Ludwig Gustav (Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst)Ludwig Gustav Graf zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst (* 8. Juni 1634; † 21. Februar 1697 in Frankfurt am Main) war ein regierender Reichsgraf und kaiserlicher Geheimer Rat aus dem seit der Reformation protestantischen Haus Hohenlohe, der 1667 wie sein Bruder Christian zur römisch-katholischen Kirche übergetreten war. Er wurde zum Stammvater der katholischen Linie der späteren Fürsten zu Hohenlohe-Schillingsfürst. HerkunftGraf Ludwig Gustav war der jüngste Sohn von Graf Georg Friedrich II. zu Hohenlohe-Schillingsfürst (* 1595; † 1635) und dessen Ehefrau Dorothea Sophia Gräfin zu Solms-Hohensolms (* 1595; † 1660). Unter Ludwig Gustavs zahlreichen Geschwistern ragt mit ihm sein Bruder Christian zu Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein (* 1627; † 1675) heraus, Stammvater der Linie Hohenlohe-Bartenstein, der gemeinsam mit Ludwig Gustav regierte, eine Schwester der Frau seines Bruders heiratete und 1667 ebenfalls zum katholischen Glauben konvertierte.
LebenAls 1635 der Vater starb, und Graf Ludwig Gustav noch nicht einmal ein Jahr alt war, verwaltete die Mutter gemeinsam mit ihren Söhnen den familiären Besitz bis zu ihrem Tod im Jahre 1660. Auch danach teilten die Brüder das Land nicht, so dass es erst unter Graf Philipp Karl, einem Sohn seines älteren Bruders Christian, 1688 zu einer Landteilung per Losentscheid kam. Graf Ludwig Gustav erhielt Amt und Schloss Schillingsfürst. Der von seiner Mutter im reformierten Glauben Calvins erzogene Graf Ludwig Gustav wechselte im Oktober 1667 in Regensburg zur katholischen Kirche.[1] Nach seiner Konversion trat er in kaiserliche Dienste, wurde Geheimrat und Kammerherr des Kaisers, auch Geheimrat des Onkels seiner Ehefrau, von Johann Philipp von Schönborn, Kurfürsten von Mainz und Fürstbischofs von Würzburg. Als bevollmächtigter Gesandter im Heiligen Römischen Reich wurde er vielfach im ordentlichen und außerordentlichen Dienst eingesetzt. Seine diplomatische Karriere begann er als Gesandter des Reichs im fränkischen Reichskreis und war später häufig in Wien in der Umgebung des Kaisers anzutreffen.[2] FamilieGraf Ludwig Gustav war zweimal verheiratet. Aus der am 18. Februar 1658 auf Schloss Haltenbergstetten geschlossenen Ehe zwischen ihm und der katholischen Gräfin Maria Eleonore von Gleichen und Hatzfeld (* 1632; † 13. Juni 1667), einer Tochter des jüngeren Bruders des Fürstbischofs von Würzburg, Franz von Hatzfeld, und des jüngeren Bruders und Erben des kaiserlichen Feldherrn Melchior von Hatzfeldt, des kaiserlichen Reichshofrats Hermann von Hatzfeld, Graf zu Gleichen und Hatzfeld, Herr zu Wildenburg, Crottorf, Haltenberg, Stetten, Rosenberg (* 1603; † 1673),[3] stammten mehrere Kinder, von denen jedoch nur zwei Söhne die frühen Kindheitsjahre überlebten und nur einer die von seinem Vater begründete Linie Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst fortsetzen konnte:
Die früh verstorbene erster Frau von Graf Ludwig Gustav war eine ältere Schwester von Lucia, der Frau von Graf Christian, dessen Hochzeit auch am 18. Februar 1658 stattgefunden hatte. Es waren hier also zwei Brüder am selben Tag mit zwei Schwestern verheiratet worden. Auf das Einwirken der beiden Schwestern dürfte die im Jahre 1667 erfolgte Konversion der beiden Brüder zum Katholizismus zurückzuführen sein. Aus der am 17. Juli 1668 von Graf Ludwig Gustav in Mainz geschlossenen Ehe mit Anna Maria Freiin von Schönborn (* 18. Dezember 1648; † 6. März 1721 in Mainz), eine Tochter von Philipp Erwein von Schönborn sowie Nichte des Kurfürsten Johann Philipp von Schönborn bzw. Schwester des späteren Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn, gingen folgende weitere Kinder hervor, die das Erwachsenenalter erreichten:
Literatur
Einzelnachweise
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