2015 spielte Bloéb den Boxer Rukeli Trollmann in der Uraufführung von Felix Mitterers Stück „Der Boxer“[2]. Trollmann wurde im KZ erschlagen. Er trainierte für die Rolle mit dem Kickboxweltmeister Ernst Dörr. Die European Cultural News schrieb: „Brutal. Hart. Großartig. Wer immer kann, soll sich die Aufführung nicht entgehen lassen.“[3]
Von 2014 bis 2020 trat Bloéb vermehrt am Burgtheater in Wien auf. In den „Letzten Tagen der Menschen“ von Karl Kraus spielte er den Optimisten[4] und in der Welturaufführung von Maya Haderlaps „Engel des Vergessens“ den alkoholsüchtigen Vater[5]. 2018 folgte die Premiere von „Der Kandidat“ nach Sternheim / Flaubert am Akademietheater Wien. Das Stück endete mit einer zwanzigminütigen Rede, in der der Populismus in der Politik sichtbar gemacht wird.[6]
Ab 2021 widmete sich Bloéb vermehrt der Oper und inszenierte Mozarts „Zauberflöte“ am Tiroler Landestheater in Innsbruck. Die Tiroler Tageszeitung schrieb am 1. November 2021: „Bloéb nimmt sich mit seiner ersten Opernregie einiges heraus. Um nicht zu sagen: alles. Er kennt keine Tabus. Oper trifft auf Volkstheater. Schon erstaunlich, wie gut das funktioniert.“[8] 2022 spielte er an der Mailänder Scala die Sprechrolle des Haushofmeisters in „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss. Er ließ sich in den Vertrag schreiben, wenigstens eine Zeile zu singen, um behaupten zu können, er hätte einmal an der Mailänder Scala gesungen.[9]
Im März 2022 wurde er zum künstlerischen Leiter der Tiroler Volksschauspiele in Telfs bestellt.[10] Bloéb war allerdings nicht die erste Wahl für die Jury, die für die Nachbesetzung eingesetzt worden war. Der Bürgermeister von Telfs setzte sich jedoch über die Empfehlung der Jury hinweg und berief Bloéb zum neuen Leiter. Die Tiroler Tageszeitung nannte dies „eine politische Entscheidung“. Jury-Präsident Adi Hirschal vermutete, dass man sich von dem prominenten Bloéb mehr Interesse von Sponsoren und Publikum erhoffe, als von der erst gereihten Frau, die „mit Abstand den besten Eindruck“ hinterlassen habe. Bloéb hatte sich bereits zwei Jahre zuvor erfolglos um die Intendanz der Volksschauspiele beworben, wo er trotz politischer Unterstützung nicht in die Endauswahl kam.[11]
Er kritisierte mehrfach die Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie. So beteiligte er sich an der Aktion Allesdichtmachen.[12] Während der Salzburger Festspiele bezeichnete er Künstler als „Versuchskaninchen“ und betonte, die Corona-Maßnahmen nur aus Solidarität mit den Festspielen einzuhalten.[13]
Privates
Bloéb hat zwei Kinder mit seiner ehemaligen Lebensgefährtin, der Schauspielerin Ute Heidorn, darunter die Schauspielerin Josephine Bloéb. Er lebt in Berlin und Pfaffenhofen. 2008 wurde der gemeinsame Sohn von Bloéb und Nina Proll geboren. Kurz davor hatten die beiden geheiratet. 2010 kam der zweite Sohn zur Welt.