Le Miroir liegt an der Departementsstraße D972[2] (Bruailles–Cuiseaux), einer alten Römerstraße, und stößt mit seiner östlichen Gemeindegrenze an das Département Jura. Die Autobahn A39[3] zieht sich in nord-südlicher Richtung durch das westliche Gemeindegebiet. Die nördliche Gemeindegrenze bildet das Flüsschen Rivière Bacot[4], das den Ruisseau du Cirey[5] aufnimmt, der die Ostgrenze der Gemeinde bildet. Im Süden entwässert die Gizia[6] das Gemeindegebiet. Sie nimmt den Ruisseau du Breuil[7] auf, in den wiederum der Ruisseau des Frontenelles[8] im äußersten Südosten mündet. Schließlich bildet noch La Dourlande[9] einen Teil der südwestlichen Gemeindegrenze. Etliche Biefs durchziehen die Gemeinde zur Entwässerung der Étangs und des Jurafusses. Zur Gemeinde gehören folgende Weiler und Fluren: l’Abbaye, Beffoux, les Bois, les Brenots, la Chagne, le Champ-du-Villard, les Champs-Fégots, le Champ-Tardif, les Chavannes, la Colombière, les Communes, les Courbes, Crotenot, l’Etang-Niat, Flériat, la Fouilly, les Fromentières, les Gambards, Grandes-Maltières, les Grands-Taillets, Grange-Berthe, Grange-du-Bois, la Grange-Maigre, les Gravières, l’Hôtellerie, les Marais, les Marandin, Meix-Malarée, Meix-Sillon, Messaviange, les Moissonniers, le Moulin, Moulin-du-Villard, le Patier, les Petits-Taillets, la Pétralière, les Putets, la Relasse, la Renaudière, le Truchet, Tuilerie-du-Miroir, Tuilerie-du-Villard, les Tupins, le Vernay, la Verrière, le Villard, la Villeneuve.[10]
Klima
Das Klima in Le Miroir ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die Klassifikation des Klimas nach Köppen und Geiger ist Cfb ((Gemäßigtes) Ozeanklima). Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 11,7 °C. Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 20,7 °C, der kälteste der Januar mit 3,1 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 1042 mm, dabei ist der November mit 119 mm der niederschlagsreichste, während Juli als trockenster Monat 62 mm aufweist. Über das ganze Jahr werden etwa 2826 Sonnenstunden gezählt.
Der Ort taucht erstmals um 1131 auf, im Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Miroir, als Abbatis quae Miratorium dicitur… (deutsch: Das Kloster, welches „das zu Bewundernde“ genannt wird). Erst später entstand die heutige Gemeinde, die den Klosternamen weiterleben ließ.
Geschichte
Humbert deColigny schenkte 1131 Grund und Wald für die Gründung des Klosters, zusammen mit weiteren Ländereien in Gizia, wo die Klosterbrüder einen Weinberg anlegten. Der Stifter ist in der Kirche beigesetzt, so wie weitere Wohltäter des Klosters. Das Gemeindegebiet lag im Bereich der Kastellanei von Sagy und das Kloster musste jährlich 10 Pfund Wachs abliefern, als Entgelt für den Schutz, den es erhielt.
Das Kloster Le Miroir war sehr wohlhabend, wurde jedoch durch die Religionskriege arg in Mitleidenschaft gezogen. Am Ende des Ancien Régime war es lediglich noch ein Priorat, konnte jedoch seine Gerichtsbarkeiten und herrschaftlichen Rechte behalten. DomFortuné Bouchard war der letzte Prior, im Kloster waren nur noch wenige Mönche, die sich damit verweilten, einen stark geschmälerten Zehnten einzutreiben. Küche und Keller schienen gut unterhalten gewesen zu sein, bedeutend besser jedenfalls, als die Bibliothek mit ihren verstaubten Folianten.[11] Während der Revolution wurde das Kloster nahezu vollständig zerstört, heute besteht lediglich noch die Kirche, deren Schiff um einen Drittel verkürzt wurde[12].
Bei der Neuordnung der Départements 1790 wurde vergessen, die Weiler Beffoux und Crotenots dem Département Saône-et-Loire zuzuschlagen, da sie zur Pfarrei Cuisia im Jura gehörten. Erst im Jahr V des Revolutionskalenders (1796/1797) wurden sie der Gemeinde Le Miroir zugeschlagen.
Heraldik
Die Gemeinde benutzt ein neuzeitliches Wappen, das durch den Conseil municipal des jeunes[13] entworfen wurde. Der Entwurf wurde überarbeitet und an die historische Wappengestaltung angeglichen. Das Wappen weist einen Jochschnitt auf mit geteiltem Schildhaupt. Im Feld 1: auf grün ein abgewendeter schreitender Hahn, im Feld 2: auf Gold ein steigender Hermelinlöwe, Feld 3: auf Blau zwei Fische gegeneinander schwimmend[14].
Was die Jungen damit ausdrücken wollten, formulieren sie wie folgt: Man findet also den Hahn auf grünem Hintergrund, um an die Geflügelzucht von Le Miroir zu erinnern, die Weizenähren, um die Ländlichkeit der Gemeinde auszudrücken, den Löwen der Bourgogne Louhannaise[15] und die beiden Fische auf blauem Hintergrund, um die fischreichen Flüsse zu symbolisieren, die durch das Dorf fließen.[16]
Bevölkerung
Le Miroir: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr
Einwohner
1793
246
1800
976
1806
1.011
1821
984
1831
1.047
1836
1.039
1841
1.071
1846
1.110
1851
1.117
1856
1.030
1861
1.024
1866
1.008
1872
997
1876
1.085
1881
1.100
1886
1.027
1891
1.000
1896
975
1901
987
1906
973
1911
966
1921
881
1926
825
1931
783
1936
759
1946
657
1954
628
1962
604
1968
567
1975
538
1982
519
1990
509
1999
492
2009
557
2014
578
2020
626
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[17] ab 2009 INSEE[18] Anmerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Die Weiler Flériat, Gambards, Beffoux und Crotenot gehörten von 1791 bis ins Jahr V des Revolutionskalenders (1796/97) zum Département Jura, weshalb die Einwohnerzahl für 1793 so gering ist. • Höchste Einwohnerzahl 1851 mit 1117, tiefste Einwohnerzahl 1999 mit 492 (44,0 % vom Maximum)
Die Bevölkerungsstruktur zwischen Männern und Frauen ist ausgeglichen, wobei 49 % der Bevölkerung jünger als 45 Jahre sind. Die Gruppe der unter 15-Jährigen macht gar 20 % der Bevölkerung aus. Demgegenüber sind 31 % der Einwohner älter als 60 Jahre und damit im Rentenalter. Diese Struktur dürfte auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass seit 1999 dank einer regen Bautätigkeit die Wohneinheiten um 22 % zugenommen haben. Dadurch dürfte ein starker Zuzug von jungen Familien mit Kindern erfolgt sein.
Wohnstruktur
Anzahl Wohneinheiten
davon Häuser
Wohnungen
sonstige
306
298
7
1
davon Hauptwohnsitz
256
Zweit- oder Ferienwohnsitz
27
vakant
23
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen, Betriebe, Ladengeschäfte und Einrichtungen
In der Gemeinde befinden sich nebst Mairie und Kirche folgende Unternehmen nach Branchen:
In der Gemeinde befinden sich ein Coiffeursalon, zwei Autogaragen, eine Tankstelle, ein Bauhandwerker, zwei Schreinerei/Zimmereibetriebe. Im Ort gibt es einen Pétanqueplatz, eine Turn- und Sporthalle, und einen Campingplatz. Mit den Gütern des täglichen Bedarfs versorgen sich die Einwohner in Cousance oder in Saint-Amour[22].
In der Gemeinde besteht eine École primaire[27] (École maternelle und École élémentaire), die der Académie de Dijon[28] untersteht und von 64 Schülern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A[29].
Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).
Le Miroir. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).
Le Miroir. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).
Le Miroir. in Patrimoine en Bourgogne-Franche-Comté. Direction Culture, Sport et Jeunesse (keine Daten bei Abruf), abgerufen am 18. November 2023 (französisch).
Webpräsenz der Gemeinde. Le Miroir. Mairie le Miroir, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).
Einzelnachweise
↑Lex Jaquelot: Le Langage Populaire de Mâcon et des Environs. Slatkine Reprints, Genève 1978 (französisch, Google Books).
↑L'Armorial des Villes et des Villages de France. Le Miroir. Abgerufen am 13. Dezember 2023 (französisch, Originalblasonierung: Parti: au 1er de sinople au coq hardi contourné d'argent, au 2e d'or au lion d'hermine; le tout sur une terrasse d'azur chargée de deux poissons au trait d'argent, affrontés et nageant de face.).
↑Un atelier ludique pour découvrir l’héraldique. In: Le Journal de Saône-et-Loire. 20. April 2012, abgerufen am 13. Dezember 2023 (französisch, Auf Blau ein steigender Löwe wird als Wappen der Bresse bezeichnet).
↑Originalbeschreibung des Wappenentwurfes: On y trouve donc le Coq sur fond vert, pour rappeler la vocation avicole du Miroir, les Épis de Blé pour confirmer la ruralité de la commune, le Lion de la Bourgogne Louhannaise et les deux Poissons sur fond bleu pour symboliser les Rivières poissonneuses qui traversent le Village.