Legia Warschau
Die Legia Warszawa Spółka akcyjna (deutsch Legia Warschau Aktiengesellschaft), im deutschen Sprachraum allgemein bekannt als Legia Warschau, ist ein professionelles Fußballunternehmen aus Warschau, Polen. Legia Warschau wurde 1916 als Fußballverein der polnischen Legionen gegründet und wird seit 1997 als Aktiengesellschaft geführt. Mit 15 Meisterschaften seit 1955 ist der Club Rekordmeister. Dazu kommt der Rekord von 20 Finalsiegen im polnischen Fußballpokal. Somit ist Legia Warschau die erfolgreichste und eine der bekanntesten Mannschaften Polens. Geschichte1916 bis 1989Der Fußballverein wurde im März 1916 während des Ersten Weltkrieges in den wolhynischen Wäldern nahe der Stadt Maniewicze von Angehörigen der polnischen Legionen unter dem Namen Drużyna Sportowa Legia gegründet. Im Herbst desselben Jahres erfolgte aufgrund der zunehmenden Kampfhandlungen die Verlegung des Klubs nach Warschau, wo man im April 1917 das erste Spiel gegen den Lokalrivalen Polonia Warszawa bestritt. Im März 1920 wurde der Fußballverein der regulären polnischen Armee angegliedert, wodurch im Juli 1922 die Umbenennung in Wojskowy Klub Sportowy Legia Warszawa erfolgte. 1927 gehörte Legia Warszawa zu den Gründungsmitgliedern der Ekstraklasa, der höchsten polnischen Spielklasse, in der man vor dem Zweiten Weltkrieg jedoch keine Meisterschaften gewinnen konnte. Wegen ausbleibendem sportlichem Erfolg stieg der Klub 1936 sogar dauerhaft ab und die Fußballabteilung wurde 1938 aufgelöst. Im April 1945 wurde der Fußballverein neu organisiert und konnte nach der Wiedereinführung einer überregionalen polnischen Fußballliga 1948 wieder ins fußballerische Oberhaus zurückkehren. Im November 1949 wurde der Klub zudem in Centralny Wojskowy Klub Sportowy Warszawa umbenannt, was mit seiner Rolle als zentraler Sportverein der polnischen Streitkräfte innerhalb der Volksrepublik Polen einherging. Bis 1989 konnte man insgesamt viermal die polnische Meisterschaft gewinnen sowie fünfmal den zweiten und viermal den dritten Platz belegen. Das erste internationale Pflichtspiel bestritten die Warschauer 1956 in der Qualifikationsrunde für den Europapokal der Landesmeister gegen Slovan Bratislava (0:4 und 2:0). Bekannte Nationalspieler und Legionäre (polnisch Legioniści), wie die Fans die Mannschaft nannten, aus der Zeit der Volksrepublik Polen sind unter anderem Kazimierz Deyna, Jan Tomaszewski, Robert Gadocha, Jacek Kazimierski, Paweł Janas, Stefan Majewski, Andrzej Buncol und Dariusz Dziekanowski. Seit 1989Mit dem politischen Umbruch in Polen ab Ende der 1980er wandelte sich auch die Struktur des polnischen Fußballs. Bereits im April 1989 erfuhr der Klub strukturelle Veränderungen und wurde innerhalb des im Breitensport aktiven Überbauvereins umgegliedert. 1992 gelang es so mit den Investitionen des ersten privaten Großinvestors Janusz Romanowski und dem Sponsoring des polnischen Automobilherstellers FSO eine Mannschaft zusammenzustellen, die wieder um die polnische Meisterschaft mitspielen konnte. Nachdem man 1993 die vorangegangene Saison als Erstplatzierter abgeschlossen hatte, wurde der frisch gewonnene Meistertitel jedoch aufgrund von Bestechungsvorwürfen durch den polnischen Fußballverband wieder aberkannt und Vizemeister Lech Posen zugesprochen. Im entscheidenden letzten Saisonspiel gegen Wisła Kraków, das die Warschauer mit 6:0 für sich entscheiden und somit erst den Sieg der Meisterschaft möglich machen konnte, hatte es sichtliche Ungereimtheiten gegeben. In den darauffolgenden beiden Saisons konnte der Klub allerdings erneut den Ligabetrieb dominieren und gewann 1994 sowie 1995 die polnische Meisterschaft. Ab April 1997 wurde der Fußballverein eigenständig und als Aktiengesellschaft umorganisiert. Hauptpartner war zu jener Zeit die südkoreanische Automobilmarke Daewoo. Nach dem Gewinn der polnischen Meisterschaft 2002 erfolgte im Juni 2003 eine erneute Umbenennung in Klub Piłkarski Legia Warszawa. In Folge der Übernahme durch die polnische Unternehmensgruppe ITI Holdings 2004 holten die Warschauer 2006 im Jahr ihres Vereinsjubiläums schließlich ihren achten Meistertitel. Seit Juni 2012 wird der Fußballverein offiziell als Legia Warszawa Spółka Akcyjna geführt. In sechs Spielzeiten von 2013 bis 2018 konnte sich der Klub fünfmal die polnische Meisterschaft sichern und zugleich viermal den polnischen Fußballpokal gewinnen. Neben den Erfolgen der ersten Mannschaft konnten die Warschauer seit einigen Jahren verstärkt auch, aufbauend auf eine moderne Jugendförderung, mehrere Jugendmeisterschaften erringen. Im Qualifikationsspiel um die Teilnahme an der Europa League beim albanischen FK Kukësi wurde der für die Warschauer spielende slowakische Mittelfeldspieler Ondrej Duda von einem Stein am Kopf getroffen und ging zu Boden. Die Partie wurde bei einem Spielstand von 2:1 für Legia Warszawa daraufhin abgebrochen. Im September 2015 konnte sich der Fußballverein nach einem Sieg gegen Sorja Luhansk (3:2) erneut für das Turnier qualifizieren. Im August 2016 gelang zum ersten Mal seit 1995/96 der Einzug in die Gruppenphase der Champions League. Als Dritter hinter Borussia Dortmund und Real Madrid verpasste der Verein das Achtelfinale. Zusammen mit der Rekordmeisterschaft (15. Titel, Ruch Chorzow und Gornik Zabrze überholt) der Saison 2020/21 sicherte sich die Mannschaft den siebten Titel der vergangenen neun Spielzeiten.[2] StadionSeine Heimspiele trägt Legia Warszawa im 1930 fertiggestellten und 2010 umgebauten Stadion Wojska Polskiego aus, das im Warschauer Innenstadtviertel Powiśle steht. Es fasst 31.800 Zuschauer und erfüllt die offiziellen Kriterien der UEFA für ein Stadion der Kategorie 4, der höchsten Klassifikation des europäischen Fußballverbandes. Das Eröffnungsspiel fand gegen den englischen FC Arsenal statt (5:6). In der ersten Saison nach der Wiedereröffnung lag die durchschnittliche Zuschauerzahl bei 17.679 Besuchern, im Jahr darauf sogar bei 19.011 Zuschauern. Die Ultrafankurve des Stadions trägt den Eigennamen Rasierklinge (polnisch Żyleta). ErfolgeLegia in polnischen WettbewerbenSeine erste polnische Meisterschaft gewann der Fußballverein 1955, es folgten vierzehn weitere Meistertitel. 1955 gewann der Klub außerdem zum ersten Mal den polnischen Fußballpokal, den er danach 19 weitere Male für sich sicherte. Damit ist Legia Warszawa mit weitem Abstand polnischer Rekordpokalsieger und auch Rekordmeister.
EuropapokalbilanzLegia ist regelmäßig international vertreten und seit 1994 nie länger als eine Saison ohne Europapokalteilnahme geblieben. Das jeweils beste Abschneiden in den einzelnen europäischen Wettbewerben:
Alle Spiele ab 1956
1 Das Spiel wurde abgebrochen und mit 3:0 für Vėtra Vilnius gewertet, da während der Halbzeit (Spielstand 2:0) Hunderte Anhänger von Legia Warschau das Spielfeld stürmten und sich Kämpfe mit der Polizei lieferten. Legia Warschau wurde später von der UEFA aus dem aktuellen und einem weiteren internationalen Wettbewerb ausgeschlossen. 2 Das Rückspiel endete mit 2:0 für Legia Warschau. Jedoch wurde die Partie mit 3:0 für Celtic Glasgow wegen des Einsatzes eines gesperrten Spielers gewertet.[3] 3 Kurz nach der 51. Minute beim Stand von 1:2 (aus der Sicht von Kukësi) abgebrochen, nachdem der Legia-Spieler Ondrej Duda von einem Stein am Kopf getroffen wurde. Das Spiel wurde von der UEFA mit 0:3 gegen FK Kukësi gewertet.
Stand: 19. Dezember 2024 Aktueller Kader 2024/25(Stand: 10. Oktober 2024)[4]
Ehemalige Spieler
Platzierungen
WissenswertesLegias RekordtorschützenTreffsicherster Angreifer in Diensten von Legia Warszawa war Lucjan Brychczy. Dieser erzielte in 368 Spielen für die Warschauer insgesamt 182 Tore. Damit ist er, neben Józef Nawrot, der einzige Spieler, der für Legia mehr als 100 Ligatore schießen konnte.
Bemerkung: Gezählt wurden nur Ligatreffer. Tore in nationalen und internationalen Pokalwettbewerben wurden nicht mit einbezogen. Legias RekordspielerLucjan Brychczy mit 368 Ligaspielen für Legia Warschau Rekordspieler der Hauptstädter.
Bemerkung: Gezählt wurden nur Ligaspiele. Spiele in nationalen und internationalen Pokalwettbewerben wurden nicht mit einbezogen. WeblinksCommons: Legia Warschau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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