Friedrich-Eckart Vahle wurde 1942 in Stendal als Kind künstlerisch tätiger Eltern, des Malers Fritz Vahle und der Grafikerin Ingeborg Vahle-Giessler, geboren; beim Großvater lernte er Klavierspielen. Er übersiedelte mit seiner Familie 1956 in die Bundesrepublik nach Darmstadt.[2] Nach dem Abitur studierte er Deutsch und Politik. 1968 nahm er im Duo Ulli und Fredrik mit Ulrich Freise seine erste LP mit Liedern auf. Nach seinem Universitätsabschluss promovierte er in Soziolinguistik und verfolgte sein Interesse für Kinderlieder in einer Habilitation über Kindersprache und Kinderlied.
Kinderlieder
Gemeinsam mit Christiane Knauf verfasste er bei der Arbeit mit einer Gruppe lernbehinderter Kinder erste eigene Kinderlieder. Christiane & Fredrik traten regelmäßig in Kindergärten, Buchhandlungen und Kinderliederfestivals im In- und Ausland auf und veröffentlichten 1973 mit Die Rübe ihre erste Kinderplatte. Die Veröffentlichung verschiedener weiterer MCs und CDs folgten. Nach Reisen durch Mittelamerika in den 1980ern verfasste er auch Kinderbücher, die von dem Leben von Kindern in diesen Ländern erzählen, so etwa Manuel und Ich erzähle von Pedro.
Seine Hauptbeschäftigung blieben aber die eigenen Kinderlieder, die er in Zusammenarbeit mit Dietlind Grabe-Bolz als Gesangspartnerin aufnahm und vortrug.
Fredrik Vahles frühe Kinderlieder der 1970er Jahre griffen Themen auf, die für Kinder zu dieser Zeit noch tabuisiert waren wie Arbeit und Arbeitslosigkeit, Schule, Erziehung, Krieg, Umwelt, Emanzipation, Sexualität und das Leben ausländischer Einwohner. Die neueren Titel beschäftigen sich vor allem mit Freude an Musik, Sprache und Bewegung.
Zu seinen bekanntesten Liedern zählen Anne Kaffeekanne, Der Katzentatzentanz, Der Spatz, Der Hase Augustin, Der Fuchs, Das Hau-Mich-Nicht-Lied, Der Cowboy Jim aus Texas und Der Friedensmaler.
Mit dem Titel Kawuras, der Krebs produzierte er das in Deutschland bislang erfolgreichste auf einem Kalamatianos-Rhythmus basierende Lied.
Lange bevor der Katzentatzentanz öffentlich dafür kritisiert wurde,[3] dass die Protagonistin im Text andere Tiere aufgrund körperlicher Merkmale ausgrenze, nahm Vahle für alle neueren (Wieder-)Veröffentlichungen eine Version auf, in der sich die Katze nach anfänglicher Ablehnung besinnt und mit jedem der Tiere tanzt, nicht nur mit dem Kater. Daneben verfasste er Nonsenslieder und sprachspielerische Verse und zweisprachige Lieder (Der Elefant – Lieder in unserer und in Eurer Sprache, 1981).
In den vergangenen Jahren nahmen die neuen Bewegungslieder und Workshops zum Thema Sprache und Bewegung einen Großteil seiner Arbeit, auch seiner Lehrtätigkeit an der Universität Gießen, ein.
Andreas Donauer: Die neuen Stars im Kinderzimmer: Entwicklungen und Tendenzen auf dem Kindermusikmarkt, der Kinderlieder und der Kindermusikszene. In: Erika Lindig (Hrsg.): Volkskunde im Erziehungswissenschaftlichen Studium. Regensburger Zulassungsarbeiten zur Europäischen und Bayerischen Ethnologie. Band66. Hochschulschrift Institut für Volkskunde, Wiss. Zulassungsarbeit zur Ersten Staatsprüfung für das Lehramt an Realschulen in Bayern, Regensburg 2001 (PPN: 278792553).