Barthli der KorberBarthli der Korber ist eine 1852 geschriebene Erzählung von Jeremias Gotthelf.[1] Der alte Korbmacher Barthli erteilt seiner blutjungen Tochter Züseli und deren Bräutigam Benz eine Lektion im Umgang mit Gut und Geld. InhaltIm Emmental, „kaum zwei Stunden von Bern entfernt“, wohnt der lahme Korbmacher Barthli, „ein sechzigjährig Kudermannli“, mit seiner Tochter Züseli, einem „achtzehnjährig Meitschi“, in dem baufälligen Häuschen „im rueßigen Graben“. Die Frau ist dem Korbmacher vor reichlich zehn Jahren gestorben. Das Meitschi ist Barthli „nicht bloß die Stütze, sondern auch die Blume seines Alters“. Züseli liebt ihren Benz. Barthli kann es nicht fassen – das „Bubemeitschi, nit trocke hinter den Ohren und schon einen Mann wollen, pfy Tüfel!“ Der tüchtige Nachbarsjunge will „es scharmants Meitschi“ zur Frau. Barthli möchte überhaupt nichts von dem „Lumpenkerli, wo fress für zwei,“ wissen. Ein „Tochtermann“ kommt dem sehr sparsamen Alten nicht ins Hüsli. Benz, der „Lausbub“, lässt sich nicht abschütteln. Sparsam sind sie alle, die Bewohner des rueßigen Grabens. So lassen sie den obligatorischen Kirchgang auch einmal ganz weg mit der Begründung: „Wenn man die Sonntagskleider alle Sonntage anziehen wollte, man wäre ja alsbald fertig damit“. Barthli treibt die Sparsamkeit auf die Spitze. Der „jammersüchtige“ Korbmacher täuscht Gott und der Welt Armut vor. Als der Herrgott zur Strafe ein Donnerwetter schickt, das das Bächlein im rueßigen Graben zum fürchterlichen Strom anschwellen lässt und im Anwesen des „ausgezeichneten“ Korbmachers viel Schaden anrichtet, springen die Nachbarn „nach Landessitte“ tätig helfend ein und sparen auch nicht mit Rat. „ds Hüsli“ muss abgerissen werden. Ein neues Haus muss her. An der Spitze der Ratgeber steht sein „alter Schulkamerad“, der reiche Bauer Hans Uli. Zwar ist Barthli „eine von den glücklichen Naturen, die auf keine Einrede achten“, doch zu seinem Schulkameraden hat er ein so grenzenloses Vertrauen, dass er seinen Schatz bei ihm deponiert. Hans Uli muss Stillschweigen über den Eimer halb gefüllt mit groben Silberstücken wahren. Schließlich wird doch mit dem Hausbau begonnen, aber Barthli bezahlt die Handwerker nicht. Benz hat sein Geld bald ausgegeben. Hans Uli kann Benz und dem Züseli auch nicht helfen. Muss er doch von dem Silberschatz schweigen. Der Bauer vertröstet das junge Paar, das von Barthli, als dieser bereits körperlich zusehends verfällt, doch noch die Heiratserlaubnis erhält. Nachdem Barthli über Nacht die Augen für immer geschlossen hat, kann Hans Uli den Mund aufmachen. Das junge Frauli und ihr Benz sind dank des halb gefüllten Eimers auf einmal zahlungsfähig. Zitate
StilDie Lektüre ist schwer verdauliche Kost. Mitunter kann der Satzsinn aus dem hochalemannischen Berndeutsch gar nicht erraten werden. Dann muss die Sinnsuche Satzgrenzen überschreiten. Gotthelfs Humor resultiert auch aus den Metaphern (siehe unten „Gleichnisse und Bilder“). Der Ton ist volkstümlich und manche Szene sehr erheiternd. Zum Beispiel war es Barthli jahrelang gelungen, das Meitschi in Lumpen zu hüllen und vom Tanzboden fernzuhalten. Benz und das Züseli wollen aber nun das Tanzbein schwingen. So hastet der Vater mit den beiden durch Berns Gassen. Barthli hält das Meitschi ganz fest, aber Benz zerrt es dem Alten aus der Hand. Züseli kann – ohne jede Unterweisung – sofort tanzen. Gotthelfs ruhiger, ganz unspektakulärer Vortrag passt zu den vier einfachen Menschen Barthli, Züseli, Benz und Hans Uli. Gleichnisse und Bilder
Rezeption
Literatur
WeblinksEinzelnachweise
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