Ende des 19. Jahrhunderts ihr zweigleisiger Ausbau. Neben der Nahverkehrsverbindung zwischen Cottbus, Guben und Bentschen verkehrten zusätzlich auch Schnellzüge zwischen Frankfurt (Main) und Eydtkuhnen an der deutsch-russischen Grenze. Später verkehrten im Fernverkehr je ein Schnellzugpaar zwischen Leipzig und Königsberg sowie zwischen Halle und Allenstein. Nach 1945 wurde die Oder-Neiße-Linie als deutsche Ostgrenze festgeschrieben und der durchgehende Verkehr in Guben unterbrochen. Neue Bedeutung sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr bekam die Strecke jedoch mit dem Aufbau von Guben und vor allem Eisenhüttenstadt als neue Industriezentren. Das zweite Gleis, das nach dem Krieg als sowjetische Reparationsleistung abgebaut worden war, wurde zwischen 1948 und 1957 wiedererrichtet. Im Personenverkehr wurden die meisten Züge zwischen Cottbus und Guben weiter nach Frankfurt (Oder) durchgebunden. In den 1980er Jahren verkehrten beispielsweise mehrere Eilzüge zwischen Frankfurt (Oder) beziehungsweise Angermünde und Dresden sowie ein Interzonenzug von Frankfurt (Oder) nach Frankfurt (Main). Im Sommer kam auch ein Schnellzug nach Stralsund hinzu. Die gesamte Strecke wurde am 15. Dezember 1990 für den elektrischen Betrieb freigegeben. StilllegungAm 18. September 2002 wurde der Abschnitt zwischen Cottbus und Peitz Ost stillgelegt, da hier dem Tagebau Cottbus-Nord gewichen werden musste. Die Strecke erhielt daher eine neue Trasse, die nordwestlich des Tagebaus vorbeiführt und dabei Teile der im Jahr 2000 stillgelegten Bahnstrecke Cottbus–Frankfurt (Oder) mitnutzt. Die Umleitungsstrecke wurde am 18. August 2002 dem Verkehr übergeben. Da zunächst nur ein Gleis fertiggestellt wurde, nahmen einige Züge noch bis zum 7. Oktober 2002 den Weg über die alte Trasse.[1]
Die mittlerweile abgesagte Erweiterung des Tagebaus Jänschwalde hätte die Bahnstrecke zwischen den Betriebsstellen Jänschwalde Ost und Guben Süd durchschnitten und daher eine weitere Verlegung erfordert. PersonenverkehrDie Verbindung wird im Personenverkehr zweistündlich von der Linie RE 10 bedient, die Cottbus und Guben darüber hinaus mit Eisenhüttenstadt und Frankfurt (Oder) verbindet. Im Berufsverkehr verkehren einzelne Züge der Linie RE 1 von Berlin über Eisenhüttenstadt und Guben nach Cottbus, bedienen allerdings keine Zwischenhalte zwischen Guben und Cottbus. Zusätzlich bedient die Regionalbahn-Linie RB 43 die Strecke. Weblinks
Einzelnachweise
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