Kabinett TambroniDas Kabinett Tambroni wurde am 25. März 1960 durch Ministerpräsident Fernando Tambroni gebildet und befand sich bis zum 25. Juli 1960 im Amt. Es war das 15. Kabinett der Italienischen Republik und löste das Kabinett Segni II ab und wurde durch das Kabinett Fanfani III abgelöst. Das Kabinett Tambroni wurde vom neofaschistischen Movimento Sociale Italiano (MSI) gestützt. Bei der Vertrauensfrage am 29. April im Senat wurde dem Kabinett Tambroni mit 128 zu 110 Stimmen das Vertrauen ausgesprochen. Dabei stimmten die 24 Senatoren des MSI für Tambroni. Damit gelang es den Neofaschisten fast exakt 15 Jahre nach dem Tode Mussolinis, wieder Einfluss auf die italienische Politik zu nehmen. Erst 34 Jahre später sollte unter dem Kabinett Berlusconi I die Nachfolgepartei des MSI, Alleanza Nazionale, erneut Regierungsverantwortung übernehmen.[1] Die von den Neofaschisten gestützte Wahl Tambronis, der während des italienischen Faschismus Mussolini als Mann der Vorsehung bezeichnet hatte und 1932 der Nationalen Faschistischen Partei (PNF) beigetreten war,[2] löste im linken Parteienspektrum einige Empörung aus. Es kam landesweit zu Protestaufrufen und Demonstrationen, die insbesondere von ehemaligen Angehörigen der Resistenza angeführt wurden, darunter auch der spätere Staatspräsident Sandro Pertini. Bei einer Demonstration in Reggio nell’Emilia am 7. Juli kamen es zu Straßenschlachten mit der Polizei, bei denen sieben Demonstranten, alle Mitglieder der Kommunistischen Partei (PCI), starben. Unter dem Druck der Öffentlichkeit reichte Tambroni am 19. Juli schließlich seinen Rücktritt ein.[1] KabinettDem Kabinett gehörten folgende Minister an:
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Einzelnachweise
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