InformationsverlustInformationsverlust ist in der Informationstheorie die Verminderung des Informationswerts von Informationen während eines Informationsflusses einer Kommunikation oder der Verlust von Daten durch deren unsachgemäße Datenspeicherung oder verspätete/gestörte Datenübermittlung. AllgemeinesDer Begriff Informationsverlust bezieht sich auf die Kommunikation von Personen im Rahmen der Kommunikationswissenschaft und bei technischer Kommunikation durch Kommunikationssysteme auf die Informationstheorie.[1] Ein Informationsverlust liegt allgemein vor, wenn nicht alle Nachrichten, die im Sender-Empfänger-Modell vom Absender ausgehen, beim Empfänger ankommen. ArtenUnterschieden wird zwischen der Kommunikation von Personen und der technischen Kommunikation:
Durch Fehlerkorrekturverfahren lassen sich Verluste trotz beschädigter Rohdaten bedingt verhindern. Eine Besonderheit ist der Übertragungsverlust, der zwischen der erzeugten elektrischen Leistung im Kraftwerk und der genutzten elektrischen Leistung beim Endverbraucher entsteht. Interpersonelle KommunikationIn der zwischenmenschlichen Kommunikation (Besprechung, Gespräch, Verhandlung und Korrespondenz) kann ein Informationsverlust durch die Anwendung einer fremden Sprache, einer falschen Aussprache, einer falschen Artikulation oder durch einen differenten Soziolekt zu einem falschen oder nicht kompletten Verstehen kommen. Es entsteht so ein Verständigungsproblem. TechnikIn der Technik können Informationsverluste bei kommunizierenden Automaten oder Programmen bei der Datenfernübertragung oder beim Datenaustausch in Netzwerken entstehen, wenn sie unterbrochen werden (Verbindungsstörung oder Fehlbedienung) oder fehlerhaft übertragen werden (Problem der Signalverarbeitung). Dies kann auftreten in der
FolgenInformationsverluste sind dadurch gekennzeichnet, dass es eine Differenz zwischen der Ausgangsinformation und der Endinformation gibt:
Es konnte durch empirische Studien über die „stille Post“ nachgewiesen werden, dass in einem Unternehmen bei der Weitergabe von Informationen über fünf Abteilungen hinweg lediglich noch 20 % der Ausgangsinformationen ankommen.[5] Eine Information wird umso ungenauer und weniger aussagefähig, je stärker sie verdichtet ist, also je größer die Zahl der Komponenten ist, die sie tragen.[6] Beispielsweise sagt ein Wirtschaftswachstum von 4 % nichts aus über das Wachstum der Textilbranche in dieser Volkswirtschaft, sie kann sogar geschrumpft sein. Informationsverluste können zu Fehlentscheidungen führen, weil optimale Entscheidungen eines hohen Informationsgrades bedürfen. Informationsverluste tragen unter Umständen zur Entstehung von Gerüchten bei. Es kann ein technischer Defekt auftreten (etwa Stromausfall), menschliche Fehler führen zu Missverständnissen; ihre weitere Ausbreitung bewirkt eine Kettenreaktion. Vorkehrungen
KulturEine große Menge an Informationen ging in der Kulturgeschichte oft beim Ende von Epochen unter. Bei dem Phänomen gingen neben gesellschaftlichen, kulturellen und religiösen vor allem wissenschaftliche Errungenschaften verloren. Je mehr Information angesammelt wurde, desto mehr ging beim Niedergang verloren. Besonders viel Information ist beim Zusammenbruch von Hochkulturen erkennbar. Ein Beispiel hierfür sind die Errungenschaften der Antike (etwa der Inka), denen nach ihrem Ende in Westeuropa zunächst für viele Jahrhunderte kaum Beachtung geschenkt wurde bzw. werden konnte. Überall dort, wo der Einsatzbereich von Schrift auf die politischen oder ökonomischen Erfordernisse einer zentralen Verwaltung beschränkt blieb und die Privatpersonen ausschloss, drohte bei einer Änderung der Machtverhältnisse jegliches Wissen um die Verschriftung von Informationen unterzugehen („Schriftverlust ist Informationsverlust“).[7] Siehe auchLiteratur
Einzelnachweise
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