LesArt – Berliner Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur
LesArt, das Berliner Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur, ist eine öffentliche Institution der Kulturförderung des Landes Berlin.
Das Literaturhaus für Kinder und Jugendliche befindet sich in der Weinmeisterstraße 5 in Berlin-Mitte und gehört zu den fünf öffentlich geförderten Literaturhäusern Berlins.[1]
Trägerverein von LesArt ist die am 23. Mai 1990 gegründete Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Jugendliteratur (e.V.). Ziel des Vereins ist es, „...Lesen als eine Voraussetzung für eine kulturvolle Entwicklung jedes Menschen zu fördern“ (Satzung). Mitglieder des Vereins sind Literaten und Literaturvermittler (Autoren, Illustratoren, Lektoren, Bibliothekare, Lehrer, Wissenschaftler und Studenten).[2][3]
Konzept
LesArt entwickelt seit dem 2. April 1993 (Hans-Christian-Andersen-Tag) unter Einbeziehung aller Künste und Medien kreative Modelle zur literarisch-ästhetischen Bildung. Diese gehen von kindlichen bzw. jugendlichen Lebens-, Lese- und Bilderfahrungen aus.
Die Veranstaltungen orientieren sich neben der Vermittlung klassischer Stoffe an den im Rahmen des Deutschen Jugendliteraturpreises nominierten oder prämierten Büchern. LesArt nutzt diese als zuverlässige Auswahl.
LesArt fungiert als Koordinator und Kooperationspartner kinder- und jugendliterarischer Aktivitäten in Berlin, Deutschland und über dessen Grenzen hinaus. In diesem Sinne initiiert und multipliziert das Literaturhaus Veranstaltungsmodelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Berlin außerhalb des Hauses, bundesweit und in anderen Ländern.[4][5]
Ausstellungen (Auswahl)
Regelmäßig sind in den Galerieräumen des Hauses Ausstellungen mit Illustrationen von Kinder- und Jugendbuchillustratoren zu sehen:
1995: Flügel hat mein Schaukelpferd – Österreichische Illustrationen und Kinderbücher, gemeinsam mit dem Internationalen Institut für Jugendliteratur und Leseforschung in Wien
1998: s’il vous plait ... dessine-moi la nuit! Bitte zeichne mir die Nacht! – Acht Bilder und vierhundert Bücher deuten die Welt auf Französisch, gemeinsam mit dem bureau du livre de jeunesse, dem Institut français und der Botschaft der Republik Frankreich
1999: Von A wie Avonturen bis Z wie Zärtlichkeit – Bilder-, Kinder- und Jugendbücher aus Flandern und den Niederlanden, mit exlibris flandria, dem Nederlands Literair Productie- en Vertalingenfonds, dem Kinderbuchmuseum Den Haag und der Botschaft des Königreiches der Niederlande[6]
2002: Elizabeth Shaw [1920 - 1992] – Stadt-Land-Ansichten (2002)
2003: Eins zwei drei Tier, trauriger Tiger, Echs kurz nach Sechs und andere skurrile Geschöpfe – Illustrationen, Plakate, Figuren, Bilderrätsel von Nadia Budde
2005: Zwölf mit der Post – Scherenschnitte zu Märchen von Hans Christian Andersen, gemeinsam mit den Nordischen Botschaften, Berliner Jugendbibliotheken und Schulen aus zwölf Bezirken anlässlich des Internationalen Kinderbuchtages am 2. April
2006: Freistoß für Franz – Originalillustrationen und Texte von A bis Z, vorgelegt und zugespielt von Karsten Teich, angenommen und platziert von LesArt[9]
2007: In Giraffe steckt der Affe, doch im Turm nicht der Wurm – Originale und Illustrationen von Isabel Pin nebst Gedichten zu allerlei Getier[10]
2011: Schnipsel Skizzen Bücher – Originale Bilderwelten von Julia Friese[13]
2012: Die Weite hinter den Worten – Buchillustrationen im Original von Aljoscha Blau
2012/13: ... so leben sie noch heute. Zehn Märchen der Brüder Grimm in Illustrationen aus 200 Jahren – 100 Buchillustrationen zum 200. Geburtstag von Grimms Märchen
2001 veranstalteten die Berliner Literaturhäuser gemeinsam das Festival ortsversetzt.[33]
Mit dem Jugendtheater des Deutschen Theaters – Junges DT – gibt es verschiedene Kooperationen.[34]
Seit vielen Jahren wird LesArt u. a. vom Goethe-Institut beauftragt, in verschiedenen Ländern weltweit Workshops für Lehrer, Erzieher und Bibliotheksmitarbeiter zu geben, so z.Bsp. in Kiew[35], in Warschau[36], Granollers[37] und Wien[38].
Seit 1997 laden LesArt und die Berliner Öffentlichen Bibliotheken in der letzten Sommerferienwoche Hort- und Kitagruppen im Rahmen von Lesen im Park zu Lesungen, literarischen Spielen und bildkünstlerischen Workshops in Parkanlagen und auf Spielplätze ein.[39][40][41][42]
Seit vielen Jahren arbeitet LesArt mit dem Evangelischen Johannesstift Berlin und der Kampagne Kinder beflügeln zusammen. Das Johannesstift ist an Lesen im Park beteiligt und LesArt-Mitarbeiter gestalten auf dem Stiftsgelände zehn Lesenächte pro Jahr.[43]
2018 kam es unter dem Motto "Was bewegt die Welt? – 25 Jahre LesArt" zu über 50 Kooperationsveranstaltungen mit 25 Partnern des Berliner Stadtlebens. Ziel war es, Kinder- und Jugendliteratur an Orte zu bringen, die in ausgewählten Büchern eine Rolle spielen bzw. thematisch passen. Veranstaltungsorte waren u. a.[44]
Einmal im Jahr erschien bis 2022 die von der Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Jugendliteratur herausgegebene Empfehlungsliste Der Rote Elefant. Seit 2023 erschienen die Rezensionen online. Dafür sichten jährlich etwa fünfzehn Fachleute Bilder-, Kinder- und Jugendbücher aus der Herbstproduktion des Vorjahres und der Frühjahrsproduktion des Erscheinungsjahres. Ausschlaggebend für jede Empfehlung sind gesellschaftlich relevante Themen, ästhetische Qualität und Bedeutsamkeit für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.[45]
Ferner erschienen verschiedene Begleitpublikationen zu Ausstellungen.[46]
Weblinks
Commons: LesArt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien