Castiglione del Lago
Castiglione del Lago ist eine italienische Gemeinde am Trasimenischen See in der Provinz Perugia in der Region Umbrien und ist mit 15.193 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) der größte Ort am See. Die Gemeinde ist Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia[2] (Die schönsten Orte Italiens). GeografieDie Gemeinde liegt 304 m über dem Meeresspiegel am Westufer des Trasimenischen Sees und erstreckt sich über 205 km². Sie ist Teil der Comunità montana Trasimeno Medio Tevere[3] und liegt in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone D, 2 099 GR/G.[4] Zu ihren Ortsteilen zählen Badia, Casamaggiore, Gioiella, Macchie, Panicarola, Petrignano del Lago, Piana, Porto, Pozzuolo Umbro, Sanfatucchio, Vaiano, Villastrada und die Insel Isola Polvese, die allerdings als Insel Sonderstatus besitzt (Isola lacuale). Größter Ortsteil ist Pozzuolo (351 Höhenmeter, ca. 1000 Einwohnern).[5] Die Nachbargemeinden sind Chiusi (SI), Città della Pieve, Cortona (AR), Magione, Montepulciano (SI), Paciano, Panicale, Passignano sul Trasimeno und Tuoro sul Trasimeno. GeschichteAn der Stelle des heutigen Ortes war in vorgeschichtlicher Zeit die vierte Insel, von der durch das kontinuierliche Absinken des Wasserspiegels seit dem Mittelalter eine hügelige Halbinsel zurückblieb. Castiglione war bereits in der Etruskerzeit ein wichtiges Zentrum. Unter römischer Herrschaft wurde am selben Ort eine neue Stadt, Novum Clusium gegründet, die bei Plinius erwähnt wird. Vom 6. bis zum 8. Jahrhundert diente der Ort den Byzantinern als Festung. Gegen Ende des 11. Jahrhunderts gehörte der Ort zum immer mächtiger werdenden Stadtstaat Perugia. Die Burg wurde 1198 im Krieg zwischen Perugia und Arezzo völlig zerstört. Friedrich II. ließ die Burg 1247 zur Rocca del Leone (Löwenburg) ausbauen, was später zum heutigen Namen Castiglione führte. Gleichzeitig entstand die Stadtmauer, die 1325 erweitert wurde. Die Burg zählte zu den größten Europas und galt als uneinnehmbar. Nach wechselvoller Geschichte wurde Castiglione im 15. Jahrhundert Teil des Kirchenstaates, der den Ort unter Papst Julius III. der Familie della Corgna unterstellte.[6] Im Jahr 1970 fand ein Bauer in der Nähe des Ortes einen 667 Gramm schweren Meteoriten. Allerdings wurde der Stein erst 2007 als Eisenmeteorit des Typs IAB-MG erkannt und klassifiziert.[7] SehenswürdigkeitenMit der gut erhaltenen Stadtmauer und der Burg präsentiert sich die Stadt ganz mittelalterlich, das Umland ist jedoch durch Neubauten zersiedelt. Der historische Ortsteil der Stadt blickt auf den See. Der seeabgewandte Westteil mit der Piazza Mazzini ist der belebte Mittelpunkt. Castiglione ist das touristische Zentrum am Trasimenischen See mit allen Einrichtungen für Bade- und Wassersport.
Wirtschaft und Verkehr
StädtepartnerschaftenDer Ort unterhält Partnerschaften[8] mit den Gemeinden:
Persönlichkeiten
Literatur
WeblinksCommons: Castiglione del Lago – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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