Das Ensemble (Lage) umfasst den Stadtkern, der sich aus der Oberen Burgstadt und der Unteren Marktanlage zusammensetzt. Die mit eigener Befestigung umgebene Obere Stadt trägt den Charakter einer frühmittelalterlichen Stadtburg aus ottonischer Zeit. Sie liegt auf einem Höhensporn am Zusammenfluss von Wiesent und Kainach und gruppiert sich um den geräumigen, sich dreiecksförmig erweiternden Marienplatz. Die Judengasse verläuft parallel zu einer Langseite des Marienplatzes, während ein abschüssiger Weg, der Steinweg, eine Verbindung zum tiefer liegenden Kirchenbezirk und über diesen hinaus zur Unteren Stadt herstellt. Diese ist vermutlich erst im Anschluss an die erhöht liegende Stadtburg entlang der Langgasse entstanden, die in Tallage an der Oberen Stadt vorbeiführt. Die Untere Stadt weist keine Befestigung auf. Das Gelenk zwischen diesem Straßenzug und dem Verbindungsweg zur Oberen Stadt bildet der Untere Markt, eine mäßig breite Platzanlage auf rechteckigem Grundriss. Der daran anschließende, unmittelbar an der Kainach liegende Spitalplatz dürfte erst im Spätmittelalter, im Zusammenhang mit der Spitalstiftung entstanden sein. Die Parzellierungsstruktur lässt auf eine ursprüngliche Reihung von Bürger- und Handwerkerhäuser in Giebelstellung schließen, eine Anordnung, die sich am Unteren Markt und in der Langgasse teilweise erhalten hat. Der äußerst geräumige Marienplatz, Mittelpunkt der Höhenstadt, ist von Traufseit- und Giebelhäusern des 18./19. Jahrhundert umsäumt. Der Kirchenbezirk, mit der auf einer Terrasse errichteten Barockpfarrkirche, bildet ein Zwischenglied zwischen Oberer und Unterer Stadt. Aktennummer: E-4-72-154-1.
Die im Kern früh-, in ihrer Bausubstanz erst spätmittelalterliche bis neuzeitliche Stadtmauer von Hollfeld umfasst die Obere Stadt und steht in großen Restteilen entlang folgender Grundstücke noch aufrecht: Kirchplatz, Marienplatz 1–3, 5–16, Oberes Tor 2, 6, 7, Steinweg 1, 2, 4, 6, 8, 10, 12–15. Ein Torhaus befindet sich bei Oberes Tor 7, ein Türlein zwischen Marienplatz 5 und 6
Giebelständiger, zweigeschossiger Satteldachbau auf geschosshohem Sockel, profilierte Gewände, das Giebeldreieck verschiefert, Satteldach, erste Hälfte 18. Jahrhundert
Zweigeschossiger giebelständiger Satteldachbau auf hohem Kellergeschoss, Erdgeschoss mit geohrten Fenstergewänden, 18. Jahrhundert, Obergeschoss und verschieferter Giebel, um 1800/erste Hälfte 19. Jahrhundert
Sogenannte Fischmühle, giebelständiger, zweigeschossiger Bau mit massivem Erdgeschoss mit profilierten Tür- und Fenstergewänden, das Obergeschoss mit reichem Fachwerk und Satteldach, am Eckständer bezeichnet 1715
Saalbau mit romanischer Apsis, Westturm mit umlaufender Galerie, Pyramidendach und kleinem Spitzhelm, 12. bis 16. Jahrhundert, Ausbau 1714; seit 2001 Kulturzentrum; mit Ausstattung
Seit 1883 Schule, dreigeschossiger giebelständiger Satteldachbau, einseitig abgewalmt, profilierte Sandsteingewände, Wappenstein, im Kern 17. Jahrhundert
Sogenanntes Wittauerhaus, heute städtische Musikschule, zweigeschossiger, giebelständiger Satteldachbau, rückseitig abgewalmt, profilierte Sandsteingewände, am Giebel reiches Korbfachwerk und Andreaskreuze, erste Hälfte 18. Jahrhundert
Massiver Mauerwerksbau über rechteckigem Grundriss mit Satteldach und kleinem tonnengewölbtem Raum, an der rückseitigen Innenwand Gemälde mit Darstellung der 14 Nothelfer, um 1800
Zweigeschossiges, giebelständiges Satteldachhaus, Obergeschoss Fachwerk verputzt, verschieferter Giebel mit restaurierter Stanniolmalerei „1725“ und Ranken zur Einrahmung des Giebels, im Kern 17. Jahrhundert
Höhenburg des späten 13. Jahrhunderts, Befestigung mit Wehrgang, zwei Rundtürmen und Torhaus, 16. Jahrhundert, im 19. Jahrhundert verändert; Schloss, ungleichseitige Zweiflügelanlage mit Walmdach, 1693–1701 durch Domdechant Sigismund von Aufseß, mit Ausstattung
Nachgotischer Wandpfeilersaal mit eingezogenem 5/8-Chorschluss und Chorflankenturm, Satteldach und Spitzhelm, 1619–1622 von Giovanni Bonalino, über dem Portal Wappen des Fürstbischofs Joh. Gottfried von Aschhausen, bezeichnet „1622“; mit Ausstattung
Höhenburg, mehrflügelige Anlage mit zwei- und dreigeschossigen Satteldachbauten, teils mit Treppengiebel, Wohnbau 1476–89, Hof mit hölzerner Galerie und Torturm mit Kapelle, nach Zerstörung 1525 wieder hergestellt
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