Federalist-Artikel Nr. 9Der Federalist-Artikel Nr. 9 ist der fünfte von Alexander Hamilton, einem der Gründerväter der Vereinigten Staaten, verfasste Essay in einer Reihe von 85 Aufsätzen, die 1787–88 in den Zeitungen Independent Journal, New York Packet und Daily Advertiser erschienen und unter dem Namen Federalist Papers gesammelt veröffentlicht wurden. Artikel Nr. 9 erschien im November 1787 unter dem Titel Der Nutzen der Union als Schutz vor Faktionen und Aufständen im Inneren (The Union as a Safeguard Against Domestic Faction and Insurrection) im Independent Journal unter dem Pseudonym „Publius“.[1] Die Diskussion wird von James Madison im Federalist-Artikel Nr. 10 fortgesetzt. Geschichtlicher HintergrundDie 1777 verabschiedeten Konföderationsartikel (Articles of Confederation) der Vereinigten Staaten hatten sich schon wenige Jahre nach ihrer Ratifizierung 1781 als unzureichend erwiesen, um eine effiziente Regierung des Staatenbunds zu gewährleisten. 1787 war die Philadelphia Convention einberufen worden, um die Artikel zu überarbeiten, hatte im Ergebnis aber eine neue Verfassung entworfen. Im September 1787 wurde der Entwurf zur Ratifizierung an Verfassungskonvente in den einzelnen Staaten geleitet. Ab September 1787 agitierten die Gegner der Föderation („Anti-Federalists“) in den Anti-Federalist Papers gegen die Ratifizierung des Verfassungsentwurfs. Diesen entgegneten auf Seiten der Föderalisten die Federalist-Aufsätze von Alexander Hamilton, James Madison und John Jay. InhaltHamilton diskutiert die republikanische Regierungsform sowohl auf dem Hintergrund der antiken Demokratien als auch der Gedanken Montesquieus, aus dessen 1748 erschienenem Werk Vom Geist der Gesetze er ausgiebig zitiert. Gewaltenteilung sowie checks and balances stabilisieren die RepublikDem Argument, die antiken Republiken seien nicht dauerhaft stabil geblieben, hält er die Fortschritte der politischen Wissenschaft entgegen, welche die vorgesehene politische Ordnung festigen würden: die Gewaltenteilung, die Einführung von gegenseitiger Kontrolle und Gleichgewicht in der aus gewählten Abgeordneten bestehenden Legislative sowie unabhängiger Gerichte seien „wirksame Methoden, mit deren Hilfe die vortrefflichen Seiten der republikanischen Regierungsform erhalten, und ihre Mängel verhindert oder ausgeschaltet werden können.“[2] Konföderative Republik vereint die Vorteile der Monarchie und des RepublikanismusDie Autoren der Anti-Federalist Papers beriefen sich in ihrer Kritik am Verfassungsentwurf auf die Idee Montesquieus, dass Republiken nur auf begrenztem Territorium langfristig stabil bestehen und regiert werden könnten. Dagegen argumentiert Hamilton, dass schon einige der 13 ehemaligen Kolonien eine größere Fläche besäßen als die Republiken, die Montesquieu sich vorgestellt hatte. Folge man Montesquieu, könne man gleich eine Monarchie errichten oder aber die 13 Gründerstaaten in unzählige winzige commonwealths zerlegen.
Im Detail zitiert der Federalist-Artikel Nr. 9 Montesquieus Argumente für eine konföderative Republik[4] und zeigt so auf, dass die Argumente der Anti-Federalists auf ungenauer Textkenntnis beruhen.
Hamilton definiert die föderative Republik als „einen ‚Verbund von Gemeinwesen‘, oder als eine Vereinigung von zwei oder mehr Staaten zu einem Staat“.[5] In diesem Staatenbund sei die getrennte Organisation der Mitgliedsstaaten nicht aufgehoben; diese seien per Verfassung für lokale Fragen zuständig, auch wenn sie der zentralen Autorität der Union völlig untergeordnet seien.
Literatur
WeblinksWikisource: Federalist-Artikel Nr. 9 – Quellen und Volltexte (englisch)
Einzelnachweise
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