Hirschacker und Dossenwald
Hirschacker und Dossenwald ist ein Naturschutzgebiet und ein ergänzendes Landschaftsschutzgebiet zwischen Mannheim und Schwetzingen im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg. Es gehört zum Naturraum Schwetzinger Sand und umfasst eines der bedeutendsten Flugsandgebiete in Baden-Württemberg. Der Dünenzug besitzt bis zu 13 Meter hohe, nach Osten steil abfallende, kalkhaltige Dünen. Im Westen befindet sich das Flugsandfeld und im Osten der Neckarschwemmfächer. Der Name „Dossenwald“ ist von „Dosse“, dem altdeutschen Wort für die Kiefer abgeleitet.[1] SteckbriefDas Gebiet wurde per Verordnung am 16. Dezember 1993 als Naturschutzgebiet ausgewiesen und wird unter der Schutzgebietsnummer 2.171 beim Regierungspräsidium Karlsruhe geführt.[2] Es hat eine Fläche von 128,9 Hektar, davon gehören 67,5 ha zur Gemarkung von Mannheim und 61,4 ha zum Rhein-Neckar-Kreis. Die Flächen im südlichen Teil befinden sich seit 2016 im Besitz der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe.[3] Das Naturschutzgebiet ist in die IUCN-Kategorie IV, ein Biotop- und Artenschutzgebiet, eingeordnet. Die WDPA-ID lautet 163696[4] und entspricht dem europäischen CDDA-Code. GebietsfotosSchutzzweckDer Schutzzweck[5] „ist die Erhaltung und Förderung:
Flora und FaunaDas Gebiet ist fast komplett bewaldet, vorwiegend mit Kiefern aber auch mit Robinien- und Laubmischwäldern. Gehölzfrei sind Hochspannungstrassen und große Lichtungen im südlichen Hirschacker, wegen der früheren militärischen Nutzung. Hier wachsen Kreuz-Enzian, Sandrasen mit Silbergras und Sand-Strohblume und Zwergstrauchheide mit Heidekraut. Typische Sandbewohner sind Blauflügelige Ödlandschrecke, Ameisenlöwe, Dünen-Sandlaufkäfer und Kreiselwespe. Auf dem Neckarschwemmfächer mit seinen lehmigen Böden wächst ein Eichen-Hainbuchen-Wald. Vegetation auf den Hirschacker Dünen
Besondere SchutzmaßnahmenAufgrund zunehmender Störungen durch Besucher hat das Regierungspräsidium Karlsruhe zum Schutz störungssensibler Tiere und Pflanzen Anfang 2020 eine teilweise Absperrung durch Einzäunung vorgenommen und auf einer Länge von insgesamt 1200 Metern Besucherleiteinrichtungen aufgestellt. Zudem wurden 850 Meter Sand- und Erdwege entfernt sowie Trampelpfade mit Hilfe von querliegenden Bäumen gesperrt – das entspricht etwa zwei Drittel der bisherigen Wege.[6] Siehe auch
Literatur
WeblinksCommons: Hirschacker und Dossenwald – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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