Bergkamen liegt im mittleren Westen Deutschlands in Westfalen im östlichen Ruhrgebiet in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Großstädten Hamm und Dortmund. Südlich der Stadt verläuft der Hellweg mit dem sich anschließenden Mittelgebirge des Sauerlandes, nördlich grenzt das Münsterland an Bergkamen. Im Südosten liegen die fruchtbaren Hellwegbörden.
Die Nordgrenze der Stadt wird von der Lippe, die Ostgrenze von der Bundesautobahn 1 gebildet. Die Südgrenze verläuft ungefähr im Bereich der A 2. Entlang der Westgrenze fließt die Seseke, ein Zufluss zur Lippe. Der Datteln-Hamm-Kanal bindet Bergkamen an das europäische Wasserstraßennetz an.
Die Gemeinde Bergkamen (seit dem 14. Juni 1966 Stadt Bergkamen) besteht seit dem 1. Januar 1966 (Overberge seit dem 1. Januar 1968) aus folgenden Ortsteilen (mit Angabe der Einwohnerzahl am 31. Dezember 2019 in Klammern):
Die folgende Tabelle zeigt die Einwohnerentwicklung Bergkamens (gesamt) und die Einwohnerentwicklung der verschiedenen Stadtteile von Bergkamen von 2000 bis 2019:
Die Tabelle ist nach den Einwohnerzahlen der verschiedenen Ortsteile von Bergkamen geordnet:[3]
Jahr
Einwohner gesamt
Mitte
Oberaden
Weddinghofen
Rünthe
Overberge
Heil
2000
52.732
18.074
13.120
10.188
7.185
3.647
515
2001
52.714
17.937
12.997
10.338
7.225
3.712
503
2002
52.607
17.983
12.793
10.377
7.198
3.744
511
2003
52.353
17.996
12.678
10.306
7.162
3.709
502
2004
52.329
18.169
12.571
10.242
7.152
3.698
496
2005
52.021
18.109
12.317
10.212
7.105
3.772
506
2006
52.020
18.069
12.391
10.211
7.076
3.800
483
2007
51.755
17.969
12.323
10.182
6.991
3.813
477
2008
51.467
17.932
12.266
10.082
6.914
3.791
482
2009
51.158
17.940
12.136
09.935
6.868
3.799
480
2010
50.605
17.728
11.956
09.815
6.842
3.790
474
2011
50.274
17.583
11.921
09.740
6.792
3.749
483
2012
49.957
17.462
11.898
09.635
6.757
3.751
470
2013
49.587
17.284
11.730
09.657
6.712
3.709
495
2014
49.637
17.359
11.696
09.666
6.724
3.682
510
2015
50.035
17.300
11.703
10.110
6.726
3.676
520
2016
50.161
17.350
11.820
10.053
6.740
3.673
525
2017
50.443
17.394
12.124
10.052
6.694
3.647
532
2018
50.339
17.427
12.094
09.972
6.682
3.636
528
2019
50.407
17.479
12.110
09.994
6.671
3.621
532
2021
50.154
17.354
12.213
09.919
6.615
3.528
525
2022
50.735
17.386
12.445
10.238
6.605
3.531
530
Einwohnerstatistik
Nach den statistischen Daten des Demographie-, des Integrations- sowie des Sozialberichts, welche von Wegweiser-Kommune veröffentlicht wurden, ergeben sich für Bergkamen folgende Werte:[4]
Bevölkerungsanteil der unter 18-Jährigen: 17,3 % (Stand: 2022)
Bevölkerungsanteil der mindestens 65-Jährigen: 21,1 % (Stand: 2022)
Ausländeranteil: 15,4 % (Stand: 2022)
Arbeitslosenanteil (im Verhältnis zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten): 10,3 % (Stand: 2022)
Geschichte
Vor- und Frühgeschichte
Die Geschichte des Raumes der Stadt Bergkamen reicht zurück bis zu den Römern. Im Spätsommer des Jahres 11 v. Chr. wurde im Zuge der geplanten Expansion des Römischen Reiches vom Rhein bis zur Elbe von römischen Legionen unter dem Oberbefehl des Feldherrn Drusus, einem Stiefsohn des Kaisers Augustus, bei ihrem Vorstoß entlang der Lippe auf einem Hügel im heutigen Stadtteil Bergkamen-Oberaden das Römerlager Oberaden, ein Legionslager für zwei Legionen und Hilfstruppen errichtet. Im Jahre 8 v. Chr. wurde das Lager nach Unterwerfung der germanischen Stämme der Sugambrer und der Brukterer planmäßig wieder aufgegeben.
Seit der Entdeckung des Römerlagers im Jahre 1905 durch den Pfarrer Otto Prein wurden in mehreren Grabungskampagnen Teile der Anlage erforscht. Das 56 ha große Lager gehört zu den wichtigsten frühgeschichtlichen Bodendenkmälern Westfalens. Es ist das größte römische Militärlager nördlich der Alpen und das älteste bekannte Lager in Westfalen. Einige Funde und Rekonstruktionen befinden sich im Stadtmuseum Bergkamen.
Aus sächsisch-fränkischer Zeit stammt eine noch gut erkennbare Doppelwall-Ringanlage im Nordosten des Stadtgebietes, die sogenannte Bumannsburg, die als Bodendenkmal unter Schutz steht.
Mittelalter und frühe Neuzeit
Südlich der Autobahn 2 in der Flur Ostfeld fanden sich drei frühmittelalterliche Gräber mit Beigaben. Dabei handelte es sich um ein Süd-Nord-orientiertes Frauengrab und ein West-Ost-orientiertes Männergrab. Dem Mann waren eine Lanze, ein Schild und ein Pfeilbündel beigegeben worden, dazu eine Gürtelgarnitur. Eine vergleichbare Garnitur ist ansonsten aus Xanten und dem 7. Jahrhundert bekannt (Typ Civezzano, der ansonsten in Norddeutschland nur aus Bremen-Mahndorf bekannt ist). Sein Kopf wies, wie sich feststellen ließ, westwärts. Ein drittes Grab, wohl einer sehr kleinen Person oder eines Kindes, war kaum noch in Spuren erhalten, ließ sich jedoch in das 7. Jahrhundert datieren. Weiter oberhalb der Gräber fand sich nur eine Grube mit Brandschutt aus der Mitte des 11. Jahrhunderts.[5]
Unmittelbar östlich der Stadtgrenze Bergkamens liegt auf dem Gebiet der Stadt Hamm das Haus Reck, ein Adelssitz aus dem 15. Jahrhundert.
Ende des 19. Jahrhunderts erreichte der Ruhrbergbau den hiesigen Raum. 1890 wurde der erste Schacht für das spätere Bergwerk Zeche Monopol Schacht Grimberg 1/2 abgeteuft. Damit begann durch den Arbeitskräftebedarf des Bergbaus der starke Bevölkerungsanstieg in den Gemeinden des heutigen Stadtgebietes. So verneunfachte sich die Bevölkerung der Altgemeinde Bergkamen zwischen 1890 und 1912.
Am 1. Dezember 1910 hatte Bergkamen 5211 Einwohner.[7]
Als am 13. März 1920 die Reichsregierung in Berlin durch einen Putsch gestürzt werden sollte (Kapp-Putsch), traten die Arbeiter des Ruhrgebietes in den Generalstreik und kämpften bewaffnet gegen die Putschisten (Ruhraufstand). Unter anderem in der Schlacht bei Pelkum kam es zu hohen Verlusten der Roten Ruhrarmee. Die Bergkamener Opfer der Kämpfe bei Pelkum sowie später von den Freikorps standrechtlich erschossene Angehörige der Roten Ruhrarmee – insgesamt sechs Kämpfer – wurden auf dem heutigen Zentralfriedhof beigesetzt. Die Skulptur einer Frauengestalt über ihren Gräbern symbolisiert die Freiheit, für deren Verteidigung die sechs Bergkamener Arbeiter starben.[8] Im Stadtteil Rünthe befindet sich auf dem Friedhof ein Gedenkstein für die am 2. April 1920 von Freikorps-Truppen erschossene Arbeiter-Samariterin Anna Kalina.
Am 20. Februar 1946 ereignete sich Deutschlands schwerstes Grubenunglück auf der Zeche Monopol Schacht Grimberg 3/4 in 939 Metern Tiefe. Mindestens 402 Bergleute kamen ums Leben.[9][10]
Mit Wirkung vom 1. Januar 1966 schlossen sich die Gemeinden Bergkamen, Heil und Rünthe aus dem ehem. Amt Pelkum, Weddinghofen und Oberaden aus dem ehem. Amt Unna-Kamen zur Großgemeinde Bergkamen zusammen[11], der am 14. Juni 1966 von der nordrhein-westfälischen Landesregierung die Stadtrechte verliehen wurden. Die Gemeinde Niederaden, die sich ursprünglich ebenfalls Bergkamen anschließen wollte, entschied sich jedoch für die Eingemeindung in die Stadt Lünen. Durch das sogenannte Unna-Gesetz kam schließlich zum 1. Januar 1968 als sechster Ortsteil die Gemeinde Overberge (ehem. Amt Pelkum) hinzu.[12]
Religionen in Bergkamen
Konfessionsstatistik
Gemäß der Volkszählung 2011 waren 19.928 (40,7 %) der Bergkamener evangelisch, 13.078 (26,7 %) römisch-katholisch und 16.005 (32,7 %) als Konfessionslose oder Mitglieder sonstiger Religionsgemeinschaft.[13] Als sich die fünf katholischen Kirchengemeinden 2011 zum Pastoralverbund Bergkamen zusammenschlossen, hatten sie rund 13.000 Mitglieder, Ende 2019 waren noch etwa 12.000 Bergkamener Katholiken.[14] Mit Stand Ende 2022 gab es noch 11.445 Katholiken.[15]
Im Ort gibt es Kirchen verschiedener Konfessionen; sehenswert ist unter anderen die katholische Pfarrkirche St. Elisabeth, die sich in der Stadtmitte von Bergkamen befindet.
Katholische Kirchengemeinde Heilig Geist
Der Pastoralverbund Bergkamen entstand 2011 aus einer Fusion der zwei ehemaligen Pastoralverbünde Bergkamen-Rünthe und Weddinghofen-Oberaden. Am 1. Januar 2020 wurde der Pastoralverbund Bergkamen zur Kirchengemeinde Heilig Geist umbenannt. Die anderen zwei Namen, die zur Auswahl standen, waren die beiden Heiligen St. Georg und der Heilige Abraham. Der nächste Schritt, den die Katholiken gehen möchten, ist die Fusion der drei Pastoralverbünde Bergkamen, Kamen und Bönen zu einem pastoralen Raum. Seit dem April 2020 wurden die Pfarrbüros der Pfarrkirchen in Oberaden, Weddinghofen und Rünthe geschlossen. Als zentrales Pfarrbüro dient das Pfarrbüro neben der St.-Elisabeth-Kirche, die somit auch die Hauptkirche der Katholischen Gemeinde Heilig Geist ist. Außerdem werden auch Gottesdienste in den Bergkamener Seniorenheimen angeboten. Die Katholische Kirchengemeinde Heilig Geist ist momentan (2020) von drei Priestern, einem Gemeindereferenten und zwei Diakonen besetzt.[16]
Kirchen
Pfarrkirche St.Elisabeth (Mitte) mit etwa 5300 Mitgliedern
Pfarrkirche St.Barbara (Oberaden) mit etwa 2900 Mitgliedern
Pfarrkirche St.Michael (Weddinghofen) mit etwa 2500 Mitgliedern
Pfarrkirche Herz Jesu (Rünthe) mit etwa 1600 Mitgliedern
Pfarrvikarie St.Clemens (Rünthe) mit etwa 500 Mitgliedern[17]
Evangelische Kirchengemeinden
In Bergkamen gibt es zwei Kirchengemeinden. Der Friedenskirchengemeinde gehören die evangelischen Christen in den Stadtteilen Bergkamen-Mitte, Overberge und Weddinghofen an. Sie gliedert sich in drei Gemeindebezirke:
Auferstehungskirche (Im Westen der Stadt)
Friedenskirche (Mitte)
Thomaskirche (Im Osten der Stadt)
Die Martin-Luther-Kirchengemeinde erstreckt sich über die Stadtteile Heil, Oberaden und Rünthe und ist in zwei Gemeindebezirke aufgeteilt:
Martin-Luther-Kirche (Oberaden)
Christuskirche (Rünthe)
Die evangelischen Kirchengemeinden sind Träger der Friedhöfe in den Stadtteilen Heil, Oberaden, Overberge und Rünthe.
Das Personenwahlbündnis BergAUF Bergkamen wird vom Verfassungsschutz als der MLPD nahestehend zugeordnet.
In Bergkamen hat die SPD das landesweit beste Wahlresultat 2009 erreicht. Dies war ihr bereits 1994 gelungen. Bei den Kommunalwahlen 1975 und 1979 lag sie hinter Oer-Erkenschwick auf dem zweiten Platz. Landesweit Dritte wurde sie bei den Kommunalwahlen 1989 und 2004.
Ergebnisse der Kommunalwahlen ab 1975
In der Liste[22][23][24][25][26] werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 1,95 Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben. Die Wahlergebnisse der Parteien und Wählergemeinschaften werden in der Tabelle in Prozent angegeben.[27]
Die Stadt Bergkamen hatte bisher vier Bürgermeister. Der erste, Edgar Pech, wurde vom Rat der Großgemeinde nach ihrer Gründung 1966 zum ehrenamtlichen Bürgermeister gewählt. Pech arbeitete in einer Doppelspitze mit dem amtierenden Stadtdirektor, Alfred Gleisner. Diese doppelte Leitungsfunktion blieb bis in die 1990er Jahre bestehen und wurde dann, mit Einführung einer neuen Kommunalverfassung, durch einen hauptamtlichen Bürgermeister abgelöst.[28] Der aktuell amtierende und fünfte Bürgermeister, Bernd Schäfer, wurde am 27. September 2020 mit 55,66 % in einer Stichwahl gegen Thomas Heinzel (44,34 %) gewählt.
TurkeiSilifke in der Türkei, seit dem 13. Oktober 2014 (ehemals Taşucu seit 1994, das bei der kommunalen Neugliederung 2014 in die Kreisstadt Silifke eingemeindet wurde)
In diesem Rahmen führt die Bergkamener Volkshochschule seit vielen Jahren entsprechende Sprachreisen durch.
Wappen, Flagge und Banner
Blasonierung: „In Gold (Gelb) ein Ring, gebildet aus sechs länglichen Sechsecken, die wabenförmig angeordnet sind und abwechselnd silbern (weiß) und rot tingiert sind.“[29]
Wappenbegründung: Das Wappen wurde am 1. September 1969 zusammen mit der Flagge, dem Banner und einem Siegel vom nordrhein-westfälischen Innenminister verliehen.
Es bezieht sich auf die Zusammenlegung der einst sechs selbstständigen Gemeinden Bergkamen, Heil, Oberaden, Overberge, Rünthe und Weddinghofen. Die Anordnungsform der Sechsecke soll die chemische Strukturformel für Benzol (C6H6)= versinnbildlichen und damit auf die damalige industrielle Grundlage der Stadt (Steinkohle, Kokerei, Kohlechemie) hinweisen.
Die verwendeten Farben Gold, Rot und Silber erinnern an die ehemalige Territorialzugehörigkeit des heutigen Bergkamener Stadtgebietes zur Grafschaft Mark.
Die Hissflagge ist im Verhältnis 1:3:1 Gelb-Rot-Gelb geteilt mit dem Stadtwappen in der Mitte.
Das Banner ist im Verhältnis 1:3:1 Gelb-Rot-Gelb gespalten mit dem Stadtwappen im oberen Drittel.
Hissflagge
Banner
Wappen der ehem. Gemeinde Oberaden
Wappen der ehem. Gemeinde Rünthe
Wappen der ehem. Gemeinde Weddinghofen
Wappen des ehem. Amtes Pelkum
Wappen des ehem. Amtes Unna-Kamen
Die Wappen der vormals selbständigen Gemeinden Weddinghofen, Rünthe und Oberaden sind auf einer Gedenktafel am Rathauseingang abgebildet. Auf der Außenseite eines sechseckigen Brunnens in der Fußgängerzone in Stadtzentrum Ost befinden sich außerdem die Wappen der Gemeinden Overberge und Heil.
Tafel zum Gedenken an die Stadtgründung
Stadtmuseum
Brunnen mit den Wappen der Stadtteile am Nordberg
Das Rathaus Ende der 1970er Jahre
Bergkamen Rathaus
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Bergkamens Wirtschaft wurde bis vor wenigen Jahrzehnten vom Bergbau (Steinkohle) geprägt.
Die Stadt Bergkamen weist das niedrigste durchschnittliche Primäreinkommen je Einwohner im Kreis Unna auf. Im Landesvergleich belegte sie bezüglich des durchschnittlich verfügbaren Einkommens im Jahr 2016 die Rangziffer 388 unter den 396 Gemeinden Nordrhein-Westfalens. Somit gehört Bergkamen zu den einkommensschwächsten Gemeinden des Bundeslandes.[30]
Gewerbebetriebe
(Stand 10/2007)
34 Industrieunternehmen
29 Großhandelsbetriebe
162 Einzelhandelsbetriebe
52 Gastronomiebetriebe
56 Landwirtschaftsbetriebe
220 Meister-Handwerksbetriebe
91 Betriebe handwerksähnlichen Gewerbes
108 sonstige Betriebe und Dienstleistungsunternehmen
die frühere Schering AG, ein ehemaliger Pharmakonzern, dessen Hauptsitz in Berlin, dessen Hauptproduktionsstandort der Wirkstoffe aber in Bergkamen war, wurde 2006 von der Bayer AG mit Hauptsitz in Leverkusen übernommen (1600 Mitarbeiter).
Ehem. Crompton Corp., durch Zusammenschluss der beiden US-amerikanischen Chemieunternehmen Crompton Corp. und Great Lakes Manufacturing entstanden (290 Mitarbeiter).
Diese Bundesstraße bildet von Süden kommend aus Richtung Kamen zum großen Teil die Grenze zwischen den Stadtteilen Bergkamen-Mitte und Overberge. Weiter nördlich führt sie durch den Stadtteil Rünthe und verlässt das Stadtgebiet in Richtung Werne.
L 654
Diese Landesstraße (ehemalige B 61) verläuft von Westen aus Lünen kommend durch den Stadtteil Oberaden und führt in Richtung Kamen durch den Süden des Stadtteils Weddinghofen. Nahe der Stadtgrenze zu Kamen ist sie über die Anschlussstelle Kamen/Bergkamen mit der Autobahn A 2 verbunden. Die Straße führt über Kamen durch den Süden des Stadtteils Overberge und verlässt das Bergkamener Stadtgebiet Richtung Hamm.
L 664
Diese Landesstraße beginnt östlich des Ortskerns von Bergkamen-Oberaden an der L 654 Sie führt durch Weddinghofen, Bergkamen-Mitte und Overberge und verlässt Bergkamen in Richtung Pelkum.
L 736
Diese Landesstraße führt aus Lünen kommend durch die Stadtteile Heil und Rünthe und verlässt Bergkamen in Richtung Hamm. Direkt an der Grenze des Stadtteils Rünthe zu Sandbochum ist die L 736 über die Anschlussstelle Hamm/Bergkamen mit der Autobahn A 1 verbunden.
L 821
Diese Landesstraße beginnt im Stadtteil Heil. Sie verläuft hauptsächlich in Nord-Süd-Richtung durch Oberaden und verlässt Bergkamen in Richtung des Kamener Stadtteils Methler
Eine neue Streckenführung innerhalb der Stadt Bergkamen ist schon seit über zwanzig Jahren im Gespräch, aber höchst umstritten.
Zwischen 1909 und 1950 führte eine Straßenbahnstrecke der Kleinbahn Unna-Kamen-Werne durch das heutige Stadtgebiet mit Haltestellen u. a. in Weddinghofen und Rünthe. Die Streckenführung entspricht weitgehend der heutigen Buslinie R81.
Die DB-Güterzugstrecke Hamm – Oberhausen-Osterfeld (Hamm-Osterfelder Bahn) durchquert das Stadtgebiet von Osten nach Westen. Bis 1983 wurde die zweigleisig ausgebaute Strecke auch für den Personennahverkehr genutzt. Der Bergkamener Bahnhof befand sich zwischen den Stadtteilen Mitte und Rünthe im dünn besiedelten Gebiet nahe dem heutigen Naturschutzgebiet „Beversee“[32]. Ein zweiter Bahnhof befand sich im Stadtteil Oberaden an der Lünener Straße (L 654).[33]
Bergkamen ist die größte deutsche Stadt ohne Schienenpersonenverkehr. (Das größere Garbsen hat zwar keine Eisenbahn, dort fährt aber in dichtem Takt die Stadtbahn Hannover.) Die nächsten Personenbahnhöfe liegen in den Nachbarstädten Kamen, Lünen und Werne. Die nächstgelegenen Bahnknotenpunkte sind Hamm und Dortmund.
Bereits seit längerer Zeit werden verschiedene Optionen für einen Anschluss an den Schienenpersonenverkehr geprüft. Vorgeschlagen wurden hierbei eine erneute Nutzung der Hamm-Osterfelder Bahn, eine Reaktivierung stillgelegter Zechenbahntrassen[34] oder der Bau einer Straßenbahn (RegionalStadtBahn)[35]. Im Rahmen der IGA 2027 soll an der Hamm-Osterfelder Bahn zunächst vorübergehend ein Haltepunkt errichtet werden.[36]
Busverbindungen
Der öffentliche Personennahverkehr in Bergkamen wird von der VKU durchgeführt. Ein zentraler Omnibusbahnhof befindet sich direkt am Bergkamener Rathaus.
Durch Bergkamen fahren insgesamt 11 reguläre Linien mit Taktverkehr. Diese Linien werden in Schnellbuslinien (4), in Regionallinien (5), in Stadtbuslinien (1), in Direktlinien (2), in Nachtbuslinien (1) und in Schulbuslinien (8) aufgeteilt. Zusätzlich bietet die VKU Taxibuslinien (4) ergänzend zu den Regionallinien.[37]
Angebot der VKU in Bergkamen mit verschiedenen Linienkategorien:
Lünen ZOB/Hauptbahnhof – Beckinghausen – Oberaden – Weddinghofen – Kamen – Königsborn – Unna Bahnhof
Stunden-Takt (Mo-Sa)
12
44 Minuten
S81
Werne Holtkamp – Rünthe – Bergkamen – Kamen Bahnhof – Kamen Karee – Königsborn – Unna Bahnhof
Stunden-Takt (Mo–Fr)
36
1 Stunde 14 Minuten
Seit 2005 verfügt Bergkamen mit der Schnellbuslinie S30 über eine attraktive Verbindung nach Dortmund. Die Streckenführung (Bergkamen Busbahnhof – Bergkamen-Weddinghofen – Dortmund-Kirchderne – Dortmund Reinoldikirche – Dortmund Hauptbahnhof) und kurze Fahrzeiten sorgen für eine hohe Akzeptanz für die Schnellbuslinie. Die S81 hat viele gemeinsame Haltestellen mit der Regionallinie R81.
Bei den Schnellbus-Linien S20, S30 und S81 besteht an der Haltestelle Bergkamen, Busbahnhof eine Anschluss-Garantie, d. h. die Busse fahren alle zur selben Zeit ab, so dass die Fahrgäste direkt von einem Schnellbus in den nächsten umsteigen können. Die S20 fährt nur zu bestimmten Zeiten vom Lüner ZOB/Hauptbahnhof über Bergkamen Busbahnhof zum Hammer Hauptbahnhof.
Seit dem 25.10.2021 verkehrt die neue Schnellbuslinie S40 zwischen den vier Städten Lünen, Bergkamen, Kamen und Unna. Die Schnellbuslinie S40 hält nicht an der zentralen Haltestelle Bergkamen, Busbahnhof sondern bedient in Bergkamen Oberaden die Haltestelle Am Oberdorf und in Bergkamen-Weddinghofen die zwei Haltestellen Wellenbad und die neu eingerichtete Haltestelle Häupenweg.
Seit 2017 verkehrt die neue Linie R13 vom Bergkamener Busbahnhof zum Kamener Bahnhof. Die R12 fährt daher nur noch bis zum Bergkamener Busbahnhof und nicht mehr in Richtung Kamen.
Stadtbuslinien
Linie
Streckenverlauf
Takt
Haltestellen
Dauer (ungefähr)
C11
Bergkamen Busbahnhof – Stadion – Grüne Insel – Wilhelm-Leuschner-Str. (Nordfeld)
20-Minuten-Takt (Mo–Fr), Stunden-Takt (Sa)
9
11 Minuten
Seit 2017 verkehrt die Stadtbuslinie C11 zwischen dem Bergkamener Busbahnhof und dem Nordfeld im Süden der Stadt. Ab der Haltestelle Stadion wird die Linie C11 im Ringverkehr zur Haltestelle Wilhelm-Leuschner-Str. betrieben, wo sie endet.
Einmal pro Stunde besteht die Möglichkeit, ohne Umstieg an der Haltestelle Bergkamen, Busbahnhof direkt nach Dortmund zu fahren, da die Linie C11 auf dieser Fahrt an der Haltestelle Bergkamen, Busbahnhof auf die Linie S30 wechselt.
Direktbus-Linien
Linie
Streckenverlauf
Takt
Haltestellen
Dauer (ungefähr)
D80
Bergkamen Busbahnhof – Westring – Kamen Bahnhof
Stunden-Takt (Mo-Fr)
6
12 Minuten
D86
Schwerte – Unna Bahnhof – Königsborn – Kamen – Bergkamen, Werner Straße – Rünthe – Werne Amazon
1 Fahrt am Morgen (Mo-Sa)
20
1 Stunde 5 Minuten
Seit 2017 verkehrt die Direktlinie D80, die vom Bergkamener Busbahnhof zum Kamener Bahnhof fährt. Diese Linie ist besonders schnell, da sie auf ihrem gesamten Linienweg zwischen den beiden Städten nur 6 Haltestellen besitzt. Die Linie D86 wird genutzt, um eine gute Anbindung an das Logistikzentrum von Amazon in Werne zu gewährleisten. Auch Städte wie Schwerte, Unna und Kamen sind mit dieser Linie an das Amazon-Logistikzentrum in Werne angeschlossen.
Die vier Taxibuslinien T11, T36, T81 und T82 fahren nur zu bestimmten Zeiten und nur auf telefonische Anmeldung (mindestens 30 Minuten vor Abfahrt) bei der VKU.
Schulbuslinien
Linie
Streckenverlauf
Haltestellen
Dauer (ungefähr)
122
Oberaden Realschule – Bergkamen Busbahnhof – Weddinghofen – Kamen Bahnhof
Da Bergkamen nicht mehr einen Schienenanschluss mit Personenverkehr besitzt, wird von vielen Pendlern der Bahnhof Kamen als Übergangspunkt zwischen Zug und Bus genutzt.
Die VKU bietet in Form der Linien S81, R13, R81 und D80 ein attraktives Angebot und einen dichten Takt zwischen den zwei Städten an.
Tarife
Die VKU ist Mitglied in der Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe (VRL). Es gilt der Westfalentarif. Für Fahrten aus den Gemeinden Lünen, Bergkamen, Kamen, Unna, Holzwickede und Schwerte in den VRR-Raum und umgekehrt gelten die Tarife des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR). Verschiedene Liniennetzpläne findet man auf der Seite der VKU.
Subunternehmen
Ein großer Teil der Verkehrsleistungen der VKU, insbesondere im Schulbusverkehr, wird von Subunternehmern erbracht. In Bergkamen ist das Subunternehmen Vehling Reisen ansässig, das auch für die VKU fährt.
Wasserstraßennetz
Der Datteln-Hamm-Kanal bindet Bergkamen an das europäische Wasserstraßennetz an.
Bergkamen besitzt zwei industriegewerbliche Häfen am Datteln-Hamm-Kanal. Außerdem befindet sich an diesem Kanal in Bergkamen ein Sportboothafen, die Marina Rünthe. Sie zählt zu den größten Freizeithäfen in Nordrhein-Westfalen.
Der Sportboothafen ist mit den beiden Schnellbuslinien S20 und S81 an der Haltestelle Marina und mit den beiden Regionallinien R81 und R82 an der Haltestelle Wichernstraße zu erreichen.
Flughäfen
Die nächstgelegenen Flughäfen sind der Flughafen Dortmund, der Flughafen Düsseldorf und der Flughafen Münster/Osnabrück. Zum Dortmunder Flughafen sind es etwa 14 Kilometer, zum Flughafen Münster/Osnabrück sind es 65 Kilometer und zum Flughafen Düsseldorf sind es 87,5 Kilometer mit dem PKW. Mit den folgenden Buslinien gelangt man zum Dortmunder Flughafen:
Ab Bergkamen Busbahnhof nutzt man entweder die Regionalbuslinie R81 oder die Schnellbuslinie S81 bis zum Bahnhof Unna, wo beide Linien enden. Am Bahnhof Unna ist dann die Stadtbuslinie C41 zu erreichen, welche zum Dortmunder Flughafen führt.
Der Flughafen Düsseldorf ist mit zweimaligem Umsteigen erreichbar. So sollte man die Linien S81, R13, R81 oder D80 bis zum Bahnhof Kamen nutzen und dort in die Regionalexpress-Linien RE1 (RRX) oder RE6 (RRX) bis zum Bahnhof Düsseldorf Flughafen nutzen. Zwischen dem Bahnhof Düsseldorf Flughafen und den Terminals A, B und C ist die Kabinenhängebahn „SkyTrain“ im Einsatz. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, am Düsseldorfer Hauptbahnhof in die S-Bahn-Linie S11 der S-Bahn Köln umzusteigen, welche den Flughafen über den Tunnelbahnhof Düsseldorf Flughafen Terminal anbindet.
Auch zum Flughafen Münster/Osnabrück ist ein mehrmaliges Umsteigen notwendig. So sollte man die Linien R12 oder S20 bis Lünen ZOB/Hauptbahnhof nutzen und ab dort die Regionalbahn-Linie RB50 der Eurobahn nach Münster (Westf) Hbf. Zwischen dem Hauptbahnhof Münster und dem Flughafen Münster/Osnabrück ist die Regionallinie R50 (weiter über Saerbeck nach Ibbenbüren) der RVM im Einsatz, welche Montags bis Samstags in einem 60-Minuten-Takt und Sonn- und Feiertags in einem 120-Minuten-Takt verkehrt. Sie wird in Randzeiten durch die Direktlinie D50 Münster Hauptbahnhof <> Flughafen Münster/Osnabrück ersetzt.
Bildung
In Bergkamen sind fast alle Schulformen vertreten. Weiterhin verfügt Bergkamen über eine Jugendkunstschule, eine Musikschule und eine Volkshochschule. Die Stadtbücherei befindet sich in einem Gebäude am Stadtmarkt.
Förderschulen
Bergkamen-Heil
Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule, Förderschwerpunkt: Geistige Entwicklung
Bergkamen-Oberaden
Teilstandort der Regenbogenschule, Sekundarstufe I, Förderschule des Kreises Unna, Förderschwerpunkt: Emotionale und soziale Entwicklung
Das Römerlager Oberaden im Ortsteil Oberaden ist als Zwei-Legionen-Lager mit 54 ha Grundfläche das größte römische Militärlager nördlich der Alpen und zugleich das älteste Legionslager in Westfalen. Am 30. April 2006 wurde der Archäologische Lehrpfad Römerlager Oberaden des Vereins der Freunde und Förderer des Stadtmuseums Bergkamen der interessierten Öffentlichkeit übergeben.
Bodendenkmal Bumannsburg
Die Bumannsburg befindet sich in einem Wald nahe der Autobahn A1 im Stadtteil Rünthe. Trotz des starken Baumbewuchses sind die Wälle der sächsisch-fränkischen Doppelwall-Ringanlage noch gut zu erkennen. Die Anlage diente den Bauern aus der Umgebung als Fluchtburg. Heute ist innerhalb der Anlage ein Waldlehrpfad angelegt.
Stolpersteine
In Bergkamen wurden erstmals im Dezember 2021 Stolpersteine aus dem gleichnamigen Erinnerungsprojekt des Künstlers Gunter Demnig verlegt. Mit den Gedenksteinen wird an Menschen erinnert, die Opfer der Verfolgung im Nationalsozialismus wurden, s. auch Liste der Stolpersteine in Bergkamen.
Die nachfolgend aufgeführten Bergkamener Gebäude stehen unter Denkmalschutz:
Gedenkstätte NS-Sammellager im Ortsteil Mitte
Von April 1933 bis Oktober 1933 wurde das Sozialgebäude der in den 1920er Jahren entstandenen Bergarbeitersiedlung „Kolonie Schönhausen“ als Sammellager für Regimegegner genutzt. In einer groß angelegten Razzia wurden am 12. April 1933 489 KPD-Funktionäre oder der Partei nahestehende Personen inhaftiert und im Wohlfahrtsgebäude untergebracht. Insgesamt etwa 900 bis 1000 Menschen wurden von hier aus in größere Lager (z. B. Brauweiler) oder Vernichtungslager weitergeleitet.
Waschkaue „Schacht 3“ im Ortsteil Rünthe
Im Schacht 3 der Zeche Werne in Rünthe begann im Winter 1915 die Kohleförderung. Wegen der durch die Weltwirtschaftskrise bedingten Absatzflaute wurde der Schacht 3 wie viele andere Schachtanlagen im Jahr 1930 stillgelegt. Da nach Kriegsende die Verkehrswege stark beschädigt waren, nutzte man den Schacht ab 1946, um die Rünther Bergleute schnell vor Ort zu bringen. Erst 1960 wurde der Schacht endgültig stillgelegt. Die ehemalige Waschkaue der Zeche steht unter Denkmalschutz und wird gewerblich genutzt.
Gutshof „Schulze-Heil“ – Ökologiestation
Im Gutshof „Schulze-Heil“ von 1864 ist die Ökologiestation des Kreises Unna untergebracht. In der Ökologiestation befinden sich mehrere regionale Institutionen und Verbände des Umwelt- und Naturschutzes. Folgende Anlagen sind während der Öffnungszeiten zu besichtigen:
Wildbienenlehrpfad
Bauerngarten
Umweltpädagogikteich
Pflanzenkläranlage
Führungen durch den Musterschweinestall und den Fleischzerlegebetrieb sind nach Voranmeldung möglich. In der Verkaufsstelle der Ökologiestation können regionale Produkte wie Apfelsaft, Gelees, Honig etc. erworben werden. In der Ökologiestation können zudem regelmäßig wechselnde Kunstausstellungen besichtigt werden.
Haus Rünthe
Das Haus Rünthe ist ein ehemaliger Adelssitz im Bergkamener Stadtteil Rünthe. Die herrschaftliche Villa wurde 1876 im Stil des Neoklassizismus erbaut. Ursprünglich war Haus Rünthe eine für das Münsterland typische Wasserburg, die von einer Gräfte umgeben war. Die Burg verfiel bereits im ausgehenden Mittelalter und wurde durch ein landwirtschaftliches Gutsgebäude ersetzt. Im Jahre 1899 erwarb die Zeche Werne das Gut mit den dazugehörigen Ländereien und errichtete darauf eine Arbeitersiedlung, auch Zechenkolonie genannt. Die Villa diente fortan als Wohnsitz der Zechendirektoren. Heute befindet sich das Haus Rünthe in Privatbesitz.
Am Datteln-Hamm-Kanal liegt die Marina Rünthe mit etwa 250 Liegeplätzen und kompletter Bootsinfrastruktur. Im Hafenbereich gibt es ein Hotel sowie mehrere Restaurants, Bistros, Biergärten und Fitnessangebote. Mit dem Fahrgastschiff „Santa Monika“ ist die Fahrt nach Hamm und zum Schiffshebewerk Henrichenburg möglich.
Wellenbad
Im Ortsteil Weddinghofen befindet sich das Wellenbad Bergkamen. Es hat über 2.000 m² Wasserfläche, eine 50-m-Rutsche und 24.000 m² Liegefläche.
Naturfreibad Heil
In einem Seitenarm der Lippe liegt das Naturfreibad Heil.
Hallenbad Bergkamen
Das Hallenbad im Stadtteil Mitte verfügt über ein 312 m² großes Mehrzweckbecken mit Hubboden (Wassertiefe: 0,90 – 3,80 m). Zusätzlich ist ein 100 m² großes Nichtschwimmerbecken vorhanden. Die Sprunganlage verfügt über ein 1-m- und ein 3-m-Brett.
Eissporthalle
Die Eissporthalle im Stadtteil Weddinghofen hat eine 1.800 m² großen Eisfläche.
Der ADFC und die Stadt Bergkamen haben eine 25-km-Radtour zu den wichtigsten Kunstobjekten im Stadtgebiet ausgearbeitet.
Route Industriekultur per Rad
Die Bergehalde „Großes Holz“ in Bergkamen liegt als Aussichtspunkt auf dieser Route.
Zechenbahntrasse von Kamen nach Werne
Die als Radweg ausgebaute stillgelegte Bahntrasse ermöglicht es, ungestört vom Autoverkehr durch die Stadtteile Overberge und Rünthe von Kamen nach Werne zu fahren.
Parkanlagen und Naherholungsgebiete
Wasserpark
Im Stadtzentrum West befindet sich der 22.000 m² „Wasserpark“. Der 4.500 m² großen Wasserbereich wird durch Regenwasser gespeist. Am Nordufer des Wasserbereichs verläuft eine Promenade, am Südufer befindet sich eine Schilfzone.
Zechenpark
Zwischen Nordberg und dem Gewerbegebiet Grimberg 1/2 liegt im Stadtteil Mitte der Zechenpark.
Römerbergwald
Dieser Wald liegt im Stadtteil Oberaden.
Bergehalde „Großes Holz“
Seit den 1970er Jahren wurde die Halde Großes Holz als künstlicher Hügel aus Bergbau-Abraum angelegt. Die Halde kann über verschiedene Wege bestiegen werden.
Parkfriedhof
Der als Waldfriedhof angelegte 22 Hektar große Hauptfriedhof der Stadt Bergkamen liegt im Ortsteil Weddinghofen.
Naturschutzgebiet „Beversee“
Der Beversee bildete sich durch die bergbaubedingte Absenkung der Geländeoberfläche. Das circa 100 Hektar große Gebiet bietet auch selten gewordenen Pflanzen und Tieren eine Heimat. Am Seeufer befindet sich eine Aussichtsplattform. Innerhalb des Gebietes befinden sich viele mit Wasser gefüllte Bombentrichter.
Naturschutzgebiet „Mühlenbruch“
Südwestlich der Bundesstraße 61 an der Stadtgrenze zu Kamen befindet sich das Naturschutzgebiet Mühlenbruch.
Naturschutzgebiet „Romberger Wald“
Im Stadtteil Rünthe befindet sich östlich der Industriestraße das Naturschutzgebiet Romberger Wald. Die Unterschutzstellung erfolgte im September 2024.[38]
Gemeinsam mit der Stadt Lünen wird derzeit ein Zukunftsgarten geplant[39]. Hierbei sollen die Halde Großes Holz (einschließlich derzeit noch unzugänglicher Flächen), das NSG Beversee, Flächen südlich des Datteln-Hamm-Kanals zwischen Rünthe und Oberaden sowie die auf dem Gelände des ehemaligen Bergwerks Haus Aden entstehende Wasserstadt mit einbezogen und so ein durchgehender Korridor zwischen Bergkamen und Lünen geschaffen werden[40].
Regelmäßige Veranstaltungen
Wochenmarkt
Jeweils donnerstags findet in Bergkamen-Mitte der größte Wochenmarkt der Region mit vielen Besuchern auch aus den angrenzenden Gemeinden statt.
Gesundheitstag
An jedem ersten Septemberwochenende findet der Bergkamener Gesundheitstag auf dem Zentrumplatz im Stadtteil Mitte statt. Mit über 3000 Besuchern ist er eine der größten Veranstaltungen dieser Art im östlichen Ruhrgebiet.
Lichtermarkt
An Halloween lockt der Lichtermarkt im Stadtteil Mitte viele Besucher in die Stadt. In buntes Licht getaucht bilden Akteure und Besucher ein einzigartiges Lichtkunstwerk.
Hafenfest
Am ersten Wochenende im Juni lädt die Marina Rünthe zum Hafenfest ein.
Trödelmärkte
Regelmäßig finden im Gewerbegebiet Rünthe und im Gewerbegebiet Werner Straße/Landwehrstraße kommerzielle Trödelmärkte statt.
Moderne Stadtkunst
Betonfiguren von Lothar Kampmann
Im Bergkamener Stadtgebiet befinden finden sich viele Betonfiguren von Lothar Kampmann: im Stadtteil Oberaden am Museumsplatz sechs Figuren, im Bereich des Hallenbades im Ortsteil Mitte acht Figuren und eine Figur (Pferd) am Hauptfriedhof in Bergkamen-Weddinghofen.
Objektkunstwerk „Das Glück“ von HA Schult
Im Juli 2005 begann der Kölner Aktionskünstler HA Schult, die triste Fassade des ungenutzten „City-Turms“ mit bunten auf Holzplatten gemalten Gartenhäuschen zu gestalten. Geplant war, die zunächst zehn an der Ostseite befestigten Objekte auf später 70 Häuschen an der gesamten Fassade zu erhöhen. Im März 2011 mussten die Holzplatten wegen witterungsbedingter Abnutzung wieder abgenommen werden. Im Jahr 2014 wurde der Wohnturm über dem Citykomplex größtenteils abgerissen.
Das Blaue Band
Das „Blaue Band“ verbindet das Stadtzentrum Ost (Präsidentenstraße/Nordberg) und das Stadtzentrum West (Rathausviertel) als zum Teil wasserführender Bachlauf und zum Teil als blauer Mosaikstreifen. Die Plastiken an den Endpunkten des blauen Bandes sind von Bolette Holm und Ole Hempel.
Windplastik
Auf dem Platz von Wieliczka an der Ecke Präsidentenstr./Pestalozzistr. befindet sich eine Edelstahlplastik von Günter Tollmann.
Plastik von Andrzej Irzykowski
Am Ende der Fußgängerzone (Ecke Präsidentenstr./Fritz-Husemann-Str.) befindet sich eine Plastik des polnischen Künstlers Andrzej Irzykowski
Erdpyramide
Vor dem Rathaus am Busbahnhof befindet sich die „Erdpyramide“ von Timm Ulrichs. Die Spitze der umgedrehten Pyramide zeigt exakt zum Erdmittelpunkt. Von dem Kunstwerk ist nur die Metallabdeckung der „Unterseite“ sichtbar. Die Inschrift der Abdeckung enthält neben der Bezeichnung des Kunstwerks den Namen des Künstlers die Maße der (imaginären) Pyramide (1 m × 1 m × 6.364.416 m) und Koordinaten des Standortes.
Windplastik von Günter Tollmann
Plastik von Andrzej Irzykowski
Wasserkunstwerk an der Präsidentenstr. von Bolette Holm u. Ole Hempel
Abdeckung (Unterseite) der „Erdpyramide“ von Timm Ulrichs
Skulptur auf dem Nordberg Entwurf: Lothar Kampmann, Realisierung: Heinz Schäpers
Integrationsplatz
Das Kunstobjekt „Internationaler-Integrations-Skulpturenplatz“ von Lothar Kampmann befindet sich im Stadtteil Rünthe an der Ecke Rünther Str./Schlägelstr. Es besteht aus drei Mauern mit einer Reliefgestaltung, Figuren und einem Tisch mit Sonnenuhr. Lothar Kampmann hat das Projekt 1968 gemeinsam mit Mehmet Uyanik und Andrzej Pollo realisiert.
Lichtkunst und Illumination
Bergkamen besitzt eine Vielzahl von Werken der Lichtkunst, Lichtplastiken und Illuminationen.
Die Medienskulptur mit dem Titel „no agreement today, no agreement tomorrow“ von Andreas M. Kaufmann zeigt zur Nachtzeit 24 Schwarz-Weiß-Fotos bekannter und unbekannter Personen im Kreisverkehr vor dem Rathaus.
Der „subport bergkamen“ von Rochus Aust erstreckt sich als weltweit erster und einziger unterirdischer Flughafen mit insgesamt 14 Licht- und Klanginstallationen in den Kanalschächten über den Nordberg.
Die Brunnenanlage „Inszenierbare Wasserwand“ der Künstlerin Birgit Hölmer vor dem Rathaus zeigt auf ihren stehenden Wasserfontänen am Wochenende Ansichten von Brunnenanlagen in Europa (Projektion).
Vier in Kreisverkehren um das Bergkamener Stadtzentrum herum installierte Lichtstelen der Gebrüder Maik und Dirk Löbbert bilden – als „Bergkamener Maßstäbe“ – ein imaginäres Dach über der Stadt Bergkamen und stellen zugleich illusorische Stadttore dar.
Acht Meter hohe „Lampen“ bilden die Grundelemente der künstlerischen Intervention mit dem Titel Pulslicht von Mischa Kuball im Hafen Marina Rünthe.
Die begrünte Bergehalde „Großes Holz“ ist mit 148,5 m ü. NN der höchste Geländepunkt im Nordkreis Unna und zugleich eine Landmarke auf der Route der Industriekultur im Ruhrgebiet.
Auf Bergkamener Stadtgebiet gibt es drei Naturschutzgebiete, darunter die europäisch bedeutsamen Naturschutzgebiete Beversee und Flussauen der Lippe. In den Lippeauen liegt auch die Ökologie-Station, die vom Kreis Unna und dem Regionalverband Ruhr betrieben wird.
Museen und Galerien
Stadtmuseum Bergkamen
Schwerpunkte des Stadtmuseums im Stadtteil Oberaden sind neben der Ausstellung von Funden, Modellen und Nachbildungen aus der Römerzeit die Bergbau-, Industrie-, Siedlungs- und Stadtgeschichte sowie folgende Themenbereiche:
Kleinbäuerliches Wohnen
Bergmännisches Wohnen
Wohnkultur der 1950er Jahre
Friseurgeschäft
Bergkamen unterm Hakenkreuz
Tante-Emma-Laden
Historisches Klassenzimmer
Barbara-Stollen zur Arbeitswelt der Bergleute unter Tage
Kunstgalerie „sohle 1“
Die städtische Kunstgalerie „sohle 1“ ist die älteste kommunale Kunstgalerie der Bundesrepublik. In der Kunstszene genießt diese Galerie seit ihrem Bestehen eine große Anerkennung. Zusätzlich zu den Ausstellungen informiert eine Druckwerkstatt über verschiedene Drucktechniken.
Theater
Das Bergkamener Studiotheater ist eine Mittelbühne mit 420 Sitzplätzen. Schwerpunkt des Gastspielangebotes ist die Reihe „Cabaret/Kabarett“.
Die Kleinkunstbühne in der Galerie „sohle 1“ bietet regelmäßig Aufführungen bekannter und noch unbekannter Kabarettistinnen und Künstlerinnen. Ebenfalls ein kulturelles Highlight: die „Kaffeehausnachmittage“.
Die Gaststätte Schmülling ist der Ort für die regelmäßigen Jazz-Frühschoppen mit bekannten Jazz- und Bluesbands.
Bauwerke
Zechensiedlungen
Lichterkunst am Kreisel im Stadtzentrum
IBA-Projekte:
Marktbebauung mit Marktdach
Wohnprojekte
„Frauen planen Wohnungen“
„Einfach und selber Bauen“
Busbahnhof
Platz der Partnerstädte
Cityturm
Ein 1974 gebautes und seit November 2000 leergezogenes Hochhaus mit 15 Stockwerken und 150 Wohneinheiten, 2014 abgerissen.
Bekannte Persönlichkeiten der Stadt Bergkamen umfassen Sportler, wie den Radrennfahrer Lucas Liß, Künstler und Autoren wie Dietrich Schwanitz oder Peter Gabriel und viele weitere Persönlichkeiten aus Sport, Kultur, Militär, Politik und Wissenschaft, wie die Politikerin Frauke Petry oder den Theologen Eugen Drewermann. Eine vollständige Liste von mit der Stadt verbundenen Personen, Ehrenbürgern und Stadtoberhäuptern findet sich im Hauptartikel.
Literatur
Martin Litzinger: Region im Wandel – Geschichte des Raumes Bergkamen 1890–1991. Stadt Bergkamen, 1991.
Günter Stahlhut: Wenn ein Bergwerk erzählen könnte … Regio, Werne 1997, ISBN 3-929158-07-8.
Johann-Sebastian Kühlborn: Das Römerlager in Oberaden III. Aschendorff, Münster 1992, ISBN 3-402-05140-0 (Bodenaltertümer Westfalens, 27).
Rudolf Asskamp, Stephan Berke (Redaktion): Die römische Okkupation nördlich der Alpen zur Zeit des Augustus. Kolloquium Bergkamen 1989. Vorträge. Aschendorff, Münster 1991, ISBN 3-402-05139-7 (Bodenaltertümer Westfalens, 26).
Friedhelm Schwemin: Die Römer in Oberaden. Regio, Werne 1998, ISBN 3-929158-09-4.
Monika Lichtenhof: Bergkamen. Stadt-Bild, Leipzig 2003, ISBN 3-934572-57-X (Bildband).
Martin Litzinger: Bergkamen – Vom Bauerndorf zum Industrieort. Stadt Bergkamen, 2003, ISBN 3-929675-05-6.
↑M. F. Essellen: Beschreibung und kurze Geschichte des Kreises Hamm und der einzelnen Ortschaften in demselben. Verlag Reimann, Hamm 1985, ISBN 3-923846-07-X, S.167.
↑Evelyn Kroker, Michael Farrenkopf: Grubenunglücke im deutschsprachigen Raum – Katalog der Bergwerke, Opfer, Ursachen und Quellen. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums Bochum, Bochum 1999, ISBN 3-921533-68-6.
↑Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S.214.
↑Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S.63.
↑Dortmunder Stadtwerke AG (Hrsg.): RegionalStadtBahn Dortmund–Lünen–Bergkamen–Werne–Hamm – Technische Voruntersuchung. Dortmund April 2004. Abrufbar unter rathaus.dortmund.de (abgerufen am 2. Januar 2021).