Die Handschrift von Saragossa (Film)
Die Handschrift von Saragossa ist eine Literaturverfilmung aus dem Jahr 1964 des polnischen Regisseurs Wojciech Has. Der polnische Schwarzweißfilm bedient sich einer surrealistischen und expressionistischen Bildgestaltung und einer einfallsreichen nicht-linearen Erzählstruktur und diente als Inspiration für bekannte Regisseure und Künstler wie Martin Scorsese, Francis Ford Coppola, Luis Buñuel, Lars von Trier, Harvey Keitel und Jerry García, die ihn wiederholt als einen ihrer Lieblingsfilme bezeichneten. In verschiedenen internationalen Veröffentlichungen wurde der im Original 180 Minuten lange Film stark gekürzt, so auf 147 Minuten in Großbritannien und 125 Minuten in den USA. Während der 1990er-Jahre wurde vom Grateful-Dead-Gitarristen Jerry García zusammen mit Martin Scorsese und Francis Ford Coppola die Restaurierung einer ungeschnittenen Fassung finanziert, so dass der Film 2002 zum ersten Mal auf DVD veröffentlicht werden konnte. In der Bundesrepublik Deutschland hatte das Werk seine Premiere am 4. Juni 1968 im Programm des Ersten Deutschen Fernsehens (ARD). HandlungWährend der napoleonischen Kriege in Spanien finden zwei feindliche Offiziere in einer Hütte ein altes Manuskript und vergessen über dem Lesen der reich bebilderten Handschrift den Krieg und die außerhalb der Hütte weiterkämpfenden Soldaten. Nun erzählt der Film die Geschichte des jungen wallonischen Offiziers Alfons van Worden, der im Jahr 1739 durch die wilde und unzugängliche Sierra Morena reitet. Er lernt zwei maurische Prinzessinnen kennen, die vorgeben, seine Verwandten zu sein. Nach einer heißen Nacht erwacht er unter einem Galgen neben zwei Gehängten. Er glaubt, von Dämonen verführt worden zu sein. Von jetzt an erwacht er wiederholt unter Galgen oder in Verliesen der Inquisition, die Geschichte nimmt zunehmend wahnhafte Züge an. Van Worden begegnet vielen Menschen, die ihm ihre Lebensgeschichten erzählen, welche sich auf vielfältige Weise miteinander verstricken und sich immer weiter verzweigen und komisch oder unheimlich verlaufen. Kritiken
– Gregor, Ulrich: Geschichte des Films: [1]
– Reclams Filmführer: [2]
VorlageDer Film basiert auf dem gleichnamigen Roman des polnischen Forschungsreisenden und Romanciers Jan Graf Potocki (1760–1815), an dem dieser bis zu seinem Tode gearbeitet hat. Siehe auchWeblinks
Quellen
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