Golden Globe Awards 2007Die 64. Verleihung der Golden Globe Awards, die die Hollywood Foreign Press Association (HFPA) jedes Jahr in den Bereichen Film (14 Kategorien) und Fernsehen (11 Kategorien) vergibt, fand am 15. Januar 2007 statt. In Deutschland wurde die Gala am Dienstagmorgen, 16. Januar, live von 2 bis 5:10 Uhr vom Privatsender ProSieben übertragen. Als erfolgreichster Film setzte sich mit drei Auszeichnungen Bill Condons Musical-Verfilmung Dreamgirls durch. Fünfmal für den Golden Globe nominiert, gewann der Film mit Jamie Foxx und Beyoncé Knowles in den Kategorien bester Film (Komödie oder Musical) und den beiden Nebendarsteller-Kategorien (Jennifer Hudson und Eddie Murphy). Dicht dahinter mit zwei Auszeichnungen folgt Stephen Frears Drama Die Queen. Hauptdarstellerin Helen Mirren setzte sich erwartungsgemäß als beste Schauspielerin in einem Drama durch, während Drehbuchautor Peter Morgan für sein Filmskript geehrt wurde. Die ebenfalls als Favoriten gehandelten Filmproduktionen Babel (7 Nominierungen) und Departed – Unter Feinden (6 Nominierungen) konnten sich jeweils in einer Kategorie durchsetzen. Alejandro González Iñárritus moderne Parabel auf den biblischen Turmbau wurde als bestes Filmdrama ausgezeichnet, während Martin Scorsese den Regie-Preis für seinen Thriller mit Leonardo DiCaprio und Jack Nicholson in Empfang nehmen konnte. Dabei setzte sich Scorsese u. a. gegen den zweifach nominierten Clint Eastwood (Flags of Our Fathers und Letters from Iwo Jima) durch, gegen den er bei der Oscarverleihung 2005 mit seinem Drama Aviator unterlegen war. Mit dem erstmals im Jahr 2007 vergebenen Preis für den besten Animationsfilm wurde die Pixar-Produktion Cars von Regisseur John Lasseter bedacht. Unprämiert blieben aus deutscher Sicht die Filmmusik von Komponist Hans Zimmer (The Da Vinci Code – Sakrileg) und Florian Henckel von Donnersmarcks Film Das Leben der Anderen. Während Zimmer dem Franzosen Alexandre Desplat (Der bunte Schleier) unterlag, verlor das mit dem Europäischen Filmpreis prämierte Stasi-Drama in der Kategorie beste fremdsprachige Produktion gegen Clint Eastwoods Kriegsfilm Letters from Iwo Jima. Über ihre zwei Nominierungen nicht hinaus kamen die US-amerikanischen Schauspieler Annette Bening (Krass; Mrs. Harris – Mord in besten Kreisen) und Leonardo DiCaprio (Departed – Unter Feinden; Blood Diamond), der Brite Chiwetel Ejiofor (Kinky Boots – Man(n) trägt Stiefel; Tsunami – Die Killerwelle) sowie die Australierin Toni Collette (Little Miss Sunshine; Tsunami – Die Killerwelle). Schon im Vorfeld keinen Eindruck bei den Golden-Globe-Juroren hinterlassen konnte dagegen Paul Greengrass’ Drama Flug 93. Der Film, der sich gemeinsam mit Oliver Stones World Trade Center des US-amerikanischen Traumas des 11. September 2001 annimmt, war wenige Tage vor der Bekanntgabe der Nominierungen mit dem Preis des New York Film Critics Circles ausgezeichnet worden. Ebenfalls nicht berücksichtigt wurde Ryan Flecks Independentfilm Half Nelson, in dem Ryan Gosling mit der Rolle eines drogensüchtigen Junior-High-School-Lehrers die US-amerikanischen Kritiker überzeugen konnte und die britische Theaterverfilmung The History Boys von Nicholas Hytner. Seine Nominierung in einen Sieg umsetzen konnte dagegen der US-Amerikaner Forest Whitaker, der sich für sein vielfach gepriesenes Porträt des ugandischen Diktators Idi Amin in Kevin Macdonalds Politfilm Der letzte König von Schottland als bester Dramadarsteller durchsetzte. Als bester Komödiendarsteller wurde der Brite Sacha Baron Cohen für seinen fiktionalen Dokumentarfilm Borat ausgezeichnet. Die Mockumentary über die Erlebnisse eines kasachischen TV-Reporters in den USA konnte allein in den Vereinigten Staaten mehr als 126 Millionen US-Dollar (ca. 97,5 Millionen Euro) einspielen. Für sein Lebenswerk wurde der 69-jährige Warren Beatty mit dem Cecil B. DeMille Award geehrt. Der US-Amerikaner, der 1962 von der Hollywood Foreign Press Association als bester Nachwuchsdarsteller geehrt worden war, hatte sowohl als Schauspieler wie auch als Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent Erfolge gefeiert und wurde 1982 für das Historiendrama Reds mit dem Golden Globe und dem Oscar als bester Regisseur ausgezeichnet. In den Fernsehkategorien galten mit je vier Nominierungen die Serien Weeds und Grey’s Anatomy als Golden-Globe-Aspiranten, aber nur die in Deutschland auf ProSieben ausgestrahlte Ärzteserie konnte ihrem Favoritenstatus gerecht werden und gewann den Preis für die beste Drama-Serie. Mit drei Golden Globes prämiert wurde Tom Hoopers Historienfilm Elizabeth I, der als beste Mini-Serie bzw. Fernsehfilm und in zwei Darstellerkategorien (Helen Mirren und Jeremy Irons) triumphieren konnte. Zwei Auszeichnungen erhielt das auf dem Fernsehsender ABC ausgestrahlte Format Alles Betty!, das US-amerikanische Pendant zu Verliebt in Berlin, mit der 22-jährigen Kalifornierin America Ferrera als Titelheldin, sowie Stephen Poliakoffs Drama Gideon’s Daughter mit Bill Nighy und Emily Blunt in den Hauptrollen. Gewinner und Nominierte im Bereich Film
Bester Film – DramaPräsentiert von Arnold Schwarzenegger Babel – Regie: Alejandro González Iñárritu
Bester Film – Komödie/MusicalPräsentiert von Jennifer Lopez Dreamgirls – Regie: Bill Condon
Beste RegiePräsentiert von Steven Spielberg
Bester Hauptdarsteller – DramaPräsentiert von Felicity Huffman Forest Whitaker – Der letzte König von Schottland – In den Fängen der Macht (The Last King of Scotland)
Beste Hauptdarstellerin – DramaPräsentiert von Philip Seymour Hoffman Helen Mirren – Die Queen (The Queen)
Bester Hauptdarsteller – Komödie/MusicalPräsentiert von Reese Witherspoon Sacha Baron Cohen – Borat (Borat: Cultural Learnings of America for Make Benefit Glorious Nation of Kazakhstan)
Beste Hauptdarstellerin – Komödie/MusicalPräsentiert von Joaquin Phoenix Meryl Streep – Der Teufel trägt Prada (The Devil Wears Prada)
Bester NebendarstellerPräsentiert von Rachel Weisz
Beste NebendarstellerinPräsentiert von George Clooney
Bestes DrehbuchPräsentiert von Jake Gyllenhaal und Hilary Swank Peter Morgan – Die Queen (The Queen)
Beste FilmmusikPräsentiert von Drew Barrymore und Hugh Grant Alexandre Desplat – Der bunte Schleier (The Painted Veil)
Bester FilmsongPräsentiert von Justin Timberlake „The Song of the Heart“ aus Happy Feet – Prince
Bester AnimationsfilmPräsentiert von Steve Carell Cars – Regie: John Lasseter
Bester fremdsprachiger FilmPräsentiert von Djimon Hounsou und Sharon Stone Letters from Iwo Jima, USA – Regie: Clint Eastwood
Gewinner und Nominierte im Bereich Fernsehen
Beste Serie – DramaPräsentiert von Courteney Cox und David Arquette Bester Serien-Hauptdarsteller – DramaPräsentiert vom Schauspielensemble von Heroes Hugh Laurie – Dr. House (House M.D.)
Beste Serien-Hauptdarstellerin – DramaPräsentiert von Tina Fey und David Spade
Beste Serie – Komödie oder MusicalPräsentiert von Geena Davis und James Woods
Bester Serien-Hauptdarsteller – Komödie oder MusicalPräsentiert von Tim Allen und Vanessa Lynn Williams
Beste Serien-Hauptdarstellerin – Komödie oder MusicalPräsentiert von Jennifer Love Hewitt und John Stamos
Beste Mini-Serie oder FernsehfilmPräsentiert von Salma Hayek
Bester Hauptdarsteller – Mini-Serie oder FernsehfilmPräsentiert von Terrence Howard und Sienna Miller Bill Nighy – Gideon’s Daughter
Beste Hauptdarstellerin – Mini-Serie oder FernsehfilmPräsentiert von Terrence Howard und Sienna Miller
Bester Nebendarsteller – Serie, Mini-Serie oder FernsehfilmPräsentiert von Adrian Grenier und Eva Longoria
Beste Nebendarstellerin – Serie, Mini-Serie oder FernsehfilmPräsentiert von Jessica Biel und Sean Combs Emily Blunt – Gideon’s Daughter
Cecil B. DeMille Awardpräsentiert von Tom Hanks Miss Golden Globepräsentiert von Eva Longoria und Adrian Grenier Lorraine Nicholson (Tochter von Jack Nicholson und Rebecca Broussard) Weblinks
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