Der Landschaftsbezeichnung Engili wurde 772 erstmals erwähnt. Auch die Bezeichnungen Engilin (932), Englehem und Englide (um 802) weisen ein hohes Alter auf. Benannt wurde der Gau nach den Angeln, die in einer Wandergemeinschaft mit den Warnen in diese Region zogen und sich an beiden Ufern der mittleren und südlich der unteren Unstrut als Kolonisten ansiedelten. Die Warnen siedelten im östlich liegenden Gau Werinofeld. Die näheren Umstände der Besiedlung sind unter Historikern umstritten.[1]
Der Wortstamm in den Namen einiger noch heute bestehender Dörfer und Ortsteile, wie Holzengel, Feldengel, Kirchengel oder Westerengel sowie die Engelhöhe bei Großenehrich im Kyffhäuserkreis, geht auf diese Siedler zurück.[1]
Sigrid Dušek: Altthüringer. In: Ur- und Frühgeschichte Thüringens, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-8062-1504-9.
Heike Grahn-Hoek: Das Recht der Thüringer und die Frage der ethnischen Identität, In: Die Frühzeit der Thüringer: Archäologie, Sprache, Geschichte. (Ergänzungsband zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde). de Gruyter, Berlin 2009, S. 416.
Heike Grahn-Hoek: Stamm und Reich der frühen Thüringer nach den Schriftquellen. In: Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte 56, 2002, S. 7–90.
Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, S. 168 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Wilhelm Seelmann: Die Ortsnamenendung -leben. In: Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung. Jahrgang 1886. XII., Diedr. Soltau's Verlag. Norden u. Leipzig 1887. S. 7–27.onlinescan
August von Wersebe: Pagus Engilin. In: Beschreibung der Gaue zwischen Elbe, Saale und Unstrut, Weser und Werra, etc., Verlag der Hahn'schen Hof-Buchhandlung, Hannover 1829, S. 67ff. online
August von Wersebe: Über die Vertheilung Thüringens zwischen den alten Sachsen und Franken: zugleich eine Revision der ältesten Geschichte und Diöcesanverfassung von Thüringen, Teil 1-2, Perthes, Hamburg 1834, online