LandwechselwirtschaftMit Landwechselwirtschaft oder Landwechselbau werden bestimmte traditionelle Formen der Landwirtschaft bezeichnet, bei denen ein periodischer Wechsel der Anbauflächen stattfindet. Der Begriff wird unterschiedlich verwendet:[1]
Aufgrund der Erschöpfung der Nährstoffe – der sogenannten Bodenermüdung – können alle Felder nur wenige Jahre verwendet werden. In der Folge muss man stets auf neue Felder ausweichen. Erst nach Jahrzehnten lassen sich die verlassenen Felder wieder nutzen. Vor allem in tropischen und subtropischen Regionen wird die sesshafte Form dieser Landnutzung auch heute noch rein subsistenzorientiert und extensiv betrieben; als „Regenfeldbau“ in humiden Regionen und als „Trockenfeldbau“ in halbariden Regionen. Selten sind Formen der „Fruchtwechselwirtschaft“ (Jahresweise wechselnde Anbaufrüchte) oder „Wechselwirtschaft“ (Wechsel von Bodenbau und anderen Nutzungsformen), die man vor allem aus der Geschichte Europas von der neolithischen Revolution bis zum Frühmittelalter kennt. Die europäischen Landwechselsysteme wurden im Hochmittelalter durch ortsfeste Bodennutzungssysteme wie die Dreifelderwirtschaft und die Einfeldwirtschaft mit Plaggendüngung ersetzt. In der „Dritten Welt“ findet heute beim sesshaften Landwechselbau zunehmend eine ergänzende Marktorientierung statt, so dass diese Wirtschaftsformen als semiintensiv eingestuft werden. Diese Intensivierung ist die Ursache für großflächige Rodungen, da sie mit einem Wechsel vom Schwendbau (Brandrodung der Flächen ohne Entfernung des ursprünglichen Wurzelwerkes) zum Pflugbau (komplette, tiefgründige Entfernung der ursprünglichen Vegetation) verbunden ist. Die weitgehend sesshaft betriebene Landwechselwirtschaft wird weltweit von über 260 Mio. Menschen betrieben.[2] Literatur
Einzelnachweise
Information related to Landwechselwirtschaft |