Claudia von Lothringen wuchs zusammen mit ihrer älteren Schwester in Nancy auf. Ihr Vater starb 1624, Nicole folgte ihm als Herzogin von Lothringen nach. Da die Ehe ihrer Schwester Nicole kinderlos blieb, fiel das Herzogtum Lothringen über sie und ihren Mann. Karl IV., der Ehemann Nicoles, hatte mit seinem Bruder Nicolas-François de Vaudémont eine Übereinkunft getroffen, dass dieser durch eine Heirat mit Claudia von Lothringen ihre Dynastie gegen alle Anfechtungen der männlichen Erbfolge für das eigene Haus absichern sollte. Nach der Eheschließung wurde das Paar unter strenger Bewachung in Nancy festgehalten, da die Gültigkeit dieser Ehe angezweifelt wurde. Doch der Papst bestätigte diese und das Paar floh gemeinsam mit der Henriette von Lothringen aus Nancy. Henriette ging in die Niederlande, Nicolas-François und Claudia, die sich als ärmliches Bauernpaar verkleidet hatten, gingen an den Hof von Florenz in Italien.[1]
Claudia starb in Wien im Wochenbett kurz nach der Entbindung von den Zwillingen Anne und Marie Anne. Sie wurde in der Kirche von Saint-François-des-Cordeliers in Nancy begraben.
Familie
Am 11. oder 19./20. Februar 1634 heiratete sie ihren Cousin Nicolas-François.[2][3]
Ihre Kinder waren:[4]
Ferdinand Philippe Joseph François Ignace Dominique Gaspard, genannt Prinz Ferdinand von Lothringen (30. Dezember 1639 – 1. April 1659)
Charles Léopold Nicolas Sixte, Karl V. von Lothringen (3. April 1643 – 18. April 1690), Titularherzog von
Anne Eléanore Dorothée (12. Mai 1645 – 28. Februar 1646)
↑Rainer Babel: Zwischen Habsburg und Bourbon : Aussenpolitik und europäische Stellung Herzog Karls IV. von Lothringen und Bar vom Regierungsantritt bis zum Exil, 1624–1634. J. Thorbecke, Sigmaringen 1989, ISBN 3-7995-7318-6, S.188 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
↑Léon Lecestre: Mémoires de Saint-Hilaire. Band1: 1664–1678. Librairie Renouard, Paris 1903, S.37, Anmerkung 7 und 8Textarchiv – Internet Archive (französisch).
↑François-Alexandre Aubert de La Chesnaye-Desbois: Branche de la Maison de Lorraine, régnante. In: Dictionnaire de la noblesse, contenant les généalogies, l’histoire & la chronologie des familles nobles de la France, l’explication de leurs armes et l’état des grandes terres du royaume … Schlesinger frères, Paris 1863, Sp.400–401 (französisch, Textarchiv – Internet Archive).
↑Ulrich Steindorff: Frau Cardinal – Komödie in drei Akten. Erich Reiss, Berlin 1913 (archive.org).
↑Die gefahrvolle Vermählung. Gefhidhtlihe Novelle. In: Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz – Ein Volksblatt. 192. – 199. Blatt. Maurer, 1825, S.961–963, 966–967, 974–975, 981–983, 985–987, 994–995, 1001–1003 (Textarchiv – Internet Archive).
↑Richard Muther: Der Cicerone in der Münchner Alten Pinakothek. G. Hirth, München 1898, S.272 (Textarchiv – Internet Archive – Abbildung schwarzweiß).